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| 20 mm | 1/5000 s | f2,2 | ISO 50 | Smartphone |
đ #Isar #Flaucher #MĂŒnchen
#Sommer2025
#Fotografie(ren)
24°C, Sonne und ein halbwegs freier Terminkalender - das heiĂt fĂŒr mich: ab an die Isar, heute erst mal zum Hochwasser-Check. Angesichts der Wettervorhersage lohnt es sich nachzuschauen, ob unser Badeplatz schon zugĂ€nglich ist. đ
Das donnernde Rauschen auf dem Flauchersteg ist noch gewaltig. Nachdem der Wasserpegel kurzfristig die Meldestufe 1 erreicht hatte, ist er inzwischen wieder auf unter zwei Meter gesunken. Diese Aussichten sind also gut, weniger erbaulich waren heute frĂŒh die extremen Kontraste beim Fotografieren. Ich hatte die Lumix eingepackt, aber auch die kam, selbst mit dem RAW-Aufnahmeformat, an ihre Grenzen. Wieso eigentlich? Weil wir es kaum noch gewohnt sind, Bilder anzuschauen, die die tatsĂ€chlichen Licht- und SichtverhĂ€ltnisse wiedergeben.
Moderne Fotos sind scharf, in allen Bildbereichen korrekt belichtet, und insgesamt schön bunt. Was aus meiner Kamera kam war - trotz angepasster Einstellungen - ĂŒberwiegend kontrastreich, egal ob mit dem Smartie oder mit der Lumix. Selbst nach einer KI-unterstĂŒtzten Anpassung von Lichtern und Schattenzonen sind die Motive in den dunklen Bereichen ziemlich finster geblieben. Ja mei. Auch das menschliche Auge ist bei Gegenlicht geblendet. đ
Zumindest sieht man in der Aufnahme, dass rechts noch ein kleiner Baum mitten im Wasser ausharrt, und dass die moderate Flut wieder ganz schön an der Sandbank genagt hat. FĂŒr ein ausgewogener beleuchtetes Motiv mĂŒsste ich zu einer anderen Tageszeit wiederkommen.
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| 32 mm | 1/2000 s | f7,1 | ISO 125 | Lumix FZ1000 ii |
#Insellage
#Baum unter #Wasser
Herangezoomt und nicht digital aufbereitet verwandelt sich der Baum, vermutlich eine Weide, vor den kontrastreichen Wasserwellenmustern in ein kruseliges Fleckenobjekt, reduziert auf Hell-Dunkel-Elemente, und nahezu monochrom. Krass. Die KI könnte das besser, wenn ich ihr die richtigen Prompts zur Bilderstellung einflĂŒstere. đ
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| 135 mm | 1/2000 s | f11 | ISO 125 | Lumix FZ1000 ii |
Allerdings wÀre so ein generiertes Bild nicht mehr meine Erinnerung an
das, was ich vor Ort erlebt habe: Das alles ĂŒbertönende Rauschen des
Wassers, die leichten Schwingungen des hölzernen Stegs unter meinem
Körper, und das gleiĂende Sonnenlicht. đ Es lieĂ mich die seit Tagen, wenn
nicht gar seit Wochen vermisste sommerliche WĂ€rme nicht nur ahnen,
sondern auch spĂŒren.
Ein Argument fĂŒr die KI-Erstellung von Bildern: Die
Landschaftsmaler in frĂŒheren Zeiten sind oft "nur" mit
einem Skizzenbuch losgezogen, und haben ihre GemÀlde erst spÀter
fertiggestellt. In ihren Ateliers haben sie dann aus der Erinnerung
heraus gemalt, ihre Bilder (auch) entsprechend idealisiert und die GemÀlde "geschönt", manche sogar verfremdet. Bildmontage und "Nachbearbeitung" ist also keine
Erfindung der Neuzeit oder auf Computer beschrĂ€nkt. đ
Ein gutes Foto sollte auch bei Leuten, die nicht dabei waren, all die genannten Assoziationen auslösen, oder sie zumindest beeindrucken. Da ich nicht fĂŒr andere Leute fotografiere, sondern in erster Linie fĂŒr mich selbst, war es mir am wichtigsten, den morgendlichen Sonnenschein zu genieĂen. Licht und Bewegung: Mein kleiner, ungeplanter Ausflug war ein Highlight. Stunden spĂ€ter bin ich doppelt froh darĂŒber, denn mittags war der Himmel schon wieder total grau...
Der Gedanke Fotos zu machen, ist oft ein wichtiger Antrieb, der es mir erleichtert, die gewohnten Pfade und Routinen zu verlassen. Dass nicht jedes Mal Wow-Fotos entstehen, kann ich gut aushalten. đ
FĂŒr wen fotografieren Sie, wenn Sie fotografieren? Und: Brauchen Sie ĂŒberhaupt Fotos, um sich an besonders intensiv wahrgenommene Momente zu erinnern?
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| 32 mm | 1/2000 s | f7,1 | ISO 125 | Lumix FZ1000 ii |
#Panorama aus drei Einzelaufnahmen
Ăbrigens: Der holprige Flauchersteg wurde inzwischen repariert! đ Ich dachte schon, es lĂ€ge an meinem neuen Fahrrad, dass ich auf einmal so ruckelfrei ĂŒber die Holzplanken dĂŒsen kann.
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| 28 mm | 1/2000 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone |
SchwarzweiĂ ist bei kontastreichen Motiven oft eine gute Option. Bei der Tiefen-Aufhellung habe ich hier den maximalen Reglerwert (100) benutzt, und das kommt wirklich selten vor. đ





2 Kommentare:
Hallo Frau Esen,
also ich fotografiere meist fĂŒr mich, manchmal auch fĂŒr andere. Der Gedanke Fotos zu machen kann schon mal Antrieb sein, gewohnte Pfade und Routinen zu verlassen. Und er ist oft Antrieb, ĂŒberhaupt nach drauĂen zu gehen. Fotos unterstĂŒtzen fĂŒr mich die Erinnerung, ob es ohne ginge? Schwer zu sagen, da ich die Kamera sehr oft dabei habe. Fotos ergĂ€nzen aber auch die Erinnerung, da manchmal etwas abgebildet ist, was einem beim Aufnehmen nicht gleich ins Auge sprang (einem Profi sollte das so nicht passieren, aber so einer bin ich ja nicht).
Hallo Herr Carl,
es freut mich zu erfahren, dass wir in Sachen Fotografieren ziemlich Ă€hnlich "ticken". Mir passiert es auch manchmal, dass ich erst spĂ€ter noch etwas auf oder in einem Foto entdecke, das ich wĂ€hrend der Aufnahme ĂŒbersehen hatte. FĂŒr gestalterisch "störende Bildelemente" bekommt man im Lauf der Zeit eine gewisse Ăbung. Da ist ein gewisser Ărger, dass man nicht genau genug hingeschaut hat, durchaus nĂŒtzlich, weil man bei der nĂ€chsten Gelegenheit aufmerksamer ist.
Dann gibt es aber auch Bilder, bei denen man erst im Nachhinein einen Aha-Effekt erleben kann, also Bildelemente, die dem Foto eine andere oder zusĂ€tzliche Bedeutungsebene verleihen. Man hat etwas nicht gesehen, aber es entpuppt sich spĂ€ter gewissermaĂen als "der Clou". So war es bei meiner Aufnahme mit dem "Augenmerk". Ich hatte meines primĂ€r auf den Inhalt des Fensters gerichtet, die Spiegelungen zwar zur Kenntnis genommen, aber das Ganze nicht wirklich als "eigenes Motiv" gesehen.
Als Profi im Auftrag Dritter sollte man natĂŒrlich schon genau wissen, was man zeigen will und wie man es umsetzt. Profis profitieren auch manchmal von ZufĂ€llen, aber natĂŒrlich ist nicht jeder Fehler ein genialer "Kreativunfall". :-)
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