Freitag, 28. Juli 2023

Scherbenfotosophie

26 mm | 1/60 s | f2,2 | ISO 80 | Smartphone
 

Scherben bringen angeblich Glück, ein zerbrochener Spiegel wiederum nicht. Der Scherbenhaufen am Wegesrand sah nach einer zersprungenen Heckscheibe aus, aber sicher bin ich mir da nicht. Wer von Glasbruch betroffen ist, wird das eher selten in die Kategorie Glücksfall einordnen. Der Elefant aus dem Porzellanladen oder Gäste eines Polterabends hätten wahrscheinlich auch noch fachliche Anmerkungen beizusteuern. Ich habe mich den schillernden Überbleibseln in erster Linie aus fotografischen Aspekten genähert. Blauschwarzfunkelnde Objekte mit Goldstreifen sieht man nicht jeden Tag herumliegen. 😉

Wie macht man aus einem Scherbenhaufen ein interessantes Foto, vor allem wenn der Smartphone-Monitor dabei noch stärker spiegelt als die spiegelnden Scherben? Es war das reinste Spiegelkabinett, ein optisches Verwirrspiel, in dem der Autofokus (vermutlich in Begleitung einer KI) kontinuierlich nach einem halbwegs sinnvollen Motiv suchte, bevor er den Auslöser freigab. Kameras sind ja mittlerweile darauf programmiert, Bilder zu liefern, mit denen der menschliche Verstand sofort etwas anfangen kann.

26 mm | 1/50 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone


So kann man das also auch sehen. 😎
Je nachdem, worauf man den Fokus richtet, erscheint ein anderes Bild.
Das ist ja fast wie im echten Leben. 😆

In letzter Zeit befinde ich mich fotografisch in so einer Art "Sommerloch". Das verwuschelte Fahrrad hatte mich an Amsterdam erinnert, darum habe ich in meinem Archiv gewühlt, und mal wieder etwas Klassisches für Sie herausgekramt und nachgereicht. In Bayern ist heute der letzte Schultag vor den Sommerferien. Für mich ändert das nichts, aber der alte Weise Laotse hat mal gesagt: 

Je weiter du rennst, desto weniger kennst du.
Der Weise versteht die Welt, ohne zu reisen.

Den Klimaklebern gefällt das wahrscheinlich. 😜 Mir gefällt das nicht so, aber ich hab ja meinen Fokus, den ich woandershin richten kann. Meine Mutter hat mittlerweile fünf Hitler-Dokumentationen (zdf info!) angeschaut, aber ihre finale Zusammenfassung kann ich echt nicht bringen. Dagegen ist der Pornopapst-Vortrag Kinderliteratur. Immerhin meinte sie, dass sie sich die Sendungen noch ein zweites Mal anschauen wollte, weil sie sich nicht sicher war, ob sie wirklich alles richtig verstanden hatte. 😅

Siehe auch: M. C. Escher, Schatten an der Wand, Alles blinkt und blökt, Psychoworld, Uhrwerk blau, #abstrakt, Letztes Jahr: Bahn frei

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