Wie alles anfing


betrachtenswert.de war mein erster Web-Auftritt, der im Sommer 2001 online ging. Heute kann sich kaum noch jemand vorstellen, wie das Internet damals funktionierte, und wie es aussah. Wenn es Fotos zu sehen gab, dann waren sie klein (640x480 Pixel) oder man benutzte animierte Gif-Dateien, um die Webseiten grafisch aufzuhübschen.

Stellen Sie sich das ungefähr so vor, wie Bilder aus den 1970er Jahren. Wenn man die anschaut, dann reibt man sich entsetzt die Augen. Was für eine skurrile Mode, was für entsetzliche Frisuren. Genau so läuft das auch im Internet: Es wird ständig modernisiert.

Technologischer Wandel
Als ich meine ersten Seiten erstellte, hatten Digitalkameras eine Auflösung von zwei bis vier Megapixel - heute sind wir bei 20 und mehr. Digitale Spiegelreflexkameras waren sündhaft teuer und grottenschlecht, darum habe ich damals meine analogen Fotos und Dias eingescannt. Die sozialen Medien waren noch nicht erfunden, man schrieb noch keine Blogs, sondern erstellte statische Webseiten. Amazon gab es damals schon, aber das Netz war wenig interaktiv. Es war vor allem eins: Langsam!

Mitte der Nullerjahre beschleunigte sich die Entwicklung dramatisch: Wir bekamen Facebook (2004), Youtube (2005) und Twitter (2006), das Netz wurde schneller und der technologische Fortschritt hält seitdem ungebremst an. Wer eine Seite im Netz hat, muss sie stets auf den neuesten technischen Stand bringen, und dabei das Design dem Zeitgeist anpassen. Viele, vor allem private Seitenbetreiber waren davon überfordert. Durch die häufigen "Redesigns" sind leider auch viele Inhalte aus dem Netz verschwunden, vor Jahren gesetzte Links führen ins Leere. Diese Entwicklung hat im Jahr 2013 auch meine Seite www.betrachtenswert.de gekillt. Dabei war ausgerechnet dieser Web-Auftritt die Grundlage für meine Entscheidung, mich selbständig zu machen.
Die Software, mit der ich meine Seiten erstellt hatte,  gab es nicht mehr. Folglich hätte ich jede einzelne Seite und jedes einzelne Foto "anfassen" müssen - eine Sisyphusarbeit. Dieser Blog war eine Übergangslösung. Hier habe ich zwischen 2007 und 2012 jede Woche zumindest ein Foto gepostet, es wurde mein - zumeist unkommentiertes - fotografisches Tagebuch.

Wenn das Hobby zum Beruf wird
Mit dem Beginn der Selbständigkeit wurde www.betrachtenswert.com 2005 zur Hauptseite. Meine Begeisterung fürs Schreiben konnte ich anderswo ausleben: Zunächst waren es Artikel bei akademie.de, und ab 2008 kamen Bücher für den Galileo-Verlag dazu, der heute Rheinwerk heißt.

Durch die intensive aber auch einseitige Beschäftigung mit Fotothemen und Kameras bin ich mittlerweile als Fotonanny und Fotobuchautorin bekannt. Dass ich für mein "Magazin für LebensKunst" keine Kapazitäten mehr frei hatte, habe ich immer bedauert. Die Seite war sehr beliebt, hatte viele Aufrufe, und der Newsletter hatte mehr Abonnenten als meine Facebookseite. Die betrachtenswert-Fans von damals haben sich zwar auch für Fotografie interessiert, aber das ist eben nur ein Aspekt von vielen, die mich als Mensch und als Autorin beschäftigen. Ich lasse mich nicht gerne in Schubladen stecken, auch wenn es schöne Schubladen sind.

Wenn Sie hier nicht das finden, was Sie von der Fotofachbuchautorin Jacqueline Esen erwarten, dann weichen Sie in eines meiner Paralleluniversen aus:

2019: Wie geht es mit betrachtenswert.de weiter?
Fotografie war bei betrachtenswert.de nur die Spitze des Eisbergs. Um es anders auszudrücken: Da liegt eine Menge Potenzial brach. Um dieses Magazin wiederzubeleben, habe ich mich für Blogspot entschieden, nicht für das allseits empfohlene Wordpress. Hier muss ich mich nicht um Technik und Aktualisierungen kümmern, sondern kann mich auf das konzentrieren, was ich am besten kann: Schreiben. Für Sie als LeserIn wird diese Seite auch vollautomatisch fürs Smartphone optimiert.
Das klassische Design entspricht vielleicht nicht der aktuellen Mode, aber die wird sich sowieso wieder ändern.

Zurück zu den Anfängen
Dieser Blog wird wieder die Themenvielfalt bekommen, die betrachtenswert.de einst hatte. Ich freue mich auf den Neustart und ich freue mich auch, dass Sie diese Seite besuchen. Schreiben Sie mir, wenn Sie mögen, oder hinterlassen Sie Kommentare. Die Kommentarfunktion ist moderiert, um Spam und andere unangenehme Nebeneffekte des modernen Internetlebens im Zaum zu halten. Deshalb erscheinen Kommentare nicht sofort.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und Entdecken von Dingen und Themen, die vielleicht auch für Sie "betrachtenswert" sind.

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