Montag, 11. März 2019

Wer die Wahl hat...






























Ne, ne... Dieses Motiv, das ich unlängst am Wegesrand entdeckte, hat es doch nicht in den Kreis der 1000 Meisterwerke geschafft. Die Jury war der Ansicht, dass die erforderliche "Schöpfungshöhe" für künstlerische Individualität in diesem Fall nicht erreicht wurde. 

Dennoch wirft das hier gezeigte Objekt gesellschaftskritische Fragen auf. Wahrscheinlich hatte der Urnen-Beschriftungskünstler jenes nachträglich ergänzte Zitat im Sinn, als er sich mit einem dicken Edding beflissen ans Werk machte. Der Urheber des Spruchs lässt sich übrigens nicht eindeutig ermitteln. Unter der Rufnummer "Rein und sauber" wird man auch nicht geholfen, wenn es um politische Wahlentscheidungen und deren wahre Veränderungskraft im täglichen Leben geht. Sicher ist nur eins: Wer die Wahl hat, seinen Müll in einen aufgestellten Eimer zu werfen, der noch dazu regelmäßig ausgeleert wird, kann ein klares Votum abgeben: 
  • Müll in die Tonne = Pro Umwelt, pro Natur, selbst Verantwortung übernehmen.
  • Müll neben die Tonne = Das räumt schon jemand weg, die werden dafür ja auch bezahlt.
Für so ein Statement braucht man keine politische Partei.

So können wir dieses Werk auch als Aufruf zur Basisdemokratie verstehen: Manchmal hat man eben doch eine Wahl und die passende Urne steht unmittelbar daneben. Veränderungskraft entwickelt der Homo Politicus nicht erst durch das Ausfüllen eines Wahlzettels, sondern in seinem täglichen Denken und Tun.

Wikipedia: Schöpfunghöhe
Zitatforschung: Wer hat's erfunden?
Umstritten: Rainer Mausfeld (Wikipedia) und seine
Kritik an der repräsentativen Demokratie (Vortrag bei Youtube)
Die Monster kommen: Kolumne Jakob Augstein bei Spiegel Online

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