Mittwoch, 29. August 2018

Waldbaden - der neue heiße Scheiß

Um Ruhe zu finden gehe ich sehr gerne in den Wald. Davon gibt es bei uns in Deutschland erfreulicherweise sehr viel(e) und wir dürfen Wälder auch jederzeit betreten (§14 Bundeswaldgesetz).


Shinrin Yoku
Haben Sie schon einmal den Begriff "Waldbaden" gehört? Shinrin Yoku ist Japanisch und bedeutet auf  Deutsch so viel wie „ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen“. In Japan ist Waldbaden ein fester Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. In vielen Studien wurde die Wirksamkeit des Waldbadens bestätigt. So hat man jetzt wissenschaftlich nachgewiesen, dass allein der Aufenthalt in einem Wald den Blutdruck senkt und Stresshormone reduziert. Ob das an der Ruhe liegt, die der Wald ausstrahlt, oder am besonderen Klima im Wald, ist noch nicht genau erforscht. "Dabei ist es überhaupt nicht notwendig sich körperlich anzustrengen oder sportlich aktiv zu sein. Schon ein gemütlicher Spaziergang ist wohltuend für Körper und Geist", heißt es.


Mit diesen atemberaubend neuen Erkenntnissen kommt Waldbaden nun wohl als neuer Wellnesstrend auf uns zu. Lassen Sie sich bitte nicht einreden, dass Sie ein Seminar dazu besuchen müssen. Vertrauen Sie auf Ihren gesunden Menschenverstand und gehen Sie einfach raus. Laufen, schauen, hören und atmen können Sie von Geburt an, das muss Ihnen niemand beibringen.😊

Um die Wirkung zu steigern ist es von Vorteil, wenn Sie während des Waldspaziergangs still sind,  den natürlichen Geräuschen lauschen und die Düfte bewusst wahrnehmen. Bäume produzieren nicht nur Sauerstoff, sondern auch ätherische Öle. Schlechtes Wetter sollte Sie nicht vom Waldspaziergang abhalten, im Gegenteil: bei Nebel oder Regen ist es im Wald besonders mystisch. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Sie bei "schlechtem Wetter" nicht von Menschenmassen umgeben sind und umso besser entspannen können. Wenn Sie keinen Wald in der Nähe haben, gehen Sie durch einen Park - in der Mittagspause oder auf dem Weg von/zur Arbeit.

Für mich ist es selbstverständlich, dass ich im Wald (oder sonstwo) keinen Müll liegenlasse oder auf der Suche nach Fotomotiven nicht die Pflanzen zertrample oder abreisse, die zu meinem Wohlbefinden beitragen. Manchmal fasse ich mir auch ein Herz und nehme den Abfall mit, den andere hinterlassen haben. Ich hoffe, dass der neue Trend nicht ausgerechnet dazu führt, dass unsere Wälder ähnlich übel zugerichtet werden wie die Flüsse, Seeufer und Parks an/in denen sich die Erholungssuchenden zu Tausenden tummeln. 
 
Update zu diesem Thema: Dazulernen
 
 
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