Mittwoch, 21. Februar 2024

(Vor)Gartenkunst

27 mm | 1/125 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone

#Bonsai im #Vorgarten
#japanisch

Kleine Grünflächen vor Gebäuden sind ja oftmals Orte des Grauens, und meistens einfach nur hässliche Schandflecken im urbanen Raum. Bestenfalls handelt es sich um ein vom Hausmeisterservice notdürftig sauber gehaltenes Stück Wiese, das dreimal im Jahr gemäht wird. Mehr Pflege ist nicht drin. Manchmal sind solche Flächen auch mit irgendeinem Busch bepflanzt, am besten immergrün, damit der Grünschmuck nicht noch mehr Arbeit macht, oder gar von einem professionellen Gartenservice in Form gehalten werden muss, denn das kostet extra. Am Rand solcher in Privathand befindlichen Grundstücksgrenzen befindet sich oft noch der Hinweis, dass es sich nicht um ein Hundeklo handelt. Diese ungewöhnliche Ausnahme findet sich unweit des Mutterhome. 

Man kann geteilter Meinung sein, ob das schön oder spießig ist, aber im Gegensatz zur Tanke und dem Getränkemarkt ist es schon ein Kontrapunkt. Hier ist ist jemand ganz offensichtlich von der japanischen Gartenkunst begeistert, und kümmert sich schon seit vielen Jahren um zwei kleine Flächen, an denen die meisten Leute einfach so vorbei rennen. Ich auch, meistens jedenfalls, denn das visuelle Chaos in der unmittelbaren Umgebung lädt nicht automatisch dazu ein, das sorgsam gepflegte Vorgarten-Kunstwerk zu bestaunen. Vor ein paar Tagen bin ich stehengeblieben und habe es mir mal wieder genauer angeschaut. 

27 mm | 1/120 s | f1,6 | ISO 64 | Smartphone

27 mm | 1/125 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone

Bienenfreundlich ist der Bonsai-Garten nicht, aber es muss ja nicht überall naturnah ungepflegt und vermuddelt aussehen. Eine "Ökofläche" würde an diesem Standort dazu führen, dass der nebenan erhältliche ToGo Müll draufgeworfen wird. In diesem Minigarten steckt nicht nur viel Arbeit, sondern auch sehr viel Liebe zum Detail.

Auf der anderen Seite des Grundstücks gibt es eine zweite Fläche, die momentan noch in der Winterruhe ist. Wo früher Fotokopien und Lichtpausen angefertigt wurden, gibt es jetzt Pausenverpflegung; dort hat gerade ein kleines vietnamesisches Restaurant eröffnet. Absolut lecker!

27 mm | 1/120 s | f1,6 | ISO 64 | Smartphone

Dass man diese Gartenkunst nicht sofort erkennt, liegt nicht am Gärtner oder der Gärtnerin, sondern schlichtweg daran, dass andere Informationen im Blickfeld für die meisten Menschen erheblich wichtiger sind. Dadurch übersieht man schnell das Besondere im Alltäglichen. Ich bin jetzt neugierig geworden, wer sich hier um die "Brachflächen" kümmert, und vielleicht finde ich es noch heraus.

27 mm | 1/320 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone

Über Achtsamkeit wird viel geredet und geschrieben, praktizieren kann man sie überall, und vor allem im Alltag. Dass das nicht immer einfach ist, weiß ich auch, aber es geht ja um die Übung. Drei Sekunden täglich sind ja auch ein Anfang. 😅 Was gibt es bei Ihnen in der Nachbarschaft zu entdecken?

Kunst liegt im Auge des Betrachters - gesehen hinter dem Fahrradständer vor der Bäckerei. 😊

27 mm | 1/100 s | f1,6 | ISO 64 | Smartphone

Siehe auch: Wunschberuf: Gärtner*in, Stadtverschandelung, Öko-Döko, Monokultur, Grüße aus Balkonien, Schau-Fenster (13), Schau-Fenster (8), Nützlich, Summertime, Nadelt nicht, Startklar

Weiterführende Links

Keine Kommentare: