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| 27 mm | 1/30 s | f1,6 | ISO 500 | Smartphone |
#Playstation #Controller #Gaming
#Videospiele
Dass mein Mann gerne 'zockt', haben Sie wahrscheinlich schon bei der einen oder anderen Gelegenheit mitbekommen. 😅 Er ist ein anspruchsvoller Spieler und hat ganz klare Vorstellungen, wie ein Spiel zu sein hat, damit es ihm auch wirklich Spaß macht. Weil es in dieser Kategorie nur wenige Produkte gibt, die ihn innerhalb der ersten drei Stunden überzeugen können, spielt er die guten Spiele aus seiner (umfangreichen) Sammlung auch gerne mehrmals. Manche davon sind schon etwas älter, und im Lauf der letzten zwanzig Jahre hat sich das Spieledesign insgesamt drastisch weiter entwickelt: Grafik, Steuerung und Spielinhalte sind bei meinem Mann wichtige K.O.-Kriterien.
Aktuell sind zwei von drei Playstation-Konsolen im aktiven Einsatz, PS3 und PS4, und mit dem cool beleuchteten Controller im Bild kann man beide Konsolengenerationen steuern. Die aktuelle PS5 "kommt erst ins Haus, wenn es dafür genügend attraktive Spiele gibt, die den Anschaffungspreis rechtfertigen", so mein Mann. Es ist also nicht ganz einfach, ein passendes Geschenk für so einen Spielertyp zu finden. 😅
Mal was ganz Neues ausprobieren? Ich hatte mich im Vorfeld fragend an das Thema herangetastet, und schließlich einen Besuch in einem Virtual Escape Studio für ihn ausgesucht. Wie gut, dass wir die Münchner Niederlassung quasi vor unserer Haustüre haben, es gibt nämlich nur drei in ganz Deutschland (Hamburg, Berlin und München); in Österreich sind es immerhin vier. 😎
Natürlich musste ich bei diesem Experiment aktiv mitspielen, sonst wäre es ja nur der halbe Spaß gewesen. 😂 Wie muss man sich das vorstellen? Ich hatte das ja auch noch nie gemacht...
Womöglich haben Sie so eine "virtuelle Realität" schon einmal in einer Ausstellung oder in einem Museum ansatzweise erlebt: Schon seit längerem gibt es kleine Bereiche, in denen man - meistens sitzend - große, klobige und schwere 3D-Brillen und Kopfhörer aufsetzen, und in ein "erweitertes Erlebnis" eintauchen kann. Das Besondere daran ist, dass es sich um eine 360° Projektion handelt, bei der man sich mit der Brille in alle Richtungen umschauen, aber nicht unbedingt mit der projizierten Welt interagieren kann. Trotzdem hat man den Eindruck, als befände man sich in einer anderen räumlichen Umgebung, vielleicht sogar in einer anderen Welt.
So ist es auch beim Virtual Escape, nur mit dem Unterschied, dass man aufrecht in einem hell ausgeleuchteten Raum steht. Hier muss man sich bewegen und mit diversen, in die Brille projizierten Gegenständen interagieren, um eine Aufgabe zu lösen. Beim "Escape" (Flucht) geht es grundsätzlich darum, einen Weg durch die unbekannte virtuelle Welt zu finden, und durch das Lösen verschiedener Rätsel den Ausgang zu erreichen. 😅
In der vorgeschalteten realen Welt muss man ein Ticket mit festem Zeitfenster buchen, und pünktlich zehn Minuten vor Spielbeginn körperlich erscheinen. Der Eingangsbereich des Virtual Escape Studios ist hell und einladend, und die Mitarbeiterin war wirklich supernett. Sie begrüßt die Spielwilligen, erklärt die Technik und den Ablauf, und begleitet die Kunden in den fürs jeweilige Spiel gebuchten Raum. Je nach Anzahl der Spieler gibt es mehrere Bereiche; abgetrennt sind diese Zonen nur durch dünne bunte Leinwände.
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| 27 mm | 1/100 s | f1,6 | ISO 80 | Smartphone |
#VirtualEscape #München
Die realen Räumlichkeiten während des Spiels sind absolut spartanisch, denn das Erlebnis wird in der Brille erzeugt, und findet (nahezu) ausschließlich im Kopf, und natürlich im Computer statt.
Zunächst bekommt man zwei kleine Steuerungssticks, die aussehen wie die Griffe von Nordic Walking Stecken, einen für jede Hand. Mit den darauf befindlichen Tasten und Knöpfen werden die Bewegungen und interaktiven Aktionen in der 3D-Welt gesteuert.
Es ist nicht schwierig, aber im Vergleich zum klassischen Konsolenspiel gewöhnungsbedürftig. Es ist einfach neu und anders, also hat das Gehirn erst mal was zu lernen. Der erste große
Moment ist der Augenblick, in dem man die 3D-Brille aufgesetzt bekommt: Von Jetzt auf Gleich steht man in einer völlig anderen Welt. In unserem Fall war es die futuristische Umgebung von Cyberpunk. Startpunkt war ein nächtlich dunkler, überdimensionaler (Flugzeug?)Hangar, in dem ich mir vorkam, wie eine Ameise in New York.
Während ich mich noch beeindruckt umschaute, und zu orientieren versuchte, stellte die Mitarbeiterin die Sehschärfe an der Brille ein. Das ist im späteren Spielverlauf absolut wichtig, damit man unterwegs Symbole und wichtige Gegenstände gut erkennen kann. Kommuniziert wird über das im Kopfhörer integrierte Mikrofon. Von außen sieht man aus, wie ein Hubschrauberpilot mit Riesenhelm, wobei ich wirklich total begeistert darüber war, wie federleicht sich das voluminöse Technik-Headset anfühlte. Kein Vergleich zu den Ziegelsteinen, die ich bisher in Museen meiner Halswirbelsäule zugemutet hatte. 👍
Je weiter man ins Spielgeschehen eintaucht, desto mehr vergisst man auch, was man auf dem Kopf hat, oder wie albern es von aussen aussehen muss, wenn man in einem leeren Zimmer so tut, als würde man an einem Rohr die Wände hinaufklettern. 😂
Das eigentliche Spiel geht los, wenn einer der Mitspieler in der virtuellen Umgebung auf einen Knopf drückt. Dann öffnet sich die erste Tür, und man macht sich auf den Weg ins Labyrinth, in dem man klettern, Gegenstände und Trophäen finden, Schalter aktivieren, und in unserem Fall einen kaputten Roboter wieder zusammenbauen muss. Teamwork ist dabei essentiell, und es macht Spaß, sobald man sich mit der Steuerung halbwegs auskennt. 😕
So eine Spielsession dauert insgesamt eine Stunde, und wir hatten ein wirklich einfaches Setting für Totalanfänger gebucht. Die Mitarbeiterin hilft über Kopfhörer manchmal mit und gibt Tipps, wenn sie von ihrer Zentrale aus bemerkt, dass die Spieler nicht weiterkommen. Von der Lösung unserer Aufgabe waren wir am Ende der Zeit noch meilenweit entfernt, aber darauf kam es uns gar nicht an. Wir wollten vor allem in den aktuellen Status der virtuellen 3D-Welt hineinschnuppern und ausprobieren wie sich das anfühlt. Es ist schon beeindruckend! 😎
Das einzige Manko war bei uns der Ton der Kopfhörer: Mein Mann war etwas
irritiert von der eingespielten Begleitmusik des Spiels, die er an der Playstation grundsätzlich ausschaltet. Ich hatte diese Musik überhaupt nicht gehört. Stattdessen konnte ich die Spieler aus dem Nebenraum herumpoltern, miteinander reden und
manchmal auch schreien hören. 😜 Dadurch waren meine Konzentration und die verbale Verständigung mit meinem Mann während des Spiels etwas beeinträchtigt. 😬
Für Menschen mit Höhenangst könnten manche Spielsituationen in solchen Umgebungen problematisch sein, denn diese virtuelle Welt fühlt sich - trotz begrenzter Fußmatte - ziemlich schnell ziemlich echt an. Darum bin ich auch froh, dass in unserem Spiel keine Zombies oder andere urplötzlich auftauchende Schockelemente enthalten waren, und wir niemanden mit Fäusten bekämpfen oder gar erschießen mussten. Solche Spiele könnte man natürlich auch buchen, genauso wie bunte Rätsel- und Erlebnisumgebungen für Kinder. Für experimentierfreudige Technik- und Spiele-Fans ist so eine Spielstunde auf jeden Fall ein spannendes und unterhaltsames Erlebnis. 😀
Mein Mann fand das Testspiel interessant, hatte aber hinterher Rückenschmerzen, weil er sich durch die Fußmatte in seiner Bewegungsfreiheit zu stark eingeengt gefühlt hatte. Nun will er noch ein paar Jahre auf die Weiterentwicklung der virtuellen 3D-Welten warten, bevor er sich das nächste Mal hinein begibt. Ich wäre schon bereit, zeitnah nochmal reinzugehen. 😁 Ohne meinen Mann, den ich stets in unbekannte Räume vorschicken und die Lage checken lassen kann, macht es aber auch nur halb so viel Spaß. 😉
Siehe auch: Da muss man keine Krokodile überfahren!, Call of Duty (Die Pflicht ruft), #Videospiele
Heute vor einem Jahr: Wie geht es denn jetzt weiter?
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