Montag, 17. März 2025

Heute gibt es...

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#Haferkekse oder auch #Hafercookies
#Bröselkeks  #Kalorienbombe  #Foodporn
#Muttergeschichten #Pflegeheim

Der Haferkeks an sich ist simpel. Er besteht aus wertvollen Zutaten und hat eine extrem kurze Überlebensdauer. 😋 Dies gilt insbesondere in unserem Haushalt, wenn ich zum Rezept von Backmädchen1967 greife. Gebacken und gekocht wird bei uns mit Liebe und von Hand, ohne diese vollautomatischen Rührautomaten, von denen ich schon viele euphorische Berichte gehört habe. Mein Mann findet solche Geräte total überflüssig. Er muss mir diese Woche bei diversen Aktivitäten zur Hand gehen, und da gehe ich gerne mit altmodisch per Handmixer gerührten Hafercookies in Vorleistung: Drei Bleche, nur für ihn. Dass sich der Haferflockenteig zwischendurch anfühlt wie Beton gehört dazu, das ist Krafttraining für meine Handgelenke. 😅

Im #Pflegeheim war ich gestern auch wieder zu Besuch, und auch dort ging es - unter anderem - um den Speiseplan. Diesmal hatte ich einen eigenen Kugelschreiber dabei, und wir sind den Menüplan für die zwei Wochen, die in zwei Wochen beginnen, gemeinsam durchgegangen. Meine Mutter hat konzentriert mitgedacht (!) und mit ausgesucht, nicht ohne anzumerken, dass diese Menüs ja erst viel später auf den Tisch kommen, und sie noch gar nicht weiß, ob sie in drei bis vier Wochen wirklich Appetit darauf hat.

Ja mei. Eine Großküche muss planen und Waren bestellen, das ist eben nicht wie zuhause, wo man aus dem Supermarkt tagesaktuell mitbringt, worauf man gerade Lust hat, oder kurzfristig zum Telefonhörer greift. Wir wissen manchmal gar nicht, wie bequem wir es haben.

Abgesehen davon liest sich der Pflegeheim-Speiseplan wirklich toll: ganz viel Bio, Speisen mit und ohne Fleisch, die Gerichte orientieren sich am Publikumsgeschmack der Generation Ü80. Es gibt zwar kein Wiener Schnitzel mit Pommes, aber Weisswürste und Tortellini; sogar frischer Spargel steht demnächst auf dem Programm. Das Studium der Menü-Optionen verleitete mich dazu, dem Stationspfleger gegenüber zu erklären: "Wenn das alles so toll schmeckt, wie es klingt, dann komme ich auch zum Essen vorbei." 😀

Nun, ... es gibt hin und wieder Ausreißer, und auch die eine oder andere (generelle) Einschränkung, räumte der Pfleger ein: Bis das Essen von der Küche auf die Station kommt, und an die Bewohner*innen verteilt ist, vergeht manchmal viel Zeit, was der Frische der Speisen nicht zum Vorteil gereicht. Und dann darf man nicht vergessen, dass manche Leute "bissfestes" Gemüse nicht mehr beißen oder gar nicht schlucken können. 😟
Den Braten oder das Schnitzel schneiden können viele Leute auch nicht mehr alleine. Bis alle Leute ihr Essen mundgerecht auf dem Teller haben, während zwischendurch noch irgendjemand in einem entfernten Zimmer die Glocke drückt, oder das Stationstelefon bimmelt, hat das Personal alle Hände voll zu tun. Das alles täglich dreimal, und nachmittags gibt's auch noch Kaffee und Kuchen - aufs Zimmer! 

An manchen Tagen schmeckt das Essen richtig gut (Kundinnenfeedback 😋), an anderen Tagen verwechselt man schon mal die Suppe mit der Bratensoße. 😆 Frisches Obst und Salat gibt es auch, beides steht bei meiner Mutter aber nicht hoch im Kurs - da sind wir wieder beim bissfesten Gemüse. Den Aushang zur Veranstaltung "Smoothies auf Station selbst zubereiten" habe ich nach diesem Heimbesuch mit neuen Augen gesehen. Eine super Idee, vor allem, wenn man die Saftpresse hinterher nicht selber reinigen muss! Die Zimmer werden auch jeden Tag geputzt...

Was kommt auf uns zu, wenn wir so alt werden? Allein die Vorstellung, dass ich nicht mehr in der Lage sein könnte, eine Orange allein zu schälen, in einen frischen Apfel oder eine knusprige Breze zu beißen, finde ich so deprimierend, dass meine Motivation regelmäßig zum Zahnarzt und ins Fitnessstudio zu gehen, gerade wieder einen mächtigen Schub erhalten hat. 

Als ich nach dem Heimbesuch nach Hause kam und den Briefkasten öffnete, fand ich einen dicken Brief, darin die aktuelle "Preisanpassung" für die Heimunterbringung. Die Zahlenkolonnen habe ich noch gar nicht im Eizelnen gecheckt, es ist sowieso klar, dass ich meinen Servus unter das Bestätigungsformular setzen werde. Wenn ich mit eigenen Augen sehe, welcher Aufwand nötig ist, um die Seniorinnen und Senioren tagtäglich 24 Stunden zu betreuen und zu versorgen, relativieren sich diese Zahlen. Ich sehe mich selbst noch mit meinem vollbepackten Pegasus ins Mutterhome radeln, an Herd und Spüle stehen, und mit dem Staubwedel ausrücken... nein, das brauche ich wirklich nicht mehr.
Mein Mann hat mir zur Begrüßung einen seiner Haferkekse gereicht. Die Zuckerbombe ist zwar nicht gut für die Zähne, aber eine wunderbare Geste für die Seele. 💗

Siehe auch: Magisches Brot, Stiftausleihe, KaloriensparkalkulationPegasus, der Packesel, Mutmachung, Bringt's was?, Der perfekte Moment, Endlich...!, Vegan?, Awa ke was?, Scharf?!, Kostenlos!,   #Foodporn

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