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#Foodporn im #Pflegeheim
#Wissenschaft im #Praxistest
#Muttergeschichten
Essen Sie üblicherweise in Gesellschaft, oder eher allein? Im Beitrag "Schlicht und einfach" hatte ich die guten Nachrichten aus der Wissenschaft erwähnt, die ich sonntags ins Postfach bekomme. Wenn Sie regelmäßig gemeinsam mit anderen Menschen Mahlzeiten einnehmen, gehören Sie nach dieser neuen Umfrage zu den glücklich(er)en Menschen:
"In Gesellschaft ist Essen mehr als nur Nahrungsaufnahme – es stärkt Beziehungen und lindert Stress. Neue Daten zeigen, wie gesellige Mahlzeiten mehr Glück in unser Leben bringen. Und: Gemeinsame Mahlzeiten machen so glücklich wie eine fette Gehaltserhöhung. 😲" (Spektrum der Wissenschaft)
Diese Theorie kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Nicht umsonst beklagt sich meine Mutter darüber, wenn sie morgens zu spät aus dem Bett und in den Gemeinschaftsraum kommt. Alleine essen macht ihr keinen Spaß, selbst wenn - oder gerade weil? - es in der Bewohnergruppe gelegentlich zu Tumulten kommt. "Hier ist immer was los!", so der geflügelte Satz, den ich regelmäßig höre. 😁
Neulich war dem Personal ein Fehler bei der Bestellung unterlaufen, dadurch gab es zum Sonntagsfrühstück keine Butter und keinen Joghurt: Aufruhr!
Mir wurde angesichts des Mutterberichts wieder verdeutlicht, wie aufmerksam sie all diese Ereignisse beobachtet, und wie genau sie die Geschehnisse hinterher erzählen kann. Ihr Bericht war richtig spannend. 😎 Gefühlsexplosionen sind für alle Beteiligten eine unangenehme Situation - auf der einen Seite. Auf der anderen Seite war es womöglich ein die Seele erleichternder Moment mit einer kathartischen, also reinigenden Wirkung für die Mitbewohnerin. Pflegekräfte müssen dabei einfühlsame oder zumindest pragmatische Psychologen sein... Also: Prüfungsfach Psychologie/Psychiatrie, Fußmassage und Essen austeilen: Bei diesem Berufsbild gehört wirklich alles zusammen. 😅
"Frau B. beklagt sich nach wie vor jeden Tag über das Essen und sagt immer, dass sie das nicht bestellt hat", kicherte meine Mutter, und reichte mir einen Pfirsich, den sie von 'Caruso" geschenkt bekommen hatte. Mit Obst hat sie es nicht so, nimmt das Geschenk aber dankbar an. Mal haben die Bewohner schlechte Laune und schweigen eisern, mal lassen sie Dampf ab, und dann wird wieder Mensch ärgere dich nicht gespielt. Je länger man seine Pappenheimer kennt, desto weniger dramatisch werden einzelne "Ausfälle" wahrgenommen: Jeder hat mal einen schlechten Tag oder eine schlechte Phase. Wenn es jemandem auf der Station gesundheitlich richtig schlecht geht, macht man sich Sorgen und es entwickelt sich auch Mitgefühl. Das ist etwas völlig anderes als 24/7/365 Fernsehprogramm.
Unser neuester Hit ist gerade der sommerliche Zitronenkuchen in der Cafeteria. 😋 Gemeinsam verspeist schmeckt er natürlich noch besser und sorgt zwischendurch für glückliche Momente.
Laden Sie mal wieder Leute zum Essen oder zum gemeinsamen Kochen ein, wenn Sie das nicht sowieso schon (regelmäßig) tun. 😊 Falls Sie dazu eine wissenschaftliche Untermauerung benötigen, finden Sie die Zusammenfassung der Umfrageergebnisse bei den weiterführenden Links.
Siehe auch: Soziales Medium, Oh, du Grauenvolle..., Schlicht und einfach, Unterhaltung(en), Tummidemmi, Pillenrevolte, Licht aus, Oberlicht an, Bergpredigt, Jetzt doch!, Spielerisch, Zurückhaltung, Fortschritte, Lichtdurchflutet, Kuchenbacken, Pilze auf der Flucht, Spontanbedarfserfüllungsmaschine, Heute gibt es..., Blumenlotto, Blumensalat, Es ist wahr!, #Foodporn
Weiterführende Links
- Katharsis (Psychologie) - Wikipedia, gregor-wojtowicz.de
- Gemeinsam isst man besser - Spektrum der Wissenschaft

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