Mittwoch, 24. Oktober 2018

Des Kaisers neue Kleider

Kennen Sie das Märchen von Hans Christian Andersen? Es handelt von einem Kaiser, der sich von zwei Betrügern für viel Geld neue Gewänder weben lässt. Diese machen ihm vor, die Kleider seien nicht gewöhnlich, sondern könnten nur von Personen gesehen werden, die ihres Amts würdig und nicht dumm seien. Tatsächlich geben die Betrüger nur vor, zu weben und dem Kaiser die Kleider zu überreichen. Aus Eitelkeit und innerer Unsicherheit erwähnt er nicht, dass er die Kleider selbst auch nicht sehen kann und auch die Menschen, denen er seine neuen Gewänder präsentiert, geben Begeisterung über die scheinbar schönen Stoffe vor. Der Schwindel fliegt erst bei einem Festumzug auf, als ein Kind sagt, der Kaiser habe gar keine Kleider an. Diese Aussage verbreitet sich in der Menge und das ganze Volk eilt herbei, um sich das anzuschauen. Der Kaiser erkennt, dass das Volk recht zu haben scheint, entscheidet sich aber, die Sache durchzuziehen. Er und der Hofstaat setzen die Parade fort. 


Als ich letztes Wochenende an zwei Kästen mit Münchner Tageszeitungen vorbeilief, wurde ich an dieses alte Märchen erinnert. Die grandiosen Schlagzeilen der TZ und der BILD München priesen die Vorteile des Stadtwanderns an, ein ganz neuer Trend, der ähnlich genial ist wie das Waldbaden, über das ich vor kurzem berichtet hatte. Früher nannte man das Spazierengehen oder zu Fuß gehen, aber das ist wohl nicht gemeint. Stadtwandern richtet sich offenbar an ein Zielpublikum, für das Wandern uncool und altmodisch ist. Wer Joggen zu anstrengend findet und keine Lust auf Nordic Walking hat, kann jetzt Stadtwandern. Eine bisher unentdeckte Nische im Reigen der gesunden Freizeitaktivitäten hat sich aufgetan!

Der geneigte Leser erfährt deshalb aus der Tageszeitung, dass er sich beim Stadtwandern bloß nicht überfordern soll, lieber mit kurzen Strecken anfangen möge, dazu gutes Schuhwerk braucht - wetterfeste Kleidung natürlich auch. Absolut wichtig: die Wettervorhersage beachten! Wer hätte das gedacht.

Wenn ich jetzt Harry G. wäre, würde ich ein Youtube-Video drehen und in die Kamera plärren, ob's dene ins Hirn gschiss'n ham?! 

Samstag, 13. Oktober 2018

Weltverbesserungsquatsch

„Im Kampf gegen den Plastikmüll in unseren Meeren unterstützt uns fast die gesamte Bevölkerung“, sagt Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Die Vermüllung gefährdet Ökosysteme auf dem ganzen Planeten. Wir müssen daher weltweit überflüssiges Plastik vermeiden und den Rest im Kreislauf halten und recyceln.“ (Quelle: Bild der Wissenschaft)

Als ich das Statement der Ministerin las, drängte sich mir sofort der Begriff kognitive Dissonanz auf. Darunter versteht man grob ausgedrückt einen Zustand, in dem Menschen anders handeln als sie eigentlich wollen würden. Oft sind sie sich darüber im Klaren, reden sich die Sache aber irgendwie schön. Am besten erklärt man diesen Fachbegriff aus der Sozialpsychologie mit Beispielen: Eigentlich mögen wir Tiere, aber wir essen sie auf und nehmen es billigend in Kauf, dass sie unter erbärmlichen Bedingungen gehalten und getötet werden. Dass es neuerdings immer mehr Vegetarier und Veganer gibt ist erfreulich und löblich, aber Fleischkonsum ist nur ein Beispiel von vielen. Kognitive Dissonanz ist nichts Böses, sie bewahrt uns im Prinzip erst einmal davor an einem moralischen Dilemma zu verzweifeln.

Dienstag, 9. Oktober 2018

Samstag, 6. Oktober 2018

Erfolgsteams


Wir befinden uns schon seit längerem in einer Phase grundlegender Veränderungen. Die Berufswelt wandelt sich ebenso wie das Sozialsystem, mit dem viele von uns aufgewachsen sind. Viele Menschen stellen fest, dass die bisherigen Lebens- oder Berufskonzepte nicht mehr passen, oder nicht mehr funktionieren. In Phasen der Veränderung ist es gut sich bewußt zu machen, dass man nicht alleine ist. Und dass auch andere Menschen in der selben oder einer ähnlichen Situation stecken wie man selbst. Was spricht also dagegen, sich mit Gleichgesinnten zusammen zu tun, und gemeinsam nach individuellen Lösungen zu suchen?

Was ist ein Erfolgsteam?
Eine Gruppe von Menschen, die sich gegenseitig dabei unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Man könnte dabei an "Selbsthilfegruppe" denken - Erfolgsteam klingt allerdings ein bißchen peppiger, vor allem aber ist es ziel- und lösungsorientiert. In einem Erfolgsteam steht die Arbeit an einem beruflichen oder persönlichen Ziel im Vordergrund. Das Team hilft den einzelnen Teilnehmern dabei, ihr Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein zu stärken.

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Wackeldackel

#Kultobjekte

Es gibt ihn noch - oder sollte ich schreiben: Es gibt ihn wieder? Der Wackeldackel im Auto - das ist der Gartenzwerg für Mobile. Er ist der Bruder des röhrenden Hirschs, ein Inbegriff von Kitsch... Bei mir weckt der Wackeldackel Erinnerungen an die Kindheit: an lange, langweilige Autofahrten. Damals gab es weder Kindersitze noch Sicherheitsgurte, und die Erwachsenen vorne waren noch ganz anders drauf als moderne Helikoptereltern. Der Aufkleber "xyz fährt mit" war noch nicht erfunden. Dafür hatten viele Verkehrsteilenhmer eine Notfallrolle Klopapier im Heckfenster, natürlich mit dem obligatorischen Häkelüberzug und einem lustigen Bommel obendrauf. Wackeldackel und Klopapier-Pudelmütze: das gehört in meiner Erinnerung untrennbar zusammen.

Der Wackeldackel war ein guter Freund: er nickte oder schüttelte den Kopf, wenn man ihn mit dem Finger anstupste, und sein hypnotisierender Blick ließ mich vorübergehend vergessen, wie kotzübel es mir auf auf kurvenreichen Strecken war. Vielleicht sollte ich mir einen Waldi holen und ihn neben den Bildschirm stellen? Ich bin sicher, dass er mir freundlich zunicken wird, wenn ich mal wieder etwas Aufmunterung nötig habe. Eine Häkel-Anleitung für die Klopapier-Abdeckung habe ich auch schon entdeckt...

Internet ist einfach toll!
 
Weiterführende Links

Samstag, 29. September 2018

Sie haben Post!


























#Post  #Briefmarken

Nein, ich meine nicht "Ihr Posteingang enthält neue Nachrichten" sondern: Sie haben Post! So richtig echte analoge Post zum Anfassen. Postkarten oder Briefe mit Briefmarken drauf! 
Die meisten Vorgänge lassen sich heute online oder per E-Mail erledigen, aber wenn es um behördliche oder vertragliche Dinge geht, ist der Brief immer noch unverzichtbar. Ich weiß nicht, ob mein zuständiger Bearbeiter im Finanzamt die Umschläge selber aufmacht und zu schätzen weiß, dass ich immer Sondermarken draufklebe.

Meine Briefmarken hole ich mir im Onlineshop der Post in der Abteilung Philatelie. Es gibt jedes Jahr neue Motive für Sondermarken. Einmal habe ich mir auch aus eigenen Fotos individuelle Briefmarken anfertigen lassen. Das ist etwa so teuer wie Sondermarken mit Zuschlag. Für besondere Menschen oder zu besonderen Gelegenheiten ist es mir das wert. Aber wer hat heutzutage noch die Zeit Briefe zu schreiben?

Samstag, 22. September 2018

Tagträume sinnvoll nutzen


Ertappen Sie sich manchmal dabei, dass Ihre Gedanken irgendwohin abgeschweift sind? Sie schauen aus dem Fenster, aber in Ihren Gedanken sind Sie an einem ganz anderen Ort. Sie stellen sich vielleicht ganz lebhaft vor, wie Sie eine Aufgabe lösen oder ein Gespräch  mit jemandem führen, und dabei nehmen Sie die Realität um sich herum gar nicht mehr wahr... In solchen Momenten erleben Sie so etwas wie einen hypnotischen Zustand. Diese Fähigkeit unseres Gehirns, in Gedanken das Hier und Jetzt komplett zu verlassen, ist im Alltag nicht immer hilfreich. Wir müssten aufmerksam zuhören, aber wir sind nicht bei der Sache. Wenn wir beim Tagträumen etwas Wichtiges übersehen, kann das ziemlich gefährlich werden. Diese Fähigkeit lässt sich aber auch bewusst nutzen, um Stress abzubauen, um die Konzentrationsfähigkeit zu steigern oder um Lösungen für Probleme zu finden. 

Die Methode dazu bezeichnet man als Fantasiereise (manchmal auch Märchen- oder Traumreise). Dabei handelt es sich um einen gelenkten Tagtraum, der fünfzehn bis dreißig Minuten dauert, und eine klare Struktur und ein Ziel hat. In einer ruhigen und entspannten Atmosphäre sehen Sie vor Ihrem geistigen Auge eine Geschichte ablaufen, die Ihnen entweder von einer anderen Person vorgelesen oder erzählt wird oder die Sie sich selbst im Kopf erzählen.

Der therapeutische Nutzen von Fantasiereisen ist groß: Sie werden unter anderem therapiebegleitend gegen Schmerzen, Schlafstörungen, bei Ängsten und Phobien oder zur Raucherentwöhnung eingesetzt.

Mittwoch, 19. September 2018

Samstag, 15. September 2018

Schwerkraft ade!























In der Reihe "1000 Meisterwerke der Digitalromantik 4.0"  erfahren Sie heute, warum die Newton'schen Gesetze der Schwerkraft seit dem Jahr 2018 nicht mehr gelten. Schwerkraft ist ein halbwissenschaftlicher Terminus, der sich aus den Worten Schwer und Kraft zusammensetzt. Ein Fahrrad ist schwer, darum braucht man Kraft um es bewegen zu können. Dies gilt insbesondere für Strecken bergauf. So war das zumindest früher, doch es gibt Neuerungen, die auch Sie im Alltag beobachten können. 

Mittwoch, 12. September 2018

Vielen Dank für die Blumen



























Was machen Sie, wenn Sie Blumen geschenkt bekommen?
Diese hier sind über 25 Jahre alt und sehen noch wunderbar frisch aus.
😊

Dienstag, 11. September 2018

Gedenkwoche



Am 11. September 2015 hatte ich Bauchschmerzen und mir war schlecht. Sowas kann vorkommen, dachte ich. Es war Freitagabend und ich wollte mich übers Wochenende "gesundschlafen". An den Samstag kann ich mich nur noch dunkel erinnern. Als ich am Sonntagmittag mit der Diagnose "Blinddarm" in die Notaufnahme der Rinecker-Klinik taumelte, war ich so benebelt, dass ich die ellenlangen Formulare und Infoblätter, die man mir vor der Not-OP reichte, kaum noch lesen, geschweige denn verstehen konnte. Mein Mann hat alles ausgefüllt und ich habe nur noch unterschrieben. [Inzwischen gibt es eine Patientenverfügung...]

Blinddarmdurchbruch, Bauchfellentzündung... Nach der zweiten OP am 15.9. war ich fertig mit mir und der Welt. Es hätte zu Ende sein können und es wäre mir egal gewesen. Es sei "der übelste Befund, den er seit Jahren gesehen habe", sagte der Chirurg, und eine Krankenschwester meinte, ich hätte echt Glück gehabt: Ein anderer Patient habe mit "so etwas" fünf Monate in der Klinik verbringen müssen.

Ich weiß nicht, welcher oder wie viele Schutzengel im Herbst 2015 um mich herum geflattert sind. Ich weiß nur, dass ich ihnen unendlich dankbar bin, genau wie den Menschen, die mich in dieser Zeit behandelt, besucht und mich mental unterstützt haben. Die WLAN Verbindung im Krankenhaus war auch wichtig. Nicht zum Arbeiten, sondern für die langen schlaflosen Nächte, die ich mit Youtube-Musikvideos besser durchgestanden habe.

Samstag, 8. September 2018

Motivation ist (nicht) alles


"Ein absurder, aberwitziger, lehrreicher Trip in das Herz der Leistungsgesellschaft – und einer umstrittenen Person der Zeitgeschichte", heißt es auf den Seiten der ARD, die den Dokumentarfilm Der Motivationstrainer Anfang September 2018 spät abends ausstrahlte. In einem Interview mit den Filmemachern klang an, dass der Protagonist Jürgen Höller mit der unkommentierten Doku zunächst nicht besonders glücklich war, am Ende aber doch seinen Frieden damit gemacht habe. Das passt zu Höllers Methode. Sein Co-Trainer Mike Dierssen sagt an einer Stelle im Film: Verzeihen kann nur der Starke

Sie kennen Jürgen Höller nicht?
Höller wollte schon als Kind Millionär werden, und das hat er auch geschafft. So richtig bekannt wurde der gelernte Speditionskaufmann in den 1990er Jahren. 1999 war er nach eigenen Angaben der erste Mentaltrainer der Fußball-Bundesliga. Ausgerechnet Christoph Daum hatte Höller engagiert, was natürlich passt: Kokain und Selbstüberschätzung gehen gerne Hand in Hand, aber trotzdem bitte keine vorschnellen Urteile. Lesen Sie diesen Artikel bis zum Ende. Dort finden Sie auch weiterführende Links.

Samstag, 1. September 2018

Die Last des Alltäglichen


Am Wochenende, wenn ich mich gerne ausruhen würde, gibt es stets Dinge zu tun, die ich liebend gerne outsourcen würde. Waschen, putzen, bügeln, kochen und so weiter. Fenster putzen!!! Ojeeee! Könnten wir nicht auch eine Putzperle engagieren, die das alles für uns erledigt?

Nein, sagt mein Mann, und manchmal hasse ich ihn dafür. Als ich neulich wieder einmal mit dem Putzlappen durch die Wohnung wischte, hatte ich so etwas wie eine Erleuchtung. Ausgerechnet beim Saubermachen wurden mir die Dimensionen der Räume deutlich bewusst. Es gibt nicht nur das Sofa, den Fernseher und das Bett, sondern auch das Bad, die Küche, den Abstellraum, das Arbeitszimmer. Wir haben uns so viel Mühe gegeben und so viel Aufwand getrieben, um uns diesen Luxus leisten zu können und jetzt ärgere ich mich darüber, dass ich einmal in der Woche das Bad oder gelegentlich die Fenster putzen muss? Wie doof ist das denn! 

Luxusprobleme!

Mittwoch, 29. August 2018

Waldbaden - der neue heiße Scheiß

Um Ruhe zu finden gehe ich sehr gerne in den Wald. Davon gibt es bei uns in Deutschland erfreulicherweise sehr viel(e) und wir dürfen Wälder auch jederzeit betreten (§14 Bundeswaldgesetz).


Shinrin Yoku
Haben Sie schon einmal den Begriff "Waldbaden" gehört? Shinrin Yoku ist Japanisch und bedeutet auf  Deutsch so viel wie „ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen“. In Japan ist Waldbaden ein fester Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. In vielen Studien wurde die Wirksamkeit des Waldbadens bestätigt. So hat man jetzt wissenschaftlich nachgewiesen, dass allein der Aufenthalt in einem Wald den Blutdruck senkt und Stresshormone reduziert. Ob das an der Ruhe liegt, die der Wald ausstrahlt, oder am besonderen Klima im Wald, ist noch nicht genau erforscht. "Dabei ist es überhaupt nicht notwendig sich körperlich anzustrengen oder sportlich aktiv zu sein. Schon ein gemütlicher Spaziergang ist wohltuend für Körper und Geist", heißt es.

Dienstag, 28. August 2018

Pole!

#Sendlinger Tor  #München  #Dauerbaustelle wegen U-Bahn-Ausbau
Aufnahme August 2018, nachgereicht im Januar 2023
(Die U-Bahn ist noch lange nicht fertig. Fragen Sie in fünf Jahren nochmal nach.)

Die Pole-Position oder Poleposition, auch Pole genannt (engl. pole position, pole für Pfahl, Pfosten, Stange), ist im Motorsport der Startplatz in der ersten Startreihe auf dem sogenannten Starting-Grid (engl. grid, in diesem Kontext für dt. Rasterfeld), der für die Teilnehmer am vorteilhaftesten ist. Die Pole-Position wird vor dem jeweiligen Rennen zumeist durch eine Qualifikation erlangt, beispielsweise durch das Fahren der schnellsten Trainings- oder Qualifikationszeit. (Wikipedia)

Siehe auch: In den Startlöchern, Da seh' ich Rot, Nostalgie in Rot, Unglückliches Design, Noch sind alle Latten am Zaun, Grüner Rennfrosch, Think Big!Dreiundzwanzig, #Auto#rot

Samstag, 25. August 2018

Alles digital oder was?

Ohne dass wir uns darüber bewusst sind, haben wir den Übergang ins "digitale Zeitalter" vollzogen. Die Menschheit befindet sich in einer Phase ihrer Geschichte, die etwa genau so bedeutend ist, wie die Ära der Schriftentwicklung. Zwischen zehn Whatsapp-Nachrichten geht der Blick fürs große Ganze schnell verloren. Vielleicht ist es Ihnen schon passiert, dass Ihr Computer abgestürzt oder Ihr Handy kaputtgegangen ist? Wenn unsere Geräte ihr Gedächtnis verlieren, was passiert dann mit uns?


Terminkalender, Kontaktlisten, Navi - das sind ausgesprochen nützliche Dinge. Schon vor zehn Jahren gab es warnende Stimmen, dass das Navigationsgerät im Auto unseren Orientierungssinn beeinträchtigen könnte. Jetzt reden wir nicht mehr darüber, ob selbstfahrende Autos wirklich kommen werden, die Frage lautet eher wann sie uns zur Verfügung stehen. Auch wenn wir schon eine Art Quantensprung hinter uns haben stehen wir gerade erst am Anfang einer ganz neuen Phase.

Die bisherige Entwicklung der Technologie war so rasant, dass Menschen, die nicht online sind, keine E-Mail oder Handy benutzen, in einer Art Parallelgesellschaft leben. Selbst Senioren benutzen Computer, Smartphones oder Tablets, um weiterhin am Leben teilnehmen zu können. Ja, diese Geräte und Anwendungen sind unglaublich bequem. Sie haben uns so viele Möglichkeiten geöffnet, von denen wir früher nicht einmal zu träumen gewagt hätten! Der Preis für dieses Leben ist eine mehr oder weniger große Abhängigkeit.

Es gibt kein Zurück

Dienstag, 31. Juli 2018

Donnerstag, 24. Mai 2018

Tiefgründig


Für die besten Futterplätze braucht man einen langen Hals.



Mittwoch, 16. Mai 2018

Für Romantiker

#Urlaub  am  #Gardasee

Die Geschichte von Romeo und Julia finde ich ja nicht so toll, aber es ist ein Klassiker von William Shakespeare, und darum sehr bekannt. Bei Shakespeare haben die Wissenschaftler eine Zeitlang gerätselt, ob es nur einer oder mehrere Autoren waren, die sich diese ganzen Dramen ausgedacht haben. Aktueller Stand der Diskussion im Jahr 2023 ist, dass die Kritik unbegründet sei. Was wirklich geschah, wissen wir nicht, außer wir machen eine Zeitreise, aber diese Reisekategorie ist derzeit noch nicht buchbar. Unser Urlaub am Gardasee war es, und dort war es sehr schön. 😊

Smartphone-Aufnahme vom 16.5.2018, nachgereicht am 16.5.2023

Siehe auch: Tiptop, Plädoyer für die Urlaubskarte, #Reise

Weiterführende Links

Mittwoch, 18. April 2018

Man darf nicht alles glauben!

This article is available in English

Vom berühmten Humoristen Loriot stammt folgende Betrachtung:


"Eine Semmel enthält 140 Kalorien,
700 Semmeln pro Jahr ergeben 98.000 Kalorien,
diese benötigt man, um eigenhändig 1 Elefanten 9 Zentimeter weit zu tragen.
Aber wozu?"

Loriot war ein begnadeter Humorist, aber kein Physiker. Ein guter Freund klärte mich auf:

Ein Elefant wiegt bis zu 5 Tonnen,
das sind ca. 50.000N Gewichtskraft.
Um den Elefanten um 1 m anzuheben ergibt sich ganz grob 50 kN * 1m = 50.000 Nm = 50.000 Joule = 50 kJ

Der horizontale Transport ("... weit zu tragen ...") benötigt im Idealfall keine Energie (echt jetzt??)

Unterstellt man hier Höhenschwankungen also noch mal 50.000 Joule drauf (bin großzügig), das macht also 100 kJ, umgerechnet 24 kcal = 24 Kalorien



Loriot hat sich also um den Faktor 4000 vertan, Fake News Alarm!!!

Schade. Loriots Berechnung ist viel unterhaltsamer als die eines Physikers, der sicher noch nicht experimentell nachgewiesen und nachgemessen hat, wieviel Energie wirklich nötig ist, um einen Elefanten neun Zentimeter weit über den Boden zu schieben. Ich plädiere an dieser Stelle dafür, den Reibungswiderstand in die Berechnung mit einfließen zu lassen! Befindet sich der Elefant auf einer glattpolierten Eisfläche, braucht man weniger Semmeln als in der Sahara. Ein Versuchsaufbau, bei dem der Elefant mit 700 Semmeln angelockt wird, und sich freiwillig 9 cm bewegt, ist in diesem Fall nicht Gegenstand der wissenschaftlichen Erörterung. Berechnen Sie stattdessen den Energieaufwand, unter der Grundannahme, dass der Elefant die 700 Semmeln bereits gefressen, und sich dabei nicht nur neun sondern neunzig Zentimeter in horizontaler Richtung bewegt hat. Ziehen Sie Schuhe mit dicken Profilsohlen oder Spikes an, bevor Sie die Eisfläche betreten, oder schicken Sie einen Assistenten in die Sahara, um Streusand zu organisieren. Geben Sie ihm ein paar Semmeln als Proviant mit, und denken Sie daran, diese Anzahl vom Gesamtkontingent (700) abzuziehen, bevor Sie sich an die Neuberechnung des Kalorienaufwands machen. Multiplizieren Sie die verbrauchten Kalorien mit dem Datum des heutigen Tages und dividieren Sie das Ergebnis durch Ihr aktuelles Alter. Das Ergebnis ist immer 23. Falls nicht, haben Sie etwas übersehen und müssen noch einmal von vorne anfangen. Essen Sie 700 Semmeln, um sich zu stärken, oder lassen Sie den Elefanten rechnen. Der hat einen größeren Kopf und kann besser denken.

Merke:
  1. Nicht alles, was sich gut anhört, ist automatisch richtig oder wahr.  
  2. Auch wenn Wissenschaftler alles ausrechnen können: Bleiben Sie kritisch und bestehen Sie mit Nachdruck auf den experimentellen Nachweis.
  3. Überprüfen Sie, was Sie behaupten, oder nennen Sie Ihre Quelle, dann können Sie die Schuld wenigstens auf andere schieben, oder
  4. wählen Sie einen Künstlernamen, der mit Donald anfängt und mit ump aufhört. Dann haben Sie Narrenfreiheit.
  5. Nennen Sie Ihre Behauptungen Satire, dann geht (fast) alles, außer Schmähgedicht. 

Sie sind noch nicht überzeugt? Dann nehmen Sie das. Es ist die einzige Antwort auf alle Unklarheiten.

Siehe auch: Guten Morgen, Federnkunde, Dornröschen, Himmelsschlüssel?, Mondfest, Artefakt 2022-001, Finstermond, Echt jetzt?, BrennnesselfresserPost liefert Ende 2024 nicht mehr?Klingelingeling

Dienstag, 10. April 2018

Sakura


Die japanische Kirschblüte (jap. sakura) ist eines der wichtigsten Symbole der japanischen Kultur. Sie steht für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit (物の哀れ, mono no aware). Die Zeit der Kirschblüte markiert einen Höhepunkt im japanischen Kalender und den Anfang des Frühlings.
„Das Pathos der Dinge“ oder auch „das Herzzerreißende der Dinge“ (物の哀れ, mono no aware) bezeichnet jenes Gefühl von Traurigkeit, das der Vergänglichkeit der Dinge nachhängt und sich doch damit abfindet. Als Mitgefühl mit allen Dingen und deren unabdingbarem Ende ist mono no aware ein ästhetisches Prinzip, das vornehmlich ein Gefühl, eine Stimmung beschreibt. [Wikipedia]

Ein Bild, nur ein Bild...
die Blüte bald vergangen.
Geh raus und schau selbst!

Siehe auch: Im Blütenrausch, Blütezeit, Blühfix, Osterstrauß, Kalte Ostern 23, Weiß auf weiß, Für die gute Laune#Blüten

Sonntag, 25. März 2018

Zitat zur Zeitumstellung


Absurdität: etwas Widersinniges oder Unsinniges. Zwei altertümliche Synonyme sind Aberwitz und Irrwitz. Im 20. Jahrhundert brachte Absurdes Theater die Sinnlosigkeit, unsinnige Handlungen, sinnlose Ereignisse, dem gesunden Menschenverstand Widersprechendes, auch auf die Bühne.

Das Absurde ist ein zentraler Begriff in der Philosophie von Albert Camus und beschreibt die Konstellation zwischen dem Sinn suchenden Menschen und der sinnverneinenden Welt.

Absurdität wird teilweise auch in der Werbung verwendet. (Wikipedia)

„Das Absurde hat nur insofern einen Sinn, als man sich nicht mit ihm abfindet.“
Albert Camus

Das Absurde, mit Geschmack dargestellt, erregt Widerwillen und Bewunderung." 
Johann Wolfgang von Goethe

Freitag, 23. März 2018

Ein Plädoyer für intelligente Mediennutzung

Wissen Sie, wann das erste Youtube-Video ins Netz ging?
Das war am 23. April 2005, also vor etwa dreizehn Jahren. Wer auf dem Land wohnt, und immer noch einen langsamen Internetanschluss hat (Stichwort "Breitbandausbau"), erlebt bis heute eine Situation, die vor ein paar Jahren ganz normal war: Langsamer Seitenaufbau, ruckelnde Videos oder das Laden der Seiten gelingt überhaupt nicht. Wie schnell wir uns an den Komfort gewöhnt haben, und ihn für selbstverständlich halten, merken wir immer nur dann, wenn irgendetwas nicht funktioniert.

Montag, 12. März 2018

Buchgestöber

Haben Sie auch ein oder mehrere große Bücherregale, die aus allen Nähten platzen? Meine Regale waren immer schon reichlich bestückt. In zwei Reihen hintereinander tummeln sich vor allem Sach- und Fachbücher, Bildbände, ein paar Klassiker in grellem Gelb und ein wenig Belletristik. Von Romanen kann ich mich relativ leicht trennen, weil dann wieder Platz im Regal wird. Die gesammelten Werke von Jules Verne habe ich genauso verschenkt wie das 24-bändige Meyer'sche Lexikon, das mit der schnell wachsenden Wikipedia nicht mehr Schritt halten konnte. Auch die technischen Fachbücher veralten, das geht heute noch viel schneller als vor zwanzig Jahren. Besonders schlimm ist es bei Software-Handbüchern, die meist schon nach einem Jahr aktualisiert werden müssen.

Aber da gibt es noch all diese anderen schönen Bücher, denen etwas Zeitloses anhaftet. Manchmal greife ich ins Regal und blättere die "alten Schinken" durch. Michael Ende's Momo ist für mich dabei genauso zeitlos wie Grimm's Märchen oder Die Lehren des Buddha, die mein Mann vor etwa zwanzig Jahren mit in den Haushalt gebracht hat. In den frühen Nullerjahren hatte ich einige tolle Bücher auf meiner damaligen Homepage empfohlen, und ich war neugierig, ob es diese Titel noch gibt. Ja, einige Exemplare sind - gebraucht - sogar noch zu einem günstigen Preis* erhältlich. Mit einem zeitlichen Abstand von etwa fünfzehn Jahren finde ich dieses Buch immer noch empfehlenswert:

Atlas der Erlebniswelten

Wer den Atlas der Erlebniswelten (Amazon) aufschlägt, denkt zunächst, er habe einen ganz normalen Atlas in der Hand. Landkarten, wie man sie aus dem Schulunterricht kennt. Doch die Reisen, die man mit diesem Atlas unternimmt, führen in eine andere, eine neue und doch unbekannte Welt - die Welt unserer Gedanken und Erlebnisse. Unsere innere Welt wird auf einmal darstellbar: Namen von Orten, Flüssen, Bergen und Tälern sind ersetzt durch vertraute Begriffe aus unserem Denken, Handeln und Erleben: Topographische Begriffe bekommen eine symbolische Bedeutung.


Mittwoch, 28. Februar 2018

Wolkenmacher

#Heizkraftwerk München Süd in #Thalkirchen

Wenn's kalt ist, muss geheizt werden.
In der knackigen Februarkälte sieht man das immer besonders gut.

Fotografiert am 28.2.2018,
aus dem Archiv gekramt und nachgereicht im Februar 2023

Siehe auch: Wintersonnwendzeit, Morgens um halb neun, Isarvenus, Verfilzt, Wolkendiffusor, Flugbetrieb

Dienstag, 6. Februar 2018

Digitale Revolution: Erlebnisse aus dem Alltag

Im Fotonanny-Blog hatte ich letzte Woche über das Verschwinden von Keegan berichtet. Keegan konnte Bilder, die man auf eine Webseite hochgeladen hatte, in Sekundenschnelle beurteilen. Dabei hat er nicht nur Bildinhalte erkannt und benannt, sondern auch ein Werturteil darüber abgegeben, ob es sich um ein ansprechendes Bild handelte. Sein Wissen basierte auf Informationen und Bildbewertungen von professionellen Fotografen. Ein Fotograf war schließlich auch der Namenspate für den Algorithmus, der nach der Testphase aus dem Netz verschwand. Dass er sehr schnell von Apple gekauft wurde, ist ein Hinweis darauf, welches Potenzial in Keegan schlummert. Er war (ist) fast so gut wie ein menschlicher Foto-Coach, und hat mir klargemacht, wie weit künstliche Intelligenz heute schon entwickelt ist.


Was ist ein Algorithmus?
Vereinfacht ausgedrückt gibt ein Algorithmus eine Vorgehensweise vor, mit der man ein Problem lösen kann. Namensgeber für diesen abstrakten Begriff ist der arabische Mathematiker Al-Chwarismi, der schon im 9. Jahrhundert ein Buch über den Gebrauch indischer Zahlzeichen verfasst hatte. Ich kann mich nur dunkel an die Zeit im Mathematikunterricht erinnern, als das Thema auf dem Lehrplan stand. Mehr noch: Ich war sehr erleichtert, als ich mich damit nicht länger beschäftigen musste. Jetzt holt es mich an einer ganz anderen Stelle wieder ein.

Heute sind Algorithmen vor allem eine Grundlage der Programmierung, und wir haben tagtäglich mit ihnen zu tun: Wenn wir die Grammatikprüfung im Textprogramm verwenden, ein Navigationsgerät benutzen, eine Google-Suche losschicken... Algorithmen sind überall, und sie sind quasi unsichtbar. Wir haben uns so an sie gewöhnt, dass wir sie gar nicht mehr missen wollen oder können.

Wir produzieren enorme Datenmengen
Die Leistung moderner Rechner wächst unaufhörlich, die Anzahl gesammelter Daten auch. Algorithmen durchsuchen all diese Daten nach Mustern und Zusammenhängen, und sie werten diese Daten aus. Deshalb sieht jeder Nutzer andere Ergebnisse, auch wenn der gleiche Suchbegriff zum Beispiel bei Google eingegeben wird. Es ist so verführerisch! Haben Sie einmal eine andere Suchmaschine benutzt, und sich über die komischen Ergebnisse gewundert? Der Algorithmus von Google "weiß" längst, wofür ich mich interessiere, und wird immer versuchen, mir die passenden Ergebnisse zu liefern. Der Algorithmus weiß auch Dinge über mich, die ich selbst noch nicht weiß - so lautet jedenfalls die aktuelle Einschätzung von Experten. Weil sich viele Algorithmen bereits selbst verbessern, wissen die Programmier oft selbst nicht mehr, wie sie im Einzelnen funktionieren. Was immer wir tun: Wir sind nicht allein. Irgendein Algorithmus begleitet uns. Immerhin, es war ein Mensch, der mich nach meinem Artikel auf eine neue Übersetzungsmaschine aufmerksam machte.



DeepL - Eine neue Ära
Ich hatte mich über Google Translate mokiert, das wirklich krude Übersetzungen abliefert. Nicht so DeepL, dessen Entwickler - man staune -  in Deutschland sitzen. Die Server stehen auf Island, meinem Lieblings-Reiseland, das auch dafür bekannt ist, dass man dort den Strom sehr günstig erzeugen kann. Ein Supercomputer, der 5 100 000 000 000 000 Rechenoperationen pro Sekunde erreicht, braucht eine Menge Strom. Eine Zahl mit 16 Stellen sprengt mein derzeitiges Vorstellungsvermögen, aber das ist bei weitem nicht das Ende der Entwicklung. Dieser Computer ist bei weitem nicht der größte und schnellste auf der Welt. In der Pressemeldung von DeepL wird seine Kapazität gut veranschaulicht: "...genug Leistung, um eine Million Wörter in weniger als einer Sekunde zu übersetzen". Das schafft kein Mensch.



Was kommt da auf uns zu?
Ganz praktisch gesprochen: Unglaublich gute Übersetzungen.

Freitag, 2. Februar 2018

Sonnenuntergang















Sämtliche Brückenpfeiler unter der Brudermühlbrücke einschließlich der Fuß- und Radunterführung sind legale Flächen für Graffitikünstler. Koordiniert werden die Aktionen von der Färberei und es gibt jedes Jahr eine Vernissage.
Dieser Ausschnitt aus einem größeren Werk ist längst dutzendfach übersprüht worden. In meinem thematisch sortierten Dia-Archiv habe ich bei Sammelmotiven keine Jahresangaben notiert, was ich heute bedaure. Vermutlich stammt dieses Werk aus den frühen 1990er Jahren, hat aber an Aktualität nicht verloren.

Auch wenn in diesem Bild keine Pferde zu sehen sind, denke ich irgendwie:
"Lass uns die Pferde satteln, und in den Sonnenuntergang reiten."

Das Originalzitat aus dem Film Hidalgo lautet:
"Es ist also wahr. So wie in den Wild-West Geschichten. Der Cowboy reitet fort in den Sonnenuntergang, aber er ist nicht mehr derselbe Cowboy."