#Wanduhr #Zeit
Nehmen Sie sich manchmal Zeit für irgendetwas, vielleicht sogar für sich selbst?
Gestern habe ich mir ganz bewusst ganz viel Zeit genommen, um mit einer Hotline ein Problem zu lösen. Es war wieder eines dieser Appsala-Dinger. 😓 Zur Einstimmung gab es zwanzig Minuten Warteschleife, bis sich ein menschliches Wesen am anderen Ende der Telefonstrippe meldete. Es war definitiv ein Mensch, denn so unfreundlich und so unhilfsbereit wie diese Person kann eine KI gar nicht sein. Solche Telefonate sollte man vielleicht nicht führen, wenn man gerade
mit einem geschwollenen Kiefer herumsitzt, und eine leicht gereizte
Grundstimmung mitbringt. Immerhin hatte die Warteschleifenmusik dem Arbeitszimmer zuvor eine sanfte Ibiza-Atmosphäre à la Café del Mar verliehen, also eigentlich gut...
Trotzdem waren wir nach insgesamt vierzig Minuten keinen Schritt weiter. Zwischenzeitlich hatte man mir erklärt, dass ich bei der Eingabe einen Fehler gemacht hatte, was ich alles nicht darf, was alles nicht geht, und dass wir eben auf einen neuen Brief warten müssen, weil der erste verloren gegangen ist. Ja, da kann der Absender doch nichts dafür! Holla, die Waldfee... Das nenne ich mal Service!
Eine KI (oder ein gut geschulter Servicemitarbeiter) hätte sich mindestens einmal für die Unnanehmlichkeiten entschuldigt, und mir versichert, dass man alles tun werde, mein Problem schnellstmöglich zu lösen. Meine Erwartungen sind vielleicht doch ein bisschen zu Old School. Am Ende wäre vielleicht auch nichts anderes herausgekommen als eine neue Warterunde, aber die Stimmung wäre besser gewesen. Wenn Hotline-Mitarbeiter schon nicht helfen können, könnten sie wenigstens ein bisschen Humor oder einen Hang zur Satire mitbringen.
Der Hinweis, dass ich mit dem Briefträger sprechen soll, ob unsere Post vielleicht geklaut wurde, war so ein Moment: Ich habe mir bildlich vorgestellt, wie ich den ganzen Tag im Treppenhaus vor den Briefkästen sitze, und auf die Straße hinaus blicke, um zu sehen, wann die Postkutsche vorfährt. Mit der schelmischen Frage konfrontiert würde der Postbote dann natürlich sofort schuldbewusst antworten: Ja klar, ich klaue Ihre Post! Schauen Sie, hier ist sie. Oder: Ich bringe sie morgen vorbei. Vielleicht auch: Die war lecker und nahrhaft?
Prinzipiell hat Ernst Ferstl schon recht: Zeit, die wir uns für etwas Schönes, Erholsames oder Kreatives nehmen, ist wirklich Zeit, die uns etwas gibt. In der anderen Zeit halten wir uns von Zeitdieben besser fern, oder nutzen solche Gelegenheiten, um uns bei den Arsch-Engeln für das legendäre Gelassenheitstraining zu bedanken. Das Unternehmen wiederum kann sich bei seiner Mitarbeiterin bedanken, dass es in Kürze zwei Kunden weniger haben wird. 😁
Wenn Sie nicht wissen, was Sie mit Ihrer Zeit anfangen sollen, dann schauen Sie sich die folgende arte Dokumentation an: Was ist Zeit? Das ewige Rätsel. Sie müssen sich aber beeilen, denn die Sendung ist nur noch zehn Tage in der Mediathek verfügbar. 😜 Um sich etwas mehr Zeit für die Zeit-Doku zu verschaffen, finden Sie im Beitrag "Arbeit ohne Sinn" einen sachdienlichen Hinweis zur Handhabung des Mediathek-Viewers.
Siehe auch: Appsala, Fußstapfen, Segnung der digitalen Moderne, Aussitzen, Warten, Tief durchatmen..., Kundenorientierung oder: Wenn Blicke töten könnten, Zeitwahrnehmung, Uhrwerk blau, Zeit, Zeitbegriff, Es ist Zeit, Wenn du es mal wieder eilig hast, Zeitmaschine, Tempus fugit, Keine Zeit...?, Zeitnormal, Chillout
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