23 mm | 1/130 s | f2,2 | ISO 160 | Smartphone |
#Hinkelstein #beherzt unter #Flügelnuss
#Weissenseepark #München #Obergiesing #Herbst2024
Wo gehen Sie hin, wenn Sie mal ein paar Minuten Ruhe brauchen? Brauchen Sie überhaupt Ruhe, oder ist bei Ihnen gerade alles total entspannt und in allerbester Ordnung? Falls ja: Genießen Sie es ausgiebig! 😊
Über den Weissenseepark mit seinen "wollsackverwitterten Granitfindlingen" hatte ich im Frühjahr schon einmal berichtet, und bin diese Woche wieder einmal durchgeradelt. Im Beitrag Digital Detox ist auch einer dieser Hinkelsteine zu sehen.
Der Anblick dieser Felsen hat für mich etwas wahrlich Beruhigendes und wirkt jedes Mal entschleunigend. Sie strahlen etwas "Zeitloses" aus. Manchmal steige ich vom Fahrrad ab, schaue mir die Steine eine Weile an, und lasse das Ensemble im Park einfach auf mich wirken. Anschließend geht's mir besser, auch wenn in den paar Minuten gar nicht viel passiert ist. 😎
Selbst "mitten in der Stadt" gibt es immer wieder Orte mit einer besonderen Atmosphäre. Mal ist es eine kleine Wiese oder ein einzelner Baum in der Grünanlage, eine Sitzgelegenheit an der Isar oder an einem Bachlauf: Je nach Wetter- und Lichtsituation oder abhängig von der Jahreszeit können ganz verschiedene Plätze zu sogenannten "Kraftorten" werden. Natur in der Umgebung ist von Vorteil, aber keine unbedingte Voraussetzung.
An welchen Orten fühlen Sie sich besonders wohl?
Ich meine damit Orte in Ihrer unmittelbaren Umgebung, die Sie jederzeit aufsuchen können, wenn Sie merken, dass Ihr Stresslevel ein ungutes Niveau erreicht. Der Trick besteht darin, zu wissen (zu spüren), was man in solchen Situationen braucht, und sich dafür eine kleine Pause zu nehmen. Geht nicht!?
Ja, es kostet Überwindung aus der Routine auszubrechen, selbst wenn sie total nervt. Probieren Sie es mal aus: Ziehen Sie sich einfach die Jacke über und verlassen Sie die nervige Situation für ein paar Minuten. Eine Runde um den Block drehen. Kurzer Fotospaziergang. Durchatmen. Reset.
27 mm | 1/125 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone |
Der alte Klassiker von Goethe schmeckt wie abgestandenes Bier, solange man im Stressmodus ist. Wenn der Zugang zum Glücksempfinden gestört ist, fühlt sich alles scheiße an. Gute Ratschläge und das blöde Weisheitsgequatsche kann man dann gar nicht brauchen. Wenn man aber ausnahmsweise richtig gut drauf ist, weiß man, dass der alte Mann völlig recht hat:
Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen.
Denn das Glück ist immer da.
(Goethe, "Erinnerung")
Wie kann es sein, dass ein und derselbe Spruch heute voll blöd und morgen total genial rüberkommt?
Wie lernt man denn, das Glück zu ergreifen, und wo ist es denn, wenn es angeblich immer da ist, man es aber die meiste Zeit nicht sehen und schon gar nicht ergreifen kann? 😓
Ganz einfach: Es liegt an der eigenen Stimmung (dem Stresslevel), und auf unsere Gefühle haben wir - nur bedingt - Einfluss. Morgens sind wir mit dem linken Fuß aufgestanden, danach ist uns noch eine Laus über die Leber gelaufen. Kaffee verschüttet, blöde Kommentare von irgendwoher eingefangen, noch einen unangenehmen Extra-Termin obendrauf bekommen - der Tag ist doch schon gelaufen, bevor er überhaupt so richtig angefangen hat.
Wo nimmt man da die innere Ruhe und Stärke her, das alles wegzustecken? In diesem Zustand kann man das vielzitierte Glück definitiv nicht mehr sehen: Stressbedingte Glücksblindheit. Lernen heißt in diesem Fall: Methoden finden, wie man diesen kläglichen Zustand ("ich bin das Opfer der bösen Umstände") wieder ins Lot bringt. Eine dieser Methoden besteht im Abstand-Gewinnen, also belastende Situationen - zumindest kurzzeitig - verlassen. Heute, morgen, übermorgen... immer wenn es notwendig ist, um wieder zur Ruhe oder gar zur eigenen Mitte zu finden. Heute funktioniert es gut, morgen nicht, und übermorgen ist ein neuer Tag. Kein Erfolgsdruck, einfach nur machen.
Sie können natürlich im Urlaub nach Stonehenge fahren, zu einem sensationellen Wallfahrtsort pilgern, oder ein Wellnesswochenende buchen, um Kraft zu tanken, aber diese Lösungen sind mit Arbeit verbunden, und nicht sofort verfügbar. Für eine schnelle Soforthilfe können Sie Ihre eigenen Fünf-Minuten-Erholungszonen vor der Haustüre oder in Büronähe ausfindig machen. Manchmal reicht sogar eine Pause auf dem Balkon oder am geöffneten Fenster. Aktivieren Sie den Nicht-Stören-Modus am Smartphone und gönnen Sie sich diese fünf Minuten. Sie müssen nicht einmal positiv denken. Murmeln Sie nur das heilige Mantra des großen Weisen Loriot vor sich hin: "Ich will einfach nur hier sitzen!" 😂
"Ich bin ein Hinkelstein" funktioniert vielleicht auch. Finden Sie einfach einen meditativen Satz, der zu Ihnen und Ihrer Situation passt. 😊
Siehe auch: Hinkelsteinpark, Digital Detox, Wendekreis, Es war die Flügelnuss und nicht die Esche, Urwaldfeeling, Bild- und Lebenswelten, Negative Gefühle, Glücklichsein!, Wetterleuchten, Kraft tanken 2020, Kraft tanken 2019, Immer mit der Ruhe..., Wolken am Himmel, Me Time, Verblüffend einfach, Müßiggang, Keine weiteren Fragen, Lauschen, Fünf Minuten Frieden, Zeit, Erfahrung, Sonnenblupp, Stinkgobaum, Herbstrot 24, Ruhe vor dem Sturm?, Gleißend hell
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