Montag, 1. April 2024

Komfortzone

75 mm | 1/6000 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone

 #Deko im #Auto
Vielleicht auch #Kitsch

In diesem gefundenen Stillleben ist, auf symbolischer Ebene, für jede Lebenssituation etwas dabei: Manchmal braucht man Boxhandschuhe, manchmal Blümchen, und ein inspirierender Schmetterling ist für den Blick nach vorne nicht verkehrt. 😁

Heute ist der erste April, und am Monatsersten aktualisiere ich seit einiger Zeit meine ToDo-Liste. Das ist dringend notwendig, weil sich das Tagesgewühl manchmal unübersichtlich und unerwartet zeitaufwändig gestaltet. Angesichts unerquicklicher Tagesroutinen, die in Begleitung von wackelnden Klobrillen oder akut erforderlichen Hilfstätigkeiten daherkommen, geraten wichtige Langzeitpläne aus dem Blickfeld. Spätestens bei der ToDo-Listen-Bilanz kommen sie wieder auf den Tisch. 

In dieser Liste habe ich auch einen Satz hinterlegt, der mich jedes Mal fragt, ob ich mich im zurückliegenden Monat nur in meiner Komfortzone bewegt habe. Inzwischen weiß ich gar nicht mehr, was eine Komfortzone überhaupt ist, darum habe ich nochmal nachgeschaut.

"Die Komfortzone ist die Gesamtheit der Ziele, Verhaltensweisen und Kontexte, mit denen eine Person ihr kurzfristiges Wohlbefinden auf Kosten ihrer Entwicklung maximiert. (...)
„Ich will es jetzt bequem haben – auch wenn das Nachteile in der Zukunft bedeutet, auch wenn ich mich dadurch nicht entwickle.“ Das Gegenteil der Komfortzone wäre das Motto: „Ich investiere jetzt, um später noch mehr zu bekommen.“  (WPGS)

Grob gesagt gibt es Menschen, die sich aus verschiedenen Beweggründen nicht oder kaum aus ihrer Komfortzone herausbewegen, oder sich einfach nicht gerne anstrengen. Wenn es beispielsweise ums Bergsteigen geht, bleibe ich auch lieber in meiner Komfortzone. Ich muss da nicht raufkraxeln. Beim Joggen wiederum versuche ich, meine Komfortzone immer wieder zu verlassen.
Andere Menschen neigen dazu, eine Höchstleistung nach der anderen zu vollbringen, und ihre eigenen Grenzen so oft wie möglich zu erweitern, und sind ständig auf der Suche nach einem neuen Kick. Die meisten Menschen dürften zwischen diesen beiden Extremtypen zu finden sein. Man verlässt die eigene Komfortzone gelegentlich, um es sich dann in einer neuen wieder gemütlich einzurichten. Nicht selten sind es äußere Ereignisse oder Lebensumstände, die uns dazu zwingen, uns auf ungemütliche Veränderungen einzulassen.

Der Flow-Zustand als Mittelweg
Wohlfühlen kann man sich auch außerhalb der Komfortzone. "Wir können die Wachstumszone mit der Komfortzone verschmelzen lassen. Ein guter Bezugspunkt für diesen Gedanken ist das Flow-Modell der Psychologie (Csikszentmihalyi, 1975). Die Flow-Theorie geht davon aus, dass es einen optimalen Zustand bei Tätigkeiten gibt, bei dem die Anforderungen einer Tätigkeit den Fähigkeiten entsprechen. Hier kann ein sogenannter Flow-Zustand entstehen, der optimal motiviert. Wir sind dann in der Wachstumszone, lernen optimal, gehen voll in unserer Tätigkeit auf und wir fühlen uns gut dabei." (WPGS)

Wenn die Arbeit oder das Leben sehr stressig oder aber sehr langweilig sind, kommt die Frage nach der Komfortzone auf. Der ausführliche Artikel Komfortzone verlassen: So geht's von Prof. Dr. Florian Becker hat mir sehr gut gefallen. Auf den Seiten der Wirtschaftspsychologischen Gesellschaft (WPGS) finden Sie unter anderem eine Liste mit Alarmzeichen, die darauf hinweisen, ob Sie sich zu viel in der Komfortzone aufhalten. Dass diese Zone nicht nur böse ist, sondern auch ihr Gutes hat, wird ebenfalls an Beispielen verdeutlicht. 
Bevor ich morgen wieder ins Mutterhome gehe, bleibe ich jetzt noch ein bisschen zur Erholung in meiner privaten Komfortzone und mache mich auf die Suche nach dem Flow. 😊

Siehe auch: Excel-Kopf, Müßiggang, Moralische Unterstützung, Wackeldackel, PacmanNeunFahrgemeinschaft, Herr der Hindernisse, Nix wie wegZierrat, ErklärungsversuchÜberholter Blumengruß, Hungrig?, CampinskyAnachronismus, Die Magie des NoPlan, Die Löffelliste, Takeo Ishi jodelt, Kraftort, Endlosigkeit

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