Mittwoch, 10. April 2024

Aprilkäfer

28 mm | 1/250 s | f2 | ISO 80 | Nikon Coolpix P7700

#Marienkäfer #Siebenpunkt 
an #Saharastaub oder #Pollen
#Frühling2024

"Marienkäfer sind bei der Bevölkerung beliebt und tragen die unterschiedlichsten Namen in der jeweiligen lokalen Umgangssprache", heißt es bei Wikipedia. In meiner Kindheit bestanden einige meiner Altersgenossen darauf, dass es sich bei diesem Käfer nicht um einen Marienkäfer, sondern um einen Junikäfer handelt. Das hat mich schon damals irritiert, weil die kleinen Krabbler nicht erst im Juni auftauchten, sondern schon im Mai. Der Maikäfer wiederum sieht völlig anders aus, und ist weitaus weniger beliebt, weil er gerne Waldbäume, Rebstöcke, Obst- oder Ziergehölze völlig kahl frisst. Darum war er auch eine Zeitlang fast verschwunden, weil nahezu ausgerottet.
Der Begriff Junikäfer wiederum steht für mindestens sieben verschiedene Käferarten, aber definitiv nicht für Marienkäfer, was ich als Kind aber weder wusste noch hätte beweisen können. Internetz und Wikipedia bieten heutzutage gewisse Vorteile beim Erwerb und Ausbau von Allgemeinwissen, und natürlich bei Gscheidhaferl-Diskussionen 😆

Die Beliebtheit der Marienkäfer begründet sich unter anderem in ihrer Nützlichkeit für den Gartenbau und die Landwirtschaft. Allein in ihrer Larvenzeit vertilgen sie je nach Art bis zu 3000 Pflanzenläuse oder Spinnmilben. Wir haben sie eingefangen und in Gläser und Streichholzschachteln gesperrt, was wir heute natürlich nicht mehr machen würden. Käfer sind keine Haustiere, und meine Mutter hat sie abends klammheimlich wieder freigelassen.
In den 1960er und 1970er Jahren gab es an den Rändern von Feldwegen so viele Marienkäfer, dass der kindliche Jagdinstinkt sicher keine Gefahr für die Marienkäfer als Spezies darstellte. Die Insektenschutzmittel in der Landwirtschaft schon eher, aber zumindest der Marienkäfer hält das einigermaßen aus. Seinen Wohnort hat er auch in urbane Gebiete verlagert, und das sorgt im Herbst in manchen Jahren für eine massive Marienkäfer-Invasion auf unserem Balkon. Diese Käfer sterben nicht, wenn es kalt wird, sie überwintern. Dabei nutzen sie körpereigene Frostschutzmittel in Form von Glyzerin und anderen Zuckern. (NABU)

"Marienkäfer sind in ihrem Aussehen variabel, was ihre Bestimmung erschwert. Dieselbe Art kann in dutzenden Mustervarianten auftreten. Manche, wie etwa der Luzerne-Marienkäfer, erreichen sogar über 4000 gezählte Varianten. Früher wurden diese Varianten innerhalb derselben Art mit eigenen Namen belegt, beispielsweise beim Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata) mit über 150 Bezeichnungen, die allerdings heute nicht mehr verwendet werden und wissenschaftlich bedeutungslos sind." (Wikipedia)

Bei so vielen Namen kann ich meinen heute gefundenen Marienkäfer auch Aprilkäfer nennen; anhand des Fotos wissen Sie ja, worüber ich referiere. 😊 Marienkäferarten werden also nicht nach dem Monat, sondern meistens nach der Anzahl der Punkte auf den Flügeldecken benannt.
Egal wieviele Punkte sie haben: sie sollen auch vor Hexen und Unheil schützen. Am weitesten verbreitet ist - laut NABU - der Siebenpunkt, und der gilt als der klassische Glücksbringer. Genau so einen habe ich gefunden und fotografiert, und das finde ich natürlich total gut. Wenn Sie daran glauben, bringt er auch Ihnen ein bisschen Glück. 🍀

Siehe auch: Erkenntnis, Maikäfersuppe?, Bionik: Das Genie der NaturKüss mich, dann hol ich dir die Goldkugel!, BlaumieselTapirus bavaricus montaniensis, Artenvielfalt, Zurück zur Natur, Doch kein Apfel, Avis gespensticus qualleniensis, #Wortklauberei#Tierisch, #Gscheidhaferl, Segnung der digitalen Moderne

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