Ist das dreist, ist es eine politische Botschaft, wird dieser Anblick (bald) ganz normal,
oder handelt es sich einfach nur um Notwehr?
Vorweg gesagt: Es gab genug andere freie Parkplätze. Ein bisschen gestaunt und geschmunzelt habe ich schon, als ich heute früh mal schnell bei einem Drogeriemarkt zwei Sachen kaufen wollte. Als ich ankam, stand ganz rechts noch ein zweites Fahrrad auf dem Autoparkplatz. Kurzerhand habe ich meins gleich dahinter gestellt. Jaja, "schlechtes Beispiel" macht ganz schnell Schule!
Vor dieser Drogeriefiliale hat der Architekt aber auch eine echte Meisterleistung abgeliefert. Direkt vor dem Laden kann man Räder nicht abstellen - außer man macht es so, wie hier gezeigt. Es gibt zwar eine separate Parkfläche für Räder, aber die ist so genial scheiße konzipiert, dass man sie anfangs gar nicht sieht: Sie wurde zwanzig Meter weiter abseits ins Grüne gesetzt. Der zweite intelligente Schachzug besteht darin, dass diese Fläche fünfzig Zentimeter über dem Straßenniveau liegt.
Da fragt man sich schon, welche Drogen Architekt und Bauplaner genommen haben. Man muss das Fahrrad entweder ein paar Stufen hochtragen, um es ordentlich zu parken, oder man wechselt von der linken Seite des Rads auf die rechte Seite, dann kann man es mühsam über eine für die 1970er Jahre typischen, schmalen Fahrradrampenspur nach oben schieben. Es gibt nur diese eine geneigte Fläche, sie befindet sich auf der falschen Seite, und der ganze Aufgang mit Geländer (!) ist viel zu schmal. Ein Fahrrad mit Anhänger oder andere Gefährte wie dieses hier, die man zum Einkaufen als umweltbewusster Öko heutzutage benutzt, können überhaupt nicht auf den Fahrradparkplatz gebracht werden. Diese scheinbar dreiste Parkaktion ist also ein klarer Fall von Notwehr.
Für die Zukunft: Fahrradabstellplätze sollte man nicht von Leuten konzipieren lassen, die selbst offensichtlich noch nie mit einem Fahrrad zum Einkaufen gefahren sind.
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