#PerlacherMugl #Perlacher Forst
Versprochen ist versprochen... Auch wenn das Wetter heute nicht so einladend war, sind bei mir fünfzehn Kilometer Fahrradfahren zusammengekommen. Wir brauchen mehr Bewegung im Alltag, heißt es auch in der aktuellen arte Dokumentation mit dem Titel "Die Bewegungs-Krise".
"Über 50 Prozent der Menschen aus einkommensstarken Ländern bewegen sich zu wenig und unter den Jugendlichen sind es bereits 80 Prozent – Tendenz steigend. Bewegungsmangel ist die neue Pandemie unseres digitalen Zeitalters..." (arte)
Auch wenn man wenig Zeit hat, lässt sich das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden: Wo kann ich unterwegs noch einen kleinen Extra-Schlenker einlegen? Jeder Schritt zählt. 😀
Der Perlacher Mugl liegt tatsächlich so nah an meiner langen Zahnarzt-Route, dass es fast kein Umweg war. Wie Sie wahrscheinlich sehen können, ist der Aussichtshügel nicht besonders hoch. Weil er mitten im Wald liegt, und selber schon total zugewuchert ist, kann man ihn nur erkennen, wenn man direkt davor steht. Ich habe das Fahrrad unten stehengelassen, und bin zu Fuß hochgelatscht.
Im Zweiten Weltkrieg gab es hier einen großen Bunker mit Flugabwehrgeschützen, der nach Kriegsende aufgrund seiner massiven Bauweise nicht abgetragen wurde. Stattdessen wurde der Bunker 1970 mit dem Aushubmaterial des nahegelegenen McGraw-Grabens überdeckt. Über den schreibe ich demnächst auch noch was.
Heute wollte ich endlich nachprüfen, ob man von diesem 26 Meter hohen Hügel tatsächlich noch den Alpenhauptkamm sehen kann, wie es im Internetz steht. Ja, das kann man - wenn das Wetter mitspielt, und wenn man sich oben auf die Zehen stellt. 😅
So richtig beeindruckend wirken die flachen Berge in der Ferne nicht. Weiter rechts, wo heute die Wolkensuppe hing, hat man an klaren Tagen einen etwas unverstellteren Blick, sehr viel höher wirken die Berge dort aber auch nicht. Am Geländer vor dem ausufernd wuchernden Brombeergestrüpp gibt es dafür eine Tafel mit den Namen der Berge. Ein Fernglas oder eine Kamera mit langem Zoom kann nicht schaden, nutzt aber auch nicht viel, wenn das Grünzeug weiter wächst.
Die lächelnde Schutzhütte spendet Schatten und eine Sitzgelegenheit zum Ausruhen, bei Wikipedia nennt man dieses Bauwerk einen "Pavillon". Nun gut, ich habe da andere Vorstellungen, und fände einen Aussichtsturm auf dem Aussichtsberg beinahe noch besser. Aber lieber nicht, sonst bauen die dort noch eine Zufahrtsstraße und einen Parkplatz hin, mit Schnellrestaurant und was nicht noch allem.
Vom Olympiaberg im Norden Münchens sieht man definitiv mehr, vor allem auf den Sonnenuntergang hat man dort eine bessere Sicht. Am Mugl ist der Blick nach Westen zugewachsen. Diese Tour ist eher was für sportliche Jogger und Mountainbiker, für die es
eine eigene Abfahrt gibt: eine schmale Rinne durchs dichte Gestrüpp.
Wer zu Fuß geht, kommt über einen etwas breiteren und angenehm schattigen Pfad auf den Mugl und wieder runter. Der Weg ist steiler als man es anhand des Fotos annehmen könnte, ein bisschen Puste braucht man schon. Die muss man aber sowieso mitbringen, weil man ja schon ein paar Kilometer gelaufen oder Rad gefahren sein muss, um überhaupt zum Mugl zu gelangen. Sie wissen ja: Bewegung, Bewegung. 😏
Ich würde sagen... muss nicht unbedingt. Das Drumherum ist stellenweise ganz einladend: vereinzelt in den Forst eingestreute Wiesen bieten eine schöne Abwechslung zwischen den undurchdringlich wirkenden Baumbeständen. Ein Forst ist kein natürlicher Wald. An einigen Stellen gibt es kleine Teiche, und der sogenannte Hirschbrunnen ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Als Radtour ist der Mugl eine feine Sache, zu Fuß wären mir die Wege zu weit. Wer für einen Marathon trainiert, kann sich im Perlacher Forst ein paar schöne Strecken zusammenstellen. Die Randzonen wiederum sind total beliebt bei Hundespaziergängern. 😅
Wild habe ich im Perlacher Forst bisher noch nicht erblickt, obwohl diese Wiese durchaus einladend für derlei Getier wäre. Da müsste ich dann aber wohl zu anderen Tageszeiten aufbrechen.
Ein Foto auf Wikipedia zeigt den Perlacher Mugl im Jahr 2011. Damals konnte man von oben noch halbwegs etwas sehen. 2006 gab es am Gipfel fast noch keine Büsche oder Bäume.
Siehe auch: Schach, aber nicht matt, Mondfänger, Apfelsinenmondernte, Hänsel und Gretel im Perlacher Forst, Der perfekte Moment, Routenplan B, Fotosport oder Biergartentour, Pyramedial, Raumgreifend, So weit die Füße tragen, Nachgerechnet: Schrittbilanz
Weiterführende Links
- Die Bewegungs-Krise - arte Doku bei Youtube oder in der Mediathek (bis 15.10.23)
- Perlacher Forst - Wikipedia
- Perlacher Mugl - Wikipedia
- Hirschbrunnen - muenchenwiki
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