Sonntag, 17. Februar 2019

Nervenzerreißend gruslig!

Ich seh Ich seh ist ein österreichischer Film aus dem Jahr 2015, den man wirklich als Horror-Schocker bezeichnen kann. Wenn Sie Shining kennen und diese Art von Psycho-Grusel mögen, dann ist das genau das Richtige für Sie. Schon in den ersten Minuten, in denen kein einziges Wort gesprochen wird, kriecht einem die Gänsehaut langsam aber sicher den Rücken hoch.


Worum geht's?
Die zehnjährigen Zwillinge Elias und Lukas verbringen den Sommer in einem einsamen Haus zwischen Wald und Feldern. Ihre Mutter kehrt von einer Schönheitsoperation nach Hause zurück, ihr Gesicht ist stark bandagiert und sie verhält sich sonderbar streng und abweisend. Die Zwillinge beginnen an der Identität ihrer Mutter zu zweifeln und werden immer misstrauischer. Schließlich sind sie fest davon überzeugt, dass ihre echte Mutter von einer Zwillingsschwester ersetzt wurde, und wollen die verhasste Fremde mit drastischen Mitteln dazu bringen, den Aufenthaltsort ihrer wahren Mutter preiszugeben.

Produziert wurde der Film von Ulrich Seidl, der selbst als Filmregisseur und Drehbuchautor einige abgründige Werke geschaffen hat. 

Sein Dokumentarfilm Im Keller war meine erste Begegnung mit Seidls Arbeiten. Darin zeigt er kommentarlos verschiedene österreichische Protagonisten in deren Kellern (...) und lässt nur sie vor der Kamera sprechen. In der Darstellung des Ambiente arbeitet er nach meiner Auffassung eher wie ein klassischer Fotograf: Jede Einstellung könnte auch ein Foto sein. Diese Ästhetik ist in Ich seh Ich seh nicht ganz so stark, aber deutlich wiederzuerkennen. 
Die Einstellungen sind sehr präzise und bildgewaltig, mit ihrer Symbolik dringen sie tief ins Unterbewusstsein des Zuschauers ein. Das geht wirklich unter die Haut! Verstärkt wird diese Wirkung durch die akustische Untermalung. Es gibt keine Action-Szenen, phasenweise wird kaum gesprochen. Man schaut einfach nur gebannt zu, wie sich das Drama allmählich zuspitzt und eine Brutalität entwickelt, die man den Protagonisten nicht zugetraut hätte. Die finale Auflösung ist schlüssig und letztendlich versöhnlich, wenngleich man den Figuren dieses Ende nicht gewünscht hat. 

Zusammenfassung
In meiner persönlichen Filmbewertung vergebe ich maximal fünf Sterne. 
Story: ist die Geschichte interessant, sind die Handlung und die Figuren schlüssig, gibt es unerwartete Wendungen? Action: Die hier gezeigten Sterne sagen etwas darüber aus, ob es viele Verfolgungsjagden, geschredderte Autos, Stunts und dergleichen gibt. Brutalität: je mehr Sterne hier zu sehen sind, desto mehr muss man sich auf Gewaltszenen wie Schießereien, Kämpfe, Blut, körperliche Gewalt, Folter einstellen. Nackte-Haut-Faktor: Sagt etwas darüber aus, ob es viele oder sehr explizite Erotikszenen gibt.

Story: * * * * *
Action:  -
Spannung: * * * * *
Gruselfaktor/Psychologie: * * * * *
Brutalität:  * * *
Nackte-Haut-Faktor: minimal

FSK16 ist angemessen. Der Film ist nichts für zarte Gemüter!

Wenn Sie den Film NICHT sehen wollen, weil Sie Horrorfilme generell nicht mögen, können Sie bei Wikipedia den gesamten Handlungsverlauf nachlesen

Falls Sie neugierig geworden sind, finden Sie bei Youtube den Offiziellen Filmtrailer.
Bei Youtube gibt es auch eine Bezahlversion, mit der Sie sich den ganzen Film online anschauen können (3,99 EUR).  

Wer eine DVD oder Blu-ray sucht, wird bei Amazon fündig. 

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