Freitag, 7. März 2025

Ohne Moos nichts los

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#Moos  #Natur  #grün  #Frühling2025
#Muttergeschichten  #Pflegeheim

Ohne Moos nichts los, das bedeutet: um seine Ziele zu erreichen, benötigt man genügend Geld - so jedenfalls umschreibt das Wictionary diese Redewendung. Ziele?! Sprechen wir zuerst über Notwendigkeiten.

Vielleicht wissen Sie aus eigener Erfahrung, was die Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung kostet. Falls nicht, finden Sie eine Übersicht bei den weiterführenden Links. Heute vor einer Woche, am 28. Februar war Ultimo, und das ist ein Wort, das ich schon als Kind sehr oft von meiner Mutter gehört hatte. Ultimo ist jeden Monat, und dieser Tag war immer ausgesprochen wichtig, denn es war der Zahltag.

An Ultimo wird auch die Rente ausbezahlt, und als #General in Finanzangelegenheiten ist es mein Job dafür zu sorgen, dass nicht nur auf meinem, sondern auch auf dem Mutterkonto alles rund läuft. Fragen Sie also nicht nach fotografisch nützlichem Sonnenschein, sondern besser, wieviele nächtliche Schweißausbrüche ich seit Dezember durchlebt habe. Die Mutter muss ins Heim, und zuhause läuft die Miete...

Dieser Artikel schmort seit letzter Woche in meinem Blog-Backend bei den Entwürfen, aber ich wollte erst die närrische Zeit abwarten, weil das kein Thema für den Fasching ist. Je länger etwas schmort, desto wahrscheinlicher veröffentliche ich es gar nicht, weil sowieso jeden Tag etwas Neues passiert. Sind Sie bereit für ein unangenehmes Thema? Ganz am Ende wird's nochmal optimistischer. 😉 

Falls Sie darauf keine Lust haben, gehen Sie weiter zu Beiträgen, in denen Sie #Moos finden. 😁

Pflegekosten!
Wenn Ihre Rente oder ihre Ersparnisse reichen, um ein Pflegeheim aus eigener Tasche zu finanzieren: herzlichen Glückwunsch. Ich vermute, dass Herr Merz und seine Truppe dieses Thema im Blick haben? Kapitalmarktgestützte Pflege ist ein nicht zu unterschätzender Zukunftssektor. Da fließt viel Geld über diverse Konten, muss aber erst mal irgendwo herkommen. Sondervermögen ist ein schönes Wort.

Kurz vor Ultimo rief mich der Pflegedienst an: Kommt die Mutter nochmal nach Hause zurück oder nicht? Die Kosten für den Pflegedienst werden von der Pflegekasse übernommen, im Januar und Februar hatte es keine Einsatzzeiten gegeben, zu Ultimo habe ich den Vertrag dann offiziell gekündigt. Bis Ende April enden nun peu à peu alle rechtzeitig gekündigten Verträge, während das Pflegeheim seit Januar "Eigenanteile" abbucht. Das wird schnell eng. Zuhause ist Pflege eindeutig billiger, da arbeitet eine Angehörige für umsonst.
 
Verantwortung
Wenn etwas passiert, und Sie sich nicht mehr selbst um wichtige Angelegenheiten kümmern können, braucht eine Person Ihres Vertrauens eine gültige Vollmacht. Diese Person sollte idealerweise einen klaren Kopf, einen guten Überblick und ausreichend Zeit haben, was bei persönlichen Schicksalsschlägen kaum der Fall ist. Trotzdem muss irgendjemand einspringen.
Niemand kann Sie zwingen, diese Verantwortung (dauerhaft) zu übernehmen. Es gibt Menschen, die sich aus diesem ganzen Thema komplett heraushalten oder geschickt herausdividieren, und auch wenn es merkwürdig klingt: Dafür habe ich Verständnis. Ob es fair ist, einer einzelnen Person die geballte Ladung vom Staubsaugen bis zur Finanz- und Lebensorganisation  aufzubürden, ist ein anderes Thema. 😔

Pflegealltag
In vielen Familien ist die Betreuung von Pflegebedürftigen der ganz normale Alltag, über den kaum einer redet. Das merkt man erst, wenn es einen selber in dieser "Blase" verschlägt. Dann hört man viele Geschichten von anderen Angehörigen, die auch gerade mittendrin stecken, oder alles hinter sich haben, mitunter mehrfach.
Ich hatte den Vorteil, dass ich schon frühzeitig viele Angelegenheiten meiner Mutter geregelt, und einen guten Überblick hatte. Dadurch war ich weitgehend "eingearbeitet" und obendrauf gut durchdigitalisiert, als sie der erste Schlag traf. Jetzt sind wir in der zweiten Runde, die auch wieder voller "Herausforderungen" ist. Manche waren mir bekannt, manche wiederholen sich, andere sind völliges Neuland. Die angelesene Theorie aus Infobroschüren und Internetseiten wird gerade durch praktische Erfahrungen ergänzt. Wie lange die Phase #Pflegehein dauert, ist erneut völlig offen. 😒

Kein Einzelschicksal
Es ist gut, sich darüber auszutauschen, wie andere das stemmen, und wie es denen dabei so ergeht - ich bin wahrlich kein Einzelschicksal. Selbsthilfegruppen gibt es auch, und es hilft, wenn man sich den Frust von der Seele reden oder schreiben kann. 😉 Das krasseste Buch, das ich zum Thema gelesen habe, heißt: Mutter, wann stirbst du endlich? von Martina Rosenberg, das schönste ist Oma, ich fahr schon mal den Rollstuhl vor von Martin Frank.

Kreatives Reframing
Als ich anfing, Notizen für das Muttergeschichten-Buch aufzuschreiben, dachte ich nicht, dass eine "Herr der Ringe" Saga daraus werden würde. Auf jeden Fall freue ich mich, dass Sie dabei sind: Sowohl im Januar wie auch im Februar 2025 sind die Zugriffszahlen hier im Blog durch die Decke gegangen und erstmals fünfstellig. So eine Resonanz hatte ich nicht mal zu meinen besten Zeiten im Fotonanny-Blog. Mutter sei Dank? So eine Achterbahnfahrt wünsche ich niemanden, und beobachte den aktuellen Trend mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Auch wenn ich durch meine Blogartikel keine Einnahmen erziele, beantwortet Ihr Interesse zumindest meine Frage "wofür das alles gut ist": Dankeschön. 😊 Wenn Sie jetzt noch über einen der gesponserten Amazon-Links irgendetwas beim fiesen Riesen kaufen, erhalte ich eine Miniprovision, für meine Moospölsterchen...

Siehe auch: Gemeinsamer Lebensraum, Sommerblues, Lichtstreifen, SchattenprozessionVerordnete Auszeit, Zombie!?, Auf und Ab, Ein Hauch von Blau, Obenrum heiter, Her damit!, Hören Sie die Glöckchen läuten?, Tädäääh!, #Pflegeheim, #Muttergeschichten

Weiterführende Links

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