Freitag, 26. April 2024

Marmeladengemetzel

27 mm | 1/100 s | f1,6 | ISO 100 | Smartphone

#Schwartau #Schwarzkirsche
#Muttergeschichten

"Ich habe mir heute schon ein Brot geschmiert", erklärte meine Mutter als ich eintraf, und fügte hinzu: "ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheit mit Marmelade."
Das war nicht zu übersehen, und Sie können entspannt aufatmen: das Bild zeigt kein Blut, wenngleich Mackie Messer mit im Spiel war.
Ich verzichtete auf die konfrontative Frage, warum meine Mutter ausgerechnet das spitzeste aller zur Verfügung stehenden Werkzeuge, ihr "Dirigentinnenmesser", gewählt hatte, um die Marmelade aus dem Glas zu holen.
"Da ist viel daneben gegangen", erklärte sie, "die Kirschen sind davongesprungen. Bis ich auf die Idee gekommen bin, den Löffel zu nehmen!", erzählte sie weiter. In ihrer Stimme schwang ein Ton nachdenklicher Verwunderung mit, wieso sie nicht sofort auf die naheliegende Lösung mit dem Löffel gekommen war. Im nächsten Moment war ihr geliebter Giovanni im Musikfernsehen dran, und das brachte sie in Sekundenschnelle auf andere Gedanken.
In der Küche läuft gerade die Waschmaschine. Das war so nicht geplant, aber: nicht nur "die großen Augenblicke im Leben" sondern auch die kleinen Pannen ereignen sich unerwartet - Tagesplanverzögerungen inklusive.

Gestern Abend wurde in der Sendung Kulturzeit der Film "Sterben" noch einmal vorgestellt, eine schwarze Komödie mit Lars Eidinger und Corinna Harfouch, Drehbuch und Regie Matthias Glasner. Bei der Berlinale 2024 wurde das Drehbuch mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Den Film werde ich mir auf jeden Fall anschauen, aber noch nicht so bald. Ich hab das ja alles live 😅.

Weil meine Immanuel-Kant-Gedächtniswoche immer noch läuft (Happy Börsday, Immanuel), finden Sie unten einen Link zum Kant-Beitrag bei Kulturzeit, und als Kant-Zitat des Tages nehme ich...

"Dass man lebt, ist Zufall; dass man stirbt, ist gewiss."

"Dieser Film ist trotz seines Titels eine Komödie. Wer ihn zu ernst, zu wörtlich nimmt, verfehlt die Ästhetik und auch den Spaß, den dieser Film macht – und verfehlt nicht zuletzt die Intention seines Regisseurs", heißt es in einer Filmbesprechung bein SWR. Es geht darum, wie wir leben, und diese Frage ist jeden Tag aufs Neue inspirierend. 🙏

"Haben wir noch Bier?", ruft meine Mutter aus ihrem Sessel herüber. "Ich brauche heute Mittag ein Bier!" Ja, von der Geburtstagsfeier sind ein paar Flaschen übrig geblieben, und dank Aprilkälte ist es auf dem Balkon immer noch gut gekühlt.

Siehe auch: Zu langsam!, Unisono, Zippi-Zappi, Heute ist wieder so ein Tag, Laubbläser im Wind, Heute schon gezaubert?, Hoppala..., Pornopapst, Finstermond, Schwammerlsarg, Wieviele Finger sind das denn?, Wetter, Fußball und Champagner, Wenn Unbeteiligte beteiligt sind, Fabelwesen, Sommerkonzert, Michelangelos neuester Hit, (Zehn)Tausend magische Momente..., Es wird engGorillakäse fürs Forsa-Institut, Fatzebuhk!, Alles bleibt anders, Abgründeln, Es Muttert, Bestimmung, Blattsalat zum Welt-Nudeltag

Weiterführende Links

  • Neu im Kino: Sterben - Ein Film über das Leben -
    Beitrag im Kulturmagazin Kulturzeit, 3sat Mediathek (verfügbar bis 25.7.24) 
  • Filmbesprechung beim SWR, inklusive eingebettetem Trailer (Youtube)
  • 300 Jahre Immanuel Kant - 3sat Mediathek (bis 24.4.2026)

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