#Muttergeschichten
Der Satz: "Jetzt ist schon wieder was passiert" ist für Insider ein geflügelter Spruch aus der Brenner-Krimireihe von Wolf Haas. Sätze wie diese finde ich toll als Auftakt zu einer Geschichte, und lasse mich davon nur zu gerne inspirieren. Mein Satz lautet: Im Mutterhome ist schon wieder was kaputt.
Als ich morgens den Tisch meiner Mutter abräumte, lag dort ein kleines
Stück Hartplastik, das ich zunächst achtlos in den Papierkorb entsorgte.
"Aaaaahhh!!", rief meine Mutter, und gestikulierte dabei so bedeutungsschwanger herum, dass ich innehielt.
"Was ist los?", fragte ich alarmiert, und fischte die Plastikscherbe aus dem Müll. "Was ist das?"
"Das war in meiner Socke", erklärte die Mutter, "und ich weiß nicht, wie es da hingekommen ist!"
Für mich war die Sache klar: Irgendetwas ist zerbrochen, sie ist draufgestiegen und die Scherbe klebte unbemerkt an ihrer Fußsohle. Wenn man kein Gefühl in den Füßen hat, merkt man das nicht, und die Pflegekraft hat es beim Anziehen der Socken offensichtlich auch nicht bemerkt. Erst beim Ausziehen der Socken fiel die Scherbe heraus, und groß war die Verwunderung. Meine Mutter hatte Glück, dass sie sich den Fuß an der scharfen Scherbe nicht aufgeschnitten hatte.
Dass im Bad neben dem WC noch jede Menge anderer Scherben herumlag, fiel nicht so ins Auge, weil sich weiße Scherben von weißen Fliesen nicht so gut abheben. Aber was zur Hölle war da so klammheimlich kaputtgegangen, dass meine Mutter es nicht einmal bemerkt hatte? Sofortige Badezimmerinspektion!