Sonntag, 4. Februar 2024

Voll hochbegabt

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#Sonnenaufgang im #Februar
#Stimmungsaufheller im #Winter2023/24

Gleißendes Morgenlicht in warmtönigem Orange... Es ist erst Anfang Februar, sieht aber schon aus wie im März. Es fühlt sich auch so an: ausgesprochen angenehm. Merken Sie auch, dass die Sonne deutlich früher aufgeht? Okay, dazu muss man Frühaufsteher sein. 😊 Sonnenlicht hebt die Laune, und ich habe heute schon herzlich gelacht. Das kam so:

Beim Überfliegen meiner E-Mails erfuhr ich, dass heute angeblich mein Namenstag sei. Häh? Ich bin mit dem Glaubenssatz aufgewachsen, dass ich keinen Namenstag habe. Also habe ich die Information im Internetz überprüft, und müsste jetzt der Firma, die mir T-Shirts (vermutlich mit meinem Namen) verkaufen will, eine Gscheidhaferl-Klarstellung schicken: Auf der feiertage24.com Internetseite sind nicht weniger als elf Termine aufgelistet, an denen ich meinen Namenstag zelebrieren könnte, der vierte Februar ist aber nicht dabei. Ich hätte im Januar zweimal, und könnte im August sogar dreimal feiern, und so über's Jahr verteilt weitere sechs Male. Warum nicht? Dazu bestelle ich mir ein T-Shirt mit dem Aufdruck: "Die Schakkeline ist voll hochbegabt!" 😂

Haben Sie einen Namenstag, und wenn ja: kennen Sie Ihr Datum und feiern Sie dieses Ereignis?

Voll benachteiligt
Als ich in den Kindergarten kam, war der Namenstag eine wirklich wichtige Sache. Da wurde ich von den anderen Dreikäsehochs nach dem Datum gefragt, hatte aber nur die Antwort auf Lager, dass Jacqueline in Deutschland keinen Namenstag hat, weil es ein französischer Name ist. Darauf folgte die Frage, ob ich denn Französin sei. Maria und Elisabeth mussten sich mit solchen Themen nicht befassen, aber meine Mutter verabscheute diese "altbackenen" Namen. International sollte meiner sein, und "zu Beginn der 1960er Jahre stieg die Beliebtheit dieses Namens sprunghaft an. Das steht wohl im Zusammenhang mit der ehemaligen First Lady Jacqueline Kennedy Onassis." Ja, Bingo, Wikipedia. Genau so war es, und mir wurde schnell klar, dass ich die Arschkarte gezogen hatte: Erstens war es der längste Vorname überhaupt, den bis heute fast niemand richtig schreiben kann, zweitens kannte ihn damals keiner, und drittens hatte ich, im Gegensatz zu allen anderen Kindern, eben keinen Namenstag. Was für ein Manko, und es sollte nicht das einzige bleiben.

Stigmatisierung
Die Lehramtsabsolventin Julia Kube hat 2009 an der Universität Oldenburg eine Studie vorgelegt, bei der herauskam, dass der Name Jacqueline zumeist negativ besetzt sei. Dazu hatte sie 500 Fragebogen an Lehrerinnen und Lehrer verteilt und ausgewertet. Ob das wohl repräsentativ ist? Irgendein Satiriker soll mal gesagt haben, dass Lehrer kein Beruf ist, sondern eine Diagnose. Aber gut. Als Wissenschaftler*in muss man vor allem gute Fragen stellen: Welche Vornamen würden Sie Ihrem Kind auf keinen Fall geben? Da tauchte Jacqueline an zweiter Stelle (nach Kevin) auf. Gefragt wurde außerdem: "Nennen Sie Vornamen von Schülerinnen/Schülern, die bei Ihnen Assoziationen zu ‘Verhaltensauffälligkeit’ hervorrufen." 

Da schaffe ich es mit meinem Namen nur auf den fünften Platz. Es wurde auch festgestellt, dass Personen mit diesem Namen in der Schule meist negative Noten hatten. Ich frage mich gerade, ob ich mir einen Rechtsanwalt nehmen, und diese Studie anfechten sollte. Aber scheiß drauf, wer heutzutage nicht verhaltensauffällig ist, bringt es sowieso zu nichts. 😁 Nomen est omen.

Rarität!
Sollten Sie zufällig noch eine Ausgabe meines 2009 erschienenen Bestsellers "Rezepte für bessere Fotos" in Ihrem Bücherregal stehen haben, schauen Sie mal nach, ob es sich um eine Erstausgabe handelt. Auf allen späteren Nachdrucken ist mein Vorname richtig geschrieben: Jacqueline mit einem C vor dem Q, darauf bestehe ich. Vergessen Sie auch nicht das dem Q nachfolgende U. Ich liebe die Momente, wenn ich am Telefon meinen Namen buchstabieren soll. Wenn ich boshaft wäre, würde ich bei meinen E-Mail Adressen auf den vollen Vornamen bestehen, aber der Schuß geht meistens nach hinten los. Ich will ja, dass die wichtige Post ankommt. 😅 

Den eigenen Namen schreiben lernen war der erste Intelligenztest, den ich noch im Kindergarten bestehen musste, weil wir unsere Namen auf unsere Kinderzeichnungen schreiben sollten. Die Buchstaben habe ich in der richtigen Reihenfolge hinbekommen, es waren nur einige spiegelverkehrt geschrieben. Vermutlich bin ich Linkshänderin, aber diese Verhaltensauffälligkeit kann man sich abtrainieren. 

Den Namen kann man notfalls ändern
... wenn man alle behördlichen Dokumente ändern lassen will? 😱
"2013 wurde die ungewöhnliche Schreibweise „Schaklin“ zugelassen, da sich diese Variante an die allgemeinen Rechtschreibregeln hält", erfahre ich bei RTL. Wo sonst, und na Danke... Wie wär's denn mit Schacklien? Glauben Sie mir: Ich habe schon alle Varianten gesehen und gehört. Von Schackeline bis Jacke war alles dabei. Dass Diego ein verwandter Name sein soll, habe ich bei der Recherche auch erfahren. Wenn ich über ein Pseudonym nachdächte, wäre Diego sicher meine erste Wahl. Dieser Name ist meines Wissens bei Hundehalter*innen recht beliebt. 😅

Ich bestelle mir jetzt ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Verhaltensauffälliges Gscheidhaferl". Ich brauche nur noch eine passende Designertasse. Schade, dass Luigi Colani schon tot ist. Der hieß ursprünglich Lutz mit Vornamen, aber das wussten Sie sicher? 😎

Siehe auch: Lichteinfall, Brutalistenpisten, Spitze!, Entdecke Gold, Licht & Bewegung, Fünf Minuten Frieden, Rauchsignale, Drei Fotos für ein Panorama, Guten Morgen!, Aaaah...! 🌞, Nomen est omen, #Gscheidhaferl

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