Montag, 27. Januar 2020

Neujahrsgrüße aus dem Reich der Mitte?



Nanu, hat am Wochenende jemand eine Bank ausgeraubt und auf der Flucht den Sack mit 500 EUR-Scheinen verloren? Nein, bei genauerem Hinsehen entpuppen sich die bunten Geldscheine als waschechte "Blüten" - mehr noch, sie tragen asiatische Schriftzeichen. Geldfälscher am Werk?
Nein, auch nicht. 

Vermutlich handelt es sich um eine Opfergabe an den Gott des Wohlstands? 😀


Am Wochenende (25.1.20)  war das chinesische Neujahrsfest, das sich nach dem Vollmond richtet, und deshalb zwischen Ende Januar und Ende Februar gefeiert wird. Nach dem Jahr des Schweins folgt nun das Jahr der Ratte. Die Ratte ist das erste Zeichen aus dem 12 Tierkreislauf des chinesischen Tierkreises, und aus diesem Grund wird diese Zeitspanne als ein Jahr des Neubeginns und der Erneuerung betrachtet.

In China und vielen anderen Ländern Ost- und Südostasiens zählt das Neujahrs- oder Frühlingsfest zu den wichtigsten Feiertagen des Jahres. Die Neujahrsfeierlichkeiten dauern rund fünfzegn Tage. In dieser Zeit wird in China unzähligen Traditionen gefolgt. Zahllose Bräuche sollen sicherstellen, das das neue Jahr den Menschen gewogen ist. In erste Tagen des neuen Jahres besuchen Familien ihre Verwandten, Freunde und Ahnen um sich gegenseitig ein frohes neues Jahr zu wünschen.

Zu den vielen meist regionalen Ritualen gehört auch die Opferung von meist süß-klebrigem Reis an den Küchengott. Am Neujahrstag selbst darf auch kein Brunnenwasser geschöpft werden, um dem Brunnengott Ruhe zu gewähren. Diese Tradition ist jedoch aufgrund der zunehmenden Modernisierung der Wasserversorgung rückläufig.

Zu den weiteren Traditionen und Bräuchen gehören:
  • Haare schneiden und Wohnungen putzen, aber niemals während der ersten drei Tage des neuen Jahres, weil sonst die guten Energien des noch jungen Jahres gleich wieder verschwinden könnten.
  • Dekorieren von Häusern und Straßen: Die Farbe Rot symbolisiert Freude, Glück und Wohlstand, deshalb ist es üblich an Neujahr rote Kleidung zu tragen.
  • Verschenken von roten Umschlägen mit Geld (sogenannte Hongbao)
  • mehrgängiges Festessen mit der Familie am Vorabend des Neujahrstages
  • in der Neujahrsnacht: Öffnen von Fenstern, um das Glück hineinzulassen
  • Besuch eines Tempels
Andere Länder, andere Sitten. Passend zu diesem Ereignis gab es gestern in der Kultursendung ttt einen Beitrag über Asien - durchaus interessant.

Siehe auch: Neues Jahr, neues Spiel

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