Soziales Medium

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 #Elvis mit #Wackeldackel #pink
#Deko  #Kitsch
#Muttergeschichten  #Pflegeheim  #Internetz

Vorneweg gesagt: Der Elvis Imitator, der im Pflegeheim aufgetreten ist, war super! 👏👍💖 Das Wetter war schön, und Elvis himself konnte im Garten auf der Wiese singen.🎵🎤🌞 Meine Mutter saß zwischen der "Oma", einer über neunzigjährigen Bayerin, mit der sie auch bei den Mahlzeiten zusammensitzt, und mit der sie gerne lange Unterhaltungen führt. Die beiden fragen sich gegenseitig, welche bayerischen Sprichwörter und Ausdrücke sie kennen, und dabei gibt es wohl immer viel zu lachen. Diese "Oma" kann auch richtig gut singen, und sie tut es "richtig laut, mit kräftiger Stimme". Optimale Grundvoraussetzungen also für einen gelungenen Konzertnachmittag. 😃

Eine andere Mitbewohnerin der Station, ebenfalls im Rollstuhl sitzend, hatte beim Konzert ebenfalls - mit dünner Stimme - mitgesungen, und genau zwischen diesen beiden: meine Mutter. Zitat: "Ich zwischen diesen alten Leuten!" 👵👩👵😁
Mitgesungen hat sie nicht, wie sie mir berichtete, weil sie zwar - bis auf einen - alle Songs, aber deren Texte nicht kannte. 
"Ist doch egal: Hauptsache singen!", hatte die "Oma" daraufhin gesagt. 😃🎵🎤
"Der zweite Musiker ist immer wieder zu unserer Gruppe hingegrooved, und hat die Stimmung richtig angeheizt", erzählte meine Mutter weiter. Dass sie auch noch von "Caruso", dem italienischen Mitbewohner aus dem Nebenzimmer höchstpersönlich zum Konzert gefahren 🦼 worden war, rechtzeitig, damit sie das Event keinesfalls versäumt, und einen guten Platz bekommt, erfuhr ich auch. Caruso kann auch ganz hervorragend Walzer tanzen...  👵👴💃👵

So viele positive Nachrichten auf einmal! Bei mir wäre das Konzert die Aufmacherschlagzeile und erste Erzählung des Tages gewesen, erfahren habe ich davon aber nur durch explizite (zweifache) Nachfrage. 😕 Ihre Erzählung klang wirklich begeistert, aber es ist gerade so viel los im Pflegeheim und im Leben meiner Mutter 🎶📳👵, so dass andere Themen und Ereignisse im Vordergrund stehen. 💥 

Ihre Zimmermitbewohnerin ist seit einiger Zeit krank 💤, es hatte schon mehrfach Einsätze von verschiedenen (Not)Ärzten gegeben, auch nachts 🚨🚑, gefolgt von einer umfassenden Untersuchung im Klinikum Rechts der Isar. Alles ohne konkreten Befund. 😕 Nun muss wohl der alte Hausarzt der Mitbewohnerin die einzig richtigen Medikamente verschreiben, denn "die anderen taugen nichts". Das Personal wurde angewiesen, die frisch gelieferten Tabletten sofort zurück an die Apotheke zu schicken. Natürlich erzeugen all diese Vorfälle unglaublich viel Unruhe und Aufruhr, und die Ereignisse ziehen nicht nur im Doppelzimmer, sondern auf der gesamten Station sehr viel Aufmerksamkeit auf sich. Da kann man der Mitbewohnerin nur gute und baldige Besserung wünschen... 😷

Dass die Tischnachbarin Frau B., die ihre Tabletten auch mal in den Schnabelbecher meiner Mutter steckt, nicht so viel für den legendären Elvis ("altmodisch's Zeugs" 🙎) übrig hatte, hat meine Mutter lockerer weggesteckt. 😊

Unsere Redaktionssitzung war (wieder) so umfangreich und zudem so detailliert, dass ich nur noch staunen kann. 😲 An einem Tag hat meine Mutter einen ihrer (ja, es gibt mehrere) Lieblingspfleger gebeten, sie auf eine andere Station zu fahren. Dort haben sie einen anderen Pfleger besucht, der früher auf ihrer Etage gearbeitet hatte. Ihre erste Zimmermitbewohnerin aus der Anfangszeit im Heim, die damals nur zur Kurzzeitpflege in der Einrichtung gewesen war, wohnt jetzt fest auf einer wieder anderen Station. Der Kontakt zu Frau H. und deren Tochter verstärkt sich gerade, und die Frage, ob sich die beiden wieder ein Zimmer teilen könnten, steht schon seit einiger Zeit im Raum. 👭 
Außerdem will meine Mutter demnächst in ein Restaurant, nicht alleine, sondern weil sie jemanden aus dem Heim zum Essen einladen will. 🎂🎉🎈 Einen Pfleger hat sie schon organisiert, der die (wieder) andere Dame begleitet; ich werde bei dem abendlichen Ausflug als Rollstuhlschieberin 🦼 für meine Mutter gebraucht. Nun soll ich herausfinden, wo sich ein geeignetes, barrierefreies Lokal befindet, und die Speisekarte(n) ausdrucken... 🖶 Mein Cousin und seine Frau waren auch noch auf einen Spontanbesuch vorbeigekommen, also summa summarum: Krass, ich bin geplättet!

Das Insta-Grahm auf meinem Handy haben wir gestern auch noch kurz angeschaut. Bei so viel echtem sozialen Kontakt und Erlebnissen braucht man keine "Sozialen Medien" - meine Mutter ist gerade ein soziales Medium. 😉 Egal wo wir in diesem Gebäude hinkommen: die Leute scheinen sie zu kennen. 🙋 
"Ich bin bekannt wie ein bunter Hund 😁", meint sie dazu. 
Wir stoppen unterwegs oft für kurze Gespräche mit Bewohnern, die ich noch gar nicht kannte, und an der Theke der Cafeteria muss ich nur noch das persönliche Weinglas meiner Mutter auf den Tresen stellen, dann wird auch schon der richtige Wein eingeschenkt. 🍷 Ja, das Leben im Pflegeheim ist voll langweilig... 😂

"Du musst das Buch schreiben!", sagte meine Mutter gestern wieder zu mir. Der Satz kam nicht einmal, sondern zweimal 😳, und war begleitet von einem eindringlichen Blick. 📕👀 Wie kann man ein Buch schreiben, wenn die Materialsammlung noch komplett unvollendet ist? 😅 Netflix-Drehbuch, fünfundzwanzigste Staffel... 🎬

Weiter mit: Absolut unsmart, Modefragen, Blumensalat, Oktoberleuchten, Oh, du Grauenvolle... 

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Siehe auch: Schon wieder!?, Moralische Unterstützung, Wackeldackel, Komfortzone, Fahrgemeinschaft, Elvis lebt!?, #Deko, #Kitsch, #pink, Everything, Everywhere, All At Once