27 mm | 1/60 s | f1,6 | ISO 400 | Smartphone |
#Tannenbaum #Vorweihnachtszeit
#Weihnachten
Die Tannenbäume, die an der großen Kreuzung am Mittleren Ring auf einen Platz in der guten Stube warten, sind alle bio. Ich bin froh, dass wir keinen brauchen: Im Mutterhome ist zu wenig Platz.
Erinnern Sie sich auch noch an Aktionen, bei denen ein piekender Naturnadelbaum in einen dieser unsäglichen metallenen Ständer gesteckt, gerade gerichtet und dann festgeschraubt werden musste? Bei uns kam dabei nicht selten eine Säge zum Einsatz, weil der Durchmesser des erworbenen Baumstämmchens nicht zur kleinen Halterung aus den 1950er Jahren passte. 😅
Als der damals noch obligatorische Weihnachtsbaum im Mutterhome endlich gerade stand, zumindest von der Hauptblickrichtung aus betrachtet, stand auch stets der Gedanke im Raum: Hoffentlich fällt er nicht um... 😨 Was wir alles improvisiert haben, um die Tanne kippsicher aufrecht zu halten, habe ich wohl verdrängt. Ziegelsteine oder vergleichbare schwere Objekte müssen im Spiel gewesen sein, stets gut verdeckt von sorgsam ausgelegtem, wunderschönem Weihnachtsgeschenkpapier oder eigens zu diesem Ereignis angeschafften Dekostoffen.
Wirklich erleichtert war ich, als sich meine Mutter nach vielen Jahren zumindest bei der Baumbeleuchtung von elektrischen Kerzen überzeugen ließ. Ja, die Verdrahtung ist nicht schön anzusehen, aber wenigstens kann man dann den Raum mit dem Baum zwischendurch verlassen. Bis dahin gehörte der Warnruf "Vorsicht, das Wachs tropft!!", zum unvermeidlichen Weihnachtsritual. Oder auch: "Die Kerze ist schief!"
Ebensowenig vermisse ich die spitzen Tannennadeln, die zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar täglich weggesaugt werden mussten. Einige verirrten sich trotzdem immer wieder in die Socken... Autsch! Aber ja: Ein liebevoll geschmückter Weihnachtsbaum sieht bezaubernd aus, und verleiht dem Raum diese besondere Atmosphäre, die nicht nur Kinderaugen strahlen lässt. 😍
In Sachen Tannenbaum haben wir alles durch: von der nadelnden über die nicht nadelnde Variante, dem lebenden Minibaum im Blumentopf, bis hin zu nahezu echt wirkenden, zusammenklappbaren Kunststoffbäumen, die im Keller klaglos übersommern. Zuletzt sind wir bei tannenbaumartig geformten Metallkerzenständern angekommen. Im Mutterhome war es eine spiralförmige Version im Edelrost-Design, bei mir futuristischer Minimalismus mit fünf Kerzen und einer zentral angebrachten Weihnachtskugel, allesamt wiederverwendbar bis in alle Ewigkeit.
Lametta symbolisiert am Weihnachtsbaum Eiszapfen. Es wurde 1610 in Nürnberg erfunden, bestand traditionall aus Stanniol, einer Legierung aus Zinn und Blei. Dadurch ist es schwerer und "fällt schön", wenn man es an den Zweigen aufhängt. Im Mutterhome gab es das nicht, aber für meine Großeltern war es ein Muss. Die Großmutter hat die Stanniolstreifen nach den Feiertagen vom Baum genommen und sorgsam geglättet, um sie in der nächsten Saison wieder zu verwenden. 😮 Gesundheitsförderlich war das sicher nicht (>Umweltproblematik). In der DDR gab es Aluminiumstreifen am Baum. Die heute üblichste Alternative ist aluminiumbeschichteter Kunststoff, knitterfrei und teilweise wiederverwendbar, auch ohne vorheriges Bügeln.
Bio-Baum und PVC-Lametta vertragen sich nicht so gut, da greift man besser zu Engeln und Sternen aus Stroh. Was auch immer drei bis vierzehn Tage lang die Tanne schmückt: Die Deko muss anschließend runter, dann kann der Rest vom Fest noch als Tierfutter oder Biomüll verwertet werden. Der Baumschmuck wandert für weitere fünfzig Wochen in den Keller oder auf den Dachboden.
Welche Schätze haben Sie dort noch gelagert? Holen Sie alles raus. Vor allem aber: Fotografieren Sie Ihren Weihnachtsbaum, am besten jedes Jahr, und machen Sie daraus ein Langzeitprojekt. 😁
Siehe auch: Nadelt nicht, Weihnachtsburger, Ein Tännlein steht im Walde, Gut angeschnallt?, Kindheitserinnerung, Alter Krimskrams, Materie bindet, Ist denn schon...
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