Donnerstag, 5. September 2024

Digital Detox

27 mm | 1/400 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone

#Morgensonne im Hinkelsteinpark
#Jahreszeiten
#Spätsommer #Frühherbst2024

Die heutige Morgenstund hatte das sprichwörtliche Gold im Mund. Auf meinem Weg zum Zahnarzt hätte es noch deutlich mehr goldene Motive zum Aufsammeln gegeben, aber selbst ich kann nicht alle zehn Meter anhalten und vom Fahrrad absteigen. Dann komme ich zu spät, und der ganze Tagesablauf gerät durcheinander, erklärt mir der Kontrollfreak in meinem Kopf. Der nervt manchmal schon, hat aber auch seine nützlichen Seiten. 😉

Diesmal hatte ich meine Tracking-App auch mal wieder eingeschaltet, weil ich wissen wollte, wieviele Kilometer ich zurücklege, bevor ich im Mutterhome einlaufe. Es waren zwölf, und auf der gewählten Strecke gab es wieder gute Gelegenheiten, die herbstlich frische Waldluft tief zu inhalieren, also "Waldbaden" inklusive. 

Es hat länger nicht mehr geregnet, hinter uns liegen brütend heiße Tage. Nach einem nächtlichen Gewitter mit dumpfem Donnergrollen und taghellen Flächenblitzen kann man den Herbst in der Natur jetzt riechen. Spüren konnte ich ihn schon letzte Woche, als das Gras auf der schattigen Qigong Wiese mittags noch taufeucht war, trotz der knapp 30°C Lufttemperatur. Wer Flip Flops trägt, kriegt nasse Füße, aber darum geht es ja auch bei der #Achtsamkeit: Reinspüren und wahrnehmen. 😇 Über die Körperwahrnehmung kommt man sehr gut ins "Hier und Jetzt".

Sich mit der Erde verbinden und Mutter Natur spüren... Das ist toll, wenn einem nicht gerade ein Drahtwurm über die Zehen krabbelt. 😱 Das war eine Erstbegegnung der ausgesprochen unerwarteten Art. Das Insekt ist womöglich genauso erschrocken wie ich, und war schneller senkrecht im Boden abgetaucht, als ich mein Handy zücken konnte. 😅 Bei der später online durchgeführten Artenbestimmung musste ich mich also auf eine genaue visuelle Beobachtung und mein Gedächtnis stützen. 

Naturerlebnisse sind nicht nur angenehm. Es fängt bei Sturm und kaltem Regen an, und hört beim Anblick von überfahrenen Kröten am Straßenrand auf. Wer um diese Jahreszeit im Freien sitzt, weiß auch, wie aufdringlich Wespen sein können. Wie man sie total gelassen in Schach und von sich fernhält, hat mir neulich jemand vorgemacht. Das hat mich schwer beeindruckt, und ich übe das jetzt auch. Man muss den Nervensägen nur - etwas abseits platziert - ein Stück vom Kuchen, Zucker oder ein paar Tropfen des begehrten Getränks anbieten, dann sind sie eine Weile beschäftigt. 

Meine Mutter hat heute beim Wachmacher-Kaffee wieder einmal betont, wie froh sie ist, dass sie nicht mehr raus muss. Das ist okay. Falls bedrohlich erscheinende Wespen, Nachtfalter oder Spinnen den Weg in ihr Zimmer finden, bringe ich das Getier zurück ins Freie.
Für meinen eigenen Lebensabend habe ich dennoch komplett andere Vorstellungen, als mir die Welt 24/7/365  auf einem Bildschirm anzuschauen. Wenn man es genau nimmt, sieht der Alltag vieler Menschen auch in jüngeren Jahren schon ganz ähnlich aus. Digital Detox bedeutet: bewusst Pausen von digitalen Geräten einzulegen. Wie sieht Ihr Tagesablauf diesbezüglich aus? 

Meine Wander- und Fahrrad-App hat mir heute ins Gedächtnis gerufen, dass ich erstens schon ziemlich viel Bewegung in meinen Alltag eingebaut habe, und dass es zweitens noch ein paar schöne Touren gibt, die vor Jahren geplant waren, aber immer noch nicht in die Tat umgesetzt sind. Solange man sich mit so etwas nicht selbst unter Druck setzt, oder gar in einen Leistungs-Wahn verfällt, ist das okay. Der goldene Mittelweg eben...

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