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400 mm | 1/15 s | f11 | ISO 125 | Lumix FZ1000 ii |
#Sonnenuntergang #Lichtgemälde #abstrakt #Orange
#Muttergeschichten #Pflegeheim
Mein Fotoprojekt zum Thema #Licht&Farbe, mit dem ich in der Adventszeit etwas gehadert hatte, ist nicht in Vergessenheit geraten. 😁 Diesmal sind beim vertikalen Kameraschwenk glühende Lichtsäulen entstanden. Die Bildergebnisse sind bei dieser Aufnahmetechnik nur ungefähr vorhersehbar, und wenn ich die Fotos hinterher durchblättere, ist es jedes Mal, wie beim Öffnen einer Wundertüte. Alles ist möglich: Man hofft natürlich auf das überraschende Geschenk 😍, erlebt aber auch so manche herbe Enttäuschung. 😒
Das überraschende Wunder, das ich im Kontext mit meiner Mutter erlebe, besteht darin, dass sie seit ihrem Umzug ins Pflegeheim eine ganz andere geistige Fitness an den Tag legt als vorher in ihrem häuslichen Umfeld. Sie wirkt auf mich weniger verwirrt, besser orientiert und erheblich klarer in ihren Aussagen. Schon vor, aber speziell nach dem völlig schrägen Weihnachts-Panaudium schien sie dem Tod in die Arme zu torkeln, jetzt überlegt sie, wie sie mit ihrem Leben in der neuen Umgebung künftig zurechtkommen soll.
Zu dieser Beobachtung passt ein Artikel aus dem Newsletter von Bild der Wissenschaft: Wann bauen wir geistig ab und wie stark?
"Allgemein
geht die Forschung davon aus, dass die geistigen Leistungen bereits im
frühen Erwachsenenalter wieder abnehmen. Doch wann genau dieser Abbau
einsetzt und welche Fähigkeiten davon in welche Maße betroffen sind, ist
strittig", heißt es dort.
Dazu muss man wissen, welche Kriterien
"die Wissenschaft" für geistige Fitness heranzieht: In dieser Studie sind
es die Lese-, Schreib- und Rechenfertigkeiten, weil diese "in den
Schulen als entscheidend für die kognitive Entwicklung der Schüler
erkannt wurden, und in vielen Ländern die Grundlage für Tests und die
Überprüfung von Einzelpersonen und Schulen bilden."
Es gibt wohl noch weitere Kriterien, die man heranziehen könnte, denn Lesen, Schreiben und Rechnen sind nur "zwei wichtige Konzepte kognitiver Fähigkeiten".
Wie geistig fit fühlen Sie sich jetzt gerade?
Bei
mir selbst beobachte ich Schwankungen, die schon von scheinbaren
Kleinigkeiten ausgelöst werden können: Hunger ist ungünstig, und die
Kombination aus Schlecht-Geschlafen-Haben plus Hunger ist noch
ungünstiger. Kommen obendrauf ein voller Terminkalender, oder eine verbale Konfettitüte, ist es zumindest mit der Konzentration vorbei. 😅
Das interessante und motivierende Fazit aus (dieser einen) Studie lautet sinngemäß: Es ist kein Naturgesetz, dass Menschen mit zunehmendem Alter geistig abbauen. Vielmehr hängt es vom Bildungsgrad ab, aber auch von der regelmäßigen praktischen Nutzung der genannten Fähigkeiten (Lesen, Schreiben, Rechnen), ob jemand geistig fit bleibt oder nicht.
Das lässt sich mit aller Wahrscheinlichkeit auf viele andere Fähigkeiten und Tätigkeiten übertragen, die wir ausüben - vom Autofahren bis hin zur Bedienung einer komplexen Digitalkamerasteuerung. Merken Sie auf: "Geistiges Training und ein lebenslanges Lernen können dazu beitragen, dass wir unsere kognitiven Fähigkeiten bis ins Alter behalten."
Das ist fein, darum sind Sie hier im Gscheidhaferl-Blog auch genau richtig. Haben Sie heute schon gerechnet? Nein? 😏 Dann
habe ich eine schöne kleine Rechenaufgabe für Sie, und einen
informativen TV-Tipp, den ich eigentlich schon am #Weltfrauentag
weiterreichen wollte. Zuerst das Gehirnjogging für die geistige
Fitness:
Sie wohnen zu zweit in
einer Wohngemeinschaft. Ihr Mitbewohner verdient 2.000 EUR im Monat, Sie
haben 3.000 EUR. Bei den Kosten für die gemeinsam bewohnte Bude inklusive
Futter und allem, was sonst noch so anfällt, machen Sie halbe-halbe. Die zu teilenden Kosten betragen monatlich 4.000 EUR.
Am Ende des Jahres bleiben Ihnen 12.000 EUR übrig, Ihr Mitbewohner
konnte nichts auf die Seite legen. Sie wohnen zehn Jahre lang
zusammen, dann wird die Wohnung verkauft, als Mieter haben Sie das
Vorkaufsrecht. Wer kauft die Bude, Sie oder Ihr Mitbewohner?
Dieses Rechenbeispiel stammt aus der arte-Doku "Ist Geld (immer noch) Männersache", Sie können es sich ab Minute 4:35 in Teil 2 noch einmal im Kontext anschauen. Es ist ein echter Augenöffner. Dieses Doku-Doppel ist sehenswert, und im Hinblick auf meine mathematischen Fähigkeiten habe ich definitiv dazugelernt.
Was dieser Doku noch fehlt, wäre eine Berechnung, welche wirtschaftliche (und monetäre) Leistung von pflegenden Angehörigen alljährlich erbracht wird. Im konkreten Fall habe ich Vater Staat in den zurückliegenden vier Jahren rund 132.000 EUR gespart. Das entspricht einem Brutto-Jahresgehalt von ~33.000 EUR, und ist das, was eine ambulante Altenpflegekraft ohne Berufserfahrung in Bayern bei einer 35-Stunden-Woche verdient. (Männer 33.170 €, Frauen 31.508 €, Quelle lohnspiegel.de, 5,7% Gehaltsunterschied, Quelle prozentrechner.net)
Ich bin geistig fit genug, um mir auszurechnen, dass ich als Fachbuch-Autorin besser dran war. Vom täglichen berufsbedingten Training in den Kategorien Lesen und Schreiben ganz zu schweigen. 😉 Die persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse aus dieser ungemütlichen Pflegephase sind nicht in Geld aufzuwiegen, sagt die Schönredner-Instanz, und meine interne Finanzministerin erteilt der Buchhalterin den Auftrag, die temporären Einkommensverluste in der Kategorie Zukunftsinvestment zwischenzubuchen. 😅 Abgerechnet wird am Schluss, und der ist völlig offen: #Wundertüte.
Siehe auch: Atsvents 1/2024, Atsvents 3/2024, Abendhimmel Barcode, Panaudium, Ohne Moos nichts los, Wenn Unbeteiligte beteiligt sind, Engelische Tram-Tangene, #orange, #Gscheidhaferl
Weiterführende Links
- Wann bauen wir geistig ab und wie stark? - Bild der Wissenschaft (bdw)
- halbe-halbe - Wictionary
- Ist Geld (immer noch) Männersache? in der arte-Mediathek Teil 1, Teil 2 verfügbar bis 2.4.25,
bei Youtube Teil 1, Teil 2 - Lohn- und Gehaltscheck - lohnspiegel.de
- Prozentrechner
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