Sonntag, 14. Dezember 2025

Atsvents 3, 2025

26 mm | 1/35 s | f2,2 | ISO 250 | Smartphone

#Lichtobjekt #Lichterkette 
#Muttergeschichten  #Pflegeheim
#Advent2025

Mit dem heutigen Fotomotiv stelle ich eine Verbindung zur Alukugel der letzten Woche und den gelborange leuchtenden Lampenschirmen des ersten Atsvents her. Vielleicht wird die Gesamtserie doch noch rund. 😉

So richtig zufällig ist dieses Bild nicht entstanden, denn die Licht- oder Leuchtkugel ist Teil unserer außerordentlich moderaten Weihnachtsdeko. Die habe ich jetzt auch aus dem Keller hervorgekramt, und bei dieser Gelegenheit den Weihnachtsfundus meiner Mutter ausgepackt und sortiert. Sie hat eindeutig mehr, und war gestern hoch erfreut, als ich ihr von ihren alten Schätzen ein paar Sachen mitgebracht hatte. 

Der Platz, um im Heimzimmer irgendetwas hinzustellen oder aufzuhängen, ist äußerst bescheiden. Als ich mit den beiden, kleinen Blechdosen anrückte, in denen sich unter anderem auch die Weihnachtsengel (>Hoffentlich singt keiner falsch) befanden, legte die Zimmermitbewohnerin sofort lautstarken Protest ein: Die Hälfte des Regals ist ihre Seite und sie braucht den Platz,. Es steht sowieso schon viel zuviel herum, meinte sie. Davon unbeeindruckt räumte ich ein paar der bisherigen Dekostücke in den Schrank, damit der saisonale Raumschmuck nicht nur Platz zum Stehen, sondern auch etwas mehr Freiraum hat, um seine dekorative Wirkung zu entfalten. Natürlich nur auf der Regalseite meiner Mutter, die sich während meiner gestalterischen Bemühungen über die mitgelieferte Packung Dominosteine hermachte. 😋

"Das ist die einzige Schokolade, bei der ich nicht niesen muss", erklärte sie mir. Neuerdings reagiert sie auf verschiedene Schokoladen(inhaltsstoffe) allergisch, möglicherweise wegen ihrer Medikamente. Früher hat es solche Einschränkungen nicht gegeben, außer wenn ich ihre Mahlzeiten mit frisch gemahlenem Pfeffer gewürzt hatte. 😅 Also Chili statt Pfeffer... 
Wenn man Schoki nicht verträgt, spart man viele Kalorien. Der große Nachteil besteht darin, dass es sehr frustrierend ist, wenn die leckere Süßigkeit einerseits lockt, dann aber sofort Unwohlsein auslöst. 😓 So legendär wie die Lachanfälle meiner Mutter sind auch ihre Nies-Attacken, nur mit dem Unterschied, dass man sie kilometerweit hört. Hattt-schieeeehhh!!!!

Unwohl fühlt sich auch die Zimmermitbewohnerin meiner Mutter. Sie ist immer noch oder immer wieder krank, und klagt über heftige Schmerzen. Letzte Woche ließ sie zum wiederholten Mal gegen Mitternacht den ärztlichen Notdienst rufen. 
"Drei Dienste sind nacheinander angerückt und ohne Ergebnis wieder abgefahren", berichtete meine Mutter. Der letzte muss die Mitbewohnerin dann doch ins Krankenhaus mitgenommen haben, wo schon bei den letzten Untersuchungen kein Befund erstellt werden konnte. Wieder eine schlaflose Action-Nacht im Doppelzimmer, aber wenn meine Mutter hustet, fühlt sich die Mitbewohnerin gestört. 😠 Deren Sauerstoffgerät brummt und dröhnt rund um die Uhr wie ein kaputter Kühlschrank. Da wird man völlig meschugge. 😒

Wir sind in die Cafeteria geflohen, wo wir wahrscheinlich auch den Heiligen Abend verbringen werden, es sei denn, die Mitbewohnerin verbringt den Tag bei Ihrer Familie. Die Cafeteria ist eine Notlösung, aber irgendwie werden wir auch aus diesem Weihnachtsfest das Beste machen, und gegebenenfalls improvisieren. Der Heilige Abend im Coronajahr 2020 hatte auf dem Zimmer einer Reha-Klinik stattgefunden,  mit Glühwein aus der Thermoskanne 😷😭. Es war ein denkwürdiges Ereignis, denn es durfte nur eine Person ins Zimmer - mein Bruder wartete draußen vor der Klinik im Auto. Das waren wahrlich beschissene Zeiten im Vergleich zur jetzigen Situation. Ich bin schon gespannt auf das Weihnachtsmenü, um das ich mich erfreulicherweise überhaupt nicht kümmern muss. Den Glühwein bringe ich wieder in der Thermoskanne mit.😋👍

Bis zum Fest gibt es noch einiges vorzubereiten, und mit großer Wahrscheinlichkeit werde ich die gestern gelieferte Weihnachtsdeko nochmal 'richtig' auf dem halben Regal arrangieren müssen: Mit zentimeter- und winkelgenauer Anordnung, diktiert aus der Mutterperspektive. Die Bemerkung "aus dir wäre so ein Dekorateur geworden..." ließ mich wissen, dass ihr mein Arrangement nicht gefallen hat. Dass die Mitbewohnerin gerade Besuch bekam, und meine Mutter den Raum verlassen wollte, kam mir in diesem Moment also gerade recht. Vielleicht hat sie bis zu me nächsten Besuch schon jemand anderen gefunden, der die Sachen korrekt aufstellt. 😅

Auf dem Weg zur Cafeteria trafen wir den Stationspfleger, der gerade aus seinem Spanien-Urlaub zurückgekehrt war. Er berichtete total begeistert von den fröhlichen und lichtvollen Weihnachtsfestivitäten im sonnigen Süden, wo die Menschen zu - völlig anderen - Weihnachtsliedern auf den Straßen tanzen. "Zu unseren Liedern kann man das nicht", stellte er bedauernd fest, und fasste zusammen: "Weihnachten hier ist total öde!" Im Pflegeheim erst recht, wenn ich auf die Veranstaltungshistorie des Monats Dezember 25 zurückblicke. Blockflötenkonzert... 
"Es wird vielleicht Zeit, neue Traditionen zu etablieren?", meinte ich. Meine Mutter wäre vermutlich die erste, die sich auf eine 'lustige Weihnachtsparty' einlässt - also gar nicht still und heilig. Es heißt ja auch "Fröhliche Weihnachten". Ich notiere das als Idee für meine Improvisationsliste. 😂

Wie ist Ihr Weihnachten üblicherweise? Mögen Sie es eher besinnlich im Stil von "Stille Nacht" oder gehören Sie zu den Menschen, die der "öden" Tradition durch frühzeitiges Verreisen aus dem Weg gehen? Vielleicht haben Sie auch eine eigene Variante, bei der beide - oder weitere - Stilrichtungen ihren Platz finden? 😊 

Heute vor drei Jahren: Konfliktscheu

Siehe auch:  Oh, du Grauenvolle...,  FluchtgedankenWeihnachtsfrisurPanaudium, Oh Marylin!, Fortschritte, Hey Baby, wo geht's zum Kornfeld?Goldig, Ab in die Tonne, Stimmung!, Früher war mehr LamettaHoffentlich singt keiner falschLichtlein brennt?#orange

Der dritte Atsvents in den Jahren  2024, 2023, 2022, 2021

Die Weihnachtsserie 2025: Atsvents1, Atsvents2

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