Montag, 9. September 2024

Selbstkletternd

27 mm | 1/290 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone

#Kletterpflanze  #WilderWein
#Fassadenbegrünung

Noch ist die gelbe Mauer nebst Verkehrshinweisen komplett übergrünt, aber der Herbst schleicht sich unaufhaltsam an. Heute früh habe ich eine Joggerin mit Regenschirm laufen sehen, und bin, nach langer Zeit, auf meinem Fahrrad mal wieder richtig nass geworden. Es wird auch langsam wieder Zeit, den Fahrradscheinwerfer für abends mitzunehmen... 

War schön, dieser Sommer - oder? Wie ist Ihre subjektive Wahrnehmung?
Die hängt ja nicht ausschließlich vom Wetter ab, auch wenn längere Phasen mit Sonnenschein - zumindest für mich - besser auszuhalten sind, als wochenlanger Regen. Für meinen Mann war der Sommer 2024 "gemischt", und meine Mutter findet, dass es gar kein richtiger Sommer war, bis auf ein paar Tage vielleicht. Drei Leute, drei Meinungen. Das ist normal. Begrüntes Mauerwerk gefällt auch nicht jedem...

Wenn Sie eine zwanzig bis dreißig Meter hohe Mauer oder gar eine ganze Hausfassade ohne Rankhilfe begrünen wollen, ist so eine Selbstkletternde Jungfernrebe ideal. Die ist super robust und kommt mit fast allen Standorten klar. Nur an zugigen Ecken mit viel Wind empfiehlt die Gartenseite den Wilden Wein Engelmanii, weil der sich besser festhalten kann. (Den Namen finde ich auch sehr schön.) Er klettert auch an glatten Wänden bis zu einen Meter pro Jahr in die Höhe, nur insgesamt nicht ganz so weit wie die Jungfernrebe. Die Wand sollte Ihr Eigentum sein, sonst gibt's Ärger mit der Hausverwaltung oder den Nachbarn.

Die am häufigsten vorgebrachte Sorge lautet: Machen Kletterpflanzen die Wände kaputt?! 

Es kommt drauf an: Welche Pflanze und wo. Der immergrüne gemeine Efeu macht speziell an altem und rissigem Gemäuer Probleme. Dass er Bäume erwürgt, an denen er sich hochrankt, ist übrigens ein Mythos. Betonwände mag er gar nicht.
Mauern mit äußerer Wärmedämmung oder Verblendungen eignen sich generell nicht als Untergrund für Selbstkletterer. Dafür gibt es Pflanzen mit Rankhilfe, die krallen sich nicht ins Gemäuer. Wie bei so vielen Dingen muss man sich ein bisschen schlau machen, bevor man die grünen Girlanden ins beziehungsweise ans Haus holt.
Im Idealfall hat man nach ein paar Jahren eine natürliche Wärmedämmung, in der auch Vögel nisten. Die wiederum picken sich auch gerne durch nachträglich aufgebrachte Dämmungsmaterialien. Die anschließend erforderlichen Reparaturarbeiten an der Fassade machen Hauseigentümer auch nicht glücklich. Es ist wie mit dem Wetter: Man kann's leider nicht allen recht machen.

Siehe auch: GirlandeStraßenschluchtÜbergrünt, Weinberg auf Sparflamme, Natur @work, München ist grün, Lasse Gras darüber wachsen, Überlebenskünstler, Wunschberuf Gärtner:in, #grün, Trendsetter, Herr(bst)lich, Stinkgobaum

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