Montag, 9. Dezember 2024

Hirnsuppe

175 mm | 1/25 s | f1,6 | ISO  400 | Nikon Coolpix P7700

#Bratpfanne #umfunktioniert

Manche Fotomotive sind durchaus erklärungsbedürftig. Was schwimmt denn da in der Pfanne? Es ist ein Stein, der als Landeplatz für die Vögel dient, die in der Bratpfannentränke eventuell noch ein Bad nehmen wollen. Das Arrangement sieht schon etwas merkwürdig aus, dürfte an trockenen Tagen aber genauso beliebt sein, wie unsere Eichhörnchentränke auf dem Mutterhome-Balkon. 

Ebenfalls erklärungsbedürftig ist ein Satz, den mein Mann gestern von sich gegeben hat: "Ich weiß nicht, wie ich meine Gehirne verkaufen soll, wenn ich sie nicht finde!!!"

"Wieviele Gehirne hast du denn?", wäre eine mögliche Rückfrage. Oder auch: "Wann hast du sie zuletzt benutzt?" 😂😆😅 Manche Gespräche erklären sich wirklich nur aus dem unmittelbaren Kontext.

Die Gehirne, von denen mein Mann sprach, sind Sammelobjekte (Ressourcen) in einem Playstation-Spiel (Rage 2). Dort kann die Spielfigur unter anderem Gehirne aufsammeln, nachdem sie fiese Mutanten erledigt hat. Diese Mutantenhirne lassen sich später bei bestimmten Händlern im Spiel zu Geld machen. Das wiederum dient dazu, sich mit anderen, für den Spielverlauf weitaus nützlicheren Gegenständen und Hilfsmitteln auszustatten. Tausche Hirn gegen Gesundheitsspritze, oder so.
Die Hirnsammlung erscheint normalerweise in der Liste der handelbaren Gegenstände, tauchten gestern aber nicht wie erwartet auf. Ein Fehler im Spiel? Ich riet meinem Mann, es bei der Imbissbude zu versuchen, weil weder der Waffen- noch der Autohändler etwas mit Mutantenhirnen anfangen können. Man geht ja auch im echten Leben nicht zum Juwelier, wenn man Kohlrabi verkaufen will. 😜

"Der Spiegel betitelte Rage 2 als sinnfreie Mischung aus Mad Max und Doom. Erzählerisch sei es schwach. Die Gewalt sei übertrieben. Trotz aller Geschmacklosigkeit bleibe der Spielspaß hoch." (Wikipedia) 

Geschmacklosigkeit... ja. Und: In welchem Spiel ist die Gewalt nicht übertrieben?, frage ich mich angesichts dieser Rezension. Beim Zocken weiß man wenigstens, dass man sich in eine virtuelle und völlig durchgeknallte Umgebung begibt, in der so ziemlich alles übertrieben ist: Kaputte Fahrzeuge reparieren sich durch Geisteskraft oder man lässt sich einfach ein neues liefern; die Spielfigur steht jedes Mal nach drei Sekunden wieder auf, wenn sie aus Versehen gestorben ist, und Superkräfte sind an der Tagesordnung. Erzeugen Sie eine Singularität und lassen Sie Gegner durch die Luft schweben...
Jetzt sind Sie hoffentlich im richtigen Kontext angekommen? Gut. Dann muss ich auch nicht mehr erklären, warum ich gestern sagte: "Ich will den Panzer fahren!"
Auf psychologischer Ebene nennt man die Nutzung von Spielekonsolen wohl Eskapismus. Der hält bei uns nur so lange an, bis mein Mann verkündet: "Ich hab Hunger." Da hilft eine virtuelle Imbissbude nicht weiter. 😉 Sollten uns jemals die Pfannen ausgehen, weiß ich jetzt auch, wo ich in der Nachbarschaft eine passende 'reale' Ressource finde. 😂

Siehe auch: Da muss man keine Krokodile überfahren!, Call of Duty (Die Pflicht ruft)Geflügelte Worte (1), Da lachen ja die Hühner!, Zaubertrank, Erkenntnis, Kansas City Shuffle, Schnee, der auf Ceran fällt, #Videospiele,

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