Donnerstag, 28. Februar 2019

Hallo hier!



























Verlorene Handschuhe sind ein Sammelthema, mit dem sich schon viele Fotografen beschäftigt haben, aber sie sind nicht die einzigen. Bevor ich zu diesem Thema recherchierte, dachte ich, es handle sich um ein typisch deutsches Phänomen, einen Ausdruck unserer vielbeschworen Ordentlichkeit.  Weit gefehlt!
Wenn dem so wäre, dann würden wir uns auch um weggeworfene Plastikbecher und anderen Müll kümmern. Nein, es sind überwiegend Handschuhe, die unser Mitgefühl wecken, denn von diesen Bekleidungsstücken gibt es stets zwei. Sie sind ein Paar, sie gehören zusammen. Werden sie getrennt, dann fehlt jemandem etwas Wichtiges. Kindersocken erfahren dieselbe liebevolle Behandlung, nicht aber verlorene Herrensocken oder gar Unterhosen. Sie glauben gar nicht, was man auf der Straße alles finden kann, wenn man etwas genauer in den Bordstein guckt.

Montag, 25. Februar 2019

Vom Winde verweht ...


















































Eigentlich gehört dieses Beinahe-Meisterwerk in die Rubrik "Nervkram". Als ich am Samstagmorgen zum Bäcker spazierte, hatte der eisige Ostwind die Hinterlassenschaften eines hungrigen Mitmenschen mal wieder in die Rabatten geweht. Hinter dem Zaun geht's steil bergab, da klettert keiner freiwillig runter, um den Dreck wieder einzusammeln. Aus den Augen, aus dem Sinn.  "Vom Winde verweht" klingt natürlich viel schöner. Als ich heute nach passenden Zitaten aus diesem alten Filmklassiker suchte, musste ich laut lachen. Die ersten drei Zitate, die ich so in dieser Reihenfolge fand, ergeben einen wunderbar absurden Dialog:

"Nimm ein Taschentuch, mein Kind. In den entscheidenden Augenblicken deines Lebens hattest du nie ein Taschentuch."
"Aber nicht heute. Verschieben wir es auf morgen."
"Bei Gott, ich werde nie mehr hungern!" 

Danke, liebes Internet. Du hilfst mir bei der Bewältigung meiner Müllneurose. 
#nimms-mit-humor. 
 

Donnerstag, 21. Februar 2019

Ungenießbar

















































#Zeit   #Erinnerungen  #Assoziationen  #Kindheit  
Wir hätten es "damals" trotzdem gegessen und wir haben erstaunlicherweise überlebt 😋 
 

Mittwoch, 20. Februar 2019

Michelangelo, der Straßenkehrer





























Auf dem Weg ins Büro gab es heute mal wieder einen dieser besonderen Momente. Ich beobachtete einen älteren Mann, der sich am Straßenrand bückte, abgerissene Zweige aufsammelte und das Totholz in die Büsche warf. Ein Radfahrer raste auf ihn zu, legte eine Vollbremsung hin und rief ihm zu: "Unglaublich, wie toll Sie hier saubermachen - danke!" Dann wendete er sein Rad und fuhr in die Gegenrichtung davon. Er hatte also extra einen Umweg gemacht, um dem Straßenkehrer seinen Respekt auszudrücken. Das kleine Kehrfahrzeug stand zweihundert Meter weiter hinter einer Wegbiegung. Man kann in diesem Bild sehen, dass dieser Straßenkehrer wirklich richtig saubergemacht hat. 

Mir kam dabei ein Zitat von Martin Luther King in den Sinn:

Welcher Arbeit Sie auch in Ihrem Leben nachgehen, machen Sie sie gut. Wenn Ihre Aufgabe darin besteht, die Straßen zu fegen, dann fegen Sie, wie Michelangelo malte, wie Shakespeare Gedichte schrieb und wie Beethoven komponierte. Fegen Sie die Straßen so, dass all die himmlischen und auch die irdischen Heerscharen innehalten und sagen: Er lebte als ein großer Straßenfeger und er hat seine Arbeit gut gemacht.

Genauso #beeindruckend war der junge Mann auf dem Fahrrad, der das gesehen und sich ein Herz gefasst hat, diese Arbeit zu würdigen. Gerne mehr davon!


#Weltverbesserung   #Alltag  #Würde  #Respekt 

Siehe auch: Eine magische GrenzeGleich und gleich gesellt sich gern, Das Gute am oder im Menschen, Wertschätzung, Der Unterschied, Mutmachung, Wetterleuchten

Sonntag, 17. Februar 2019

Nervenzerreißend gruslig!

Ich seh Ich seh ist ein österreichischer Film aus dem Jahr 2015, den man wirklich als Horror-Schocker bezeichnen kann. Wenn Sie Shining kennen und diese Art von Psycho-Grusel mögen, dann ist das genau das Richtige für Sie. Schon in den ersten Minuten, in denen kein einziges Wort gesprochen wird, kriecht einem die Gänsehaut langsam aber sicher den Rücken hoch.


Worum geht's?
Die zehnjährigen Zwillinge Elias und Lukas verbringen den Sommer in einem einsamen Haus zwischen Wald und Feldern. Ihre Mutter kehrt von einer Schönheitsoperation nach Hause zurück, ihr Gesicht ist stark bandagiert und sie verhält sich sonderbar streng und abweisend. Die Zwillinge beginnen an der Identität ihrer Mutter zu zweifeln und werden immer misstrauischer. Schließlich sind sie fest davon überzeugt, dass ihre echte Mutter von einer Zwillingsschwester ersetzt wurde, und wollen die verhasste Fremde mit drastischen Mitteln dazu bringen, den Aufenthaltsort ihrer wahren Mutter preiszugeben.

Produziert wurde der Film von Ulrich Seidl, der selbst als Filmregisseur und Drehbuchautor einige abgründige Werke geschaffen hat. 

Dienstag, 12. Februar 2019

Sleepshirt oder Businessjogger?


Ein sogenannter Smart Shopper ist ein Konsument, für den bei der Auswahl von Produkten sowohl Preisvorteile als auch Qualität wichtig sind. Damit unterscheidet sich dieser Typus vom  Schnäppchenjäger, der grundsätzlich nach Angeboten im untersten Preissegment sucht. Das Institut für Demoskopie Allensbach hat herausgefunden, dass 25 % der deutschen Gesamtbevölkerung dieser für das Marketing wichtigen Zielgruppe angehören. 

Das Marketing ist es auch, das uns stets mit kreativen Wortneuschöpfungen beglückt, die meistens der englischen Sprache entlehnt sind. Deshalb klingt alles so modern, so neu und so einladend! Come in and find out... (Douglas). Der Muttersprachler bricht in schallendes Gelächter aus. Wenn Sie nicht wissen warum, folgen Sie dem Link am Ende der Seite. Bei so viel Begeisterung für die englische Sprache verstehe ich überhaupt nicht, warum es im deutschen Wortschatz immer noch kein Äquivalent für den Schnäppchenjäger gibt! Bargain hunter wäre eine korrekte Übersetzung, aber das ist wahrscheinlich zu schwierig.

Photo by Artem Bali on Unsplash

Besonders spannend sind für mich die wöchentlichen Newsletter der beiden großen Discounter-Ketten. Da kann man sich die ganzen lästigen Werbebeilagen, die der Hausmeister regelmäßig in die Altpapiertonne wirft, mit einem Mausklick auf den Bildschirm holen. Dort erfährt man wirklich, ob die Kartoffeln diese Woche günstiger zu haben sind, oder welches Obst gerade Saison hat. 
Allerdings sind derlei Banalitäten nicht das Hauptanliegen solcher Werbemails. Sie informieren vielmehr über die anderen schönen Dinge, die man bei den Discountern besonders günstig erwerben kann: Aktionsprodukte wie Matratzen, Aktenvernichter, Elektronikgeräte und dergleichen mehr. Schon seit längerem gibt es in diesen Superdupermärkten auch Bekleidung. Einer der beiden hat sich mit der Supermodel Heidi eine eigene, exklusive Modelinie zugelegt. Ob man das mag oder nicht ist jedem selbst überlassen. Was mich immer wieder fasziniert, sind die Produktbezeichnungen.

Freitag, 8. Februar 2019

Dienstag, 5. Februar 2019

Isarvenus

In der Reihe "1000 Meisterwerke der Digitalromantik 4.0" befassen wir uns heute mit einem skulpturalen Objekt, das in Anlehnung an die gendergerechte Sprache der deutschen Bundeswehr ursprünglich den Titel: "Frau Schneemann" tragen sollte. Nach Einberufung einer einwöchigen Konferenz von Sprachexpertinnen, -perten und -pörten sowie Gleichstellungsbeauftragtissen jedweder Couleur wurden "Schneemannsfrau" und "Schneefrau" als mögliche Alternativen in die Diskussion eingebracht. Da die Verhandlungen um den finalen Titel noch anhalten und man eine Entscheidung frühestens für das Jahr 2028 erwartet, bezeichnen wir das Werk hier vorläufig und unter juristischem Vorbehalt als Isarvenus 2019.

Schon die Umstände ihrer Entstehung machen die hier gezeigte Figur zu einem epochalen Werk der Neuzeit. Nachdem der Jahrhundertsommer des Jahres 2018 die Hirnflüssigkeit bei einigen Exemplaren der menschlichen Spezies in Mitteleuropa fast hatte verdunsten lassen, folgte der Dürreperiode ein Jahrhundertwinter mit massiven Niederschlägen. Was Presse und Medien Anfang 2019 als "Schneechaos" bezeichneten, lieferte findigen und kreativen Bildhauern das Ausgangsmaterial für den Bau einer Skulptur, die sich anschickt, die Bedeutsamkeit der  Gleichberechtigung im Alltag zu thematisieren.