Freitag, 20. September 2024

Was kommt denn jetzt?

400 mm | 1/125 s | f11 | ISO 125 | Lumix FZ1000 ii

#Krähenmond oder #Mondkrähe
Auf jeden Fall ein tagesaktuelles Bild. 😏

"Was kommt denn jetzt???", fragte mein Mann einigermaßen irritiert, als ich heute früh eiligst aus dem Wohnzimmer gerannt kam, als wäre dort ein Feuer ausgebrochen.
"Foto!", rief ich, und stürzte an ihm vorbei ins Vorrats- und Werkzeugkammerl. Dort liegt meine Lumix neben dem 'Tagesrucksack', einigermaßen griffbereit. Als ich auf dem Balkon das Mondkrähenmotiv erspäht hatte, war der erste Gedanke: Ist mein Motiv noch da, bis ich mit der Kamera wieder zurück bin? Bäume und Mond: Ja. Krähe: ungewiss, und ohne Krähe kein Foto.

Die Nikon P1000 mit ihrem weitaus längeren Zoomobjektiv wäre meine erste Wahl gewesen, doch die befindet sich in einem Fotorucksack, der wiederum in einem Schrank verstaut, und zwanzig Schritte weiter entfernt ist als das Kammerl. Bei  meinem Mann heißt dieser Ort Huck, aber kulturelle Unterschiede in Sachen Plattdeutsch versus Bairisch sind in solchen Momenten nebensächlich. Meine situative Schnellkalkulation stand im Vordergrund: Schneller Zugriff auf Kamera ist schlägt längere Brennweite. Wenn ich "Foto!" rufe und renne, dann heißt das: Geh mir aus dem Weg, Ehegesponst, ich hab's eilig!

Sehr viel Zeit hat mir die Krähe auf ihrem Aussichtspunkt tatsächlich nicht gelassen. Sie strahlte von Anfang an nicht die Ruhe aus, die Krähen manchmal verbreiten, wenn sie in den Baumkronen hocken und in die Landschaft schauen. Vor ihrem Abflug hat sie wenigstens noch den Kopf in Richtung Mond gedreht. Eine Sekunde später hatte sich mein Gedanke erübrigt, ob ich die andere Kamera doch nochmal holen soll. Leider kann man zuhause nicht überall Kameras herumliegen lassen, nur damit sie beim Blick aus dem Fenster in zwei Sekunden einsatzbereit sind. 😜
Wenn draußen ein UFO (jetzt UAP) auftaucht, müsste man noch schneller sein 😅, aber dann wird man gleich wieder geblitzdingst 😎. Das macht auf die Dauer auch keinen Spaß wegen der Nebenwirkungen und Langzeitfolgen. 

Mein Zahnarzt hat mir heute früh die Fäden gezogen (>Lichtgestalt). Ich bin total froh, dass der Igel in meinem Mund jetzt weg ist, und nicht mehr an die Zunge piekt. Bei dieser Gelegenheit habe ich erfahren, dass man morgen wegen der Personenkontrollen an den Zugängen zum Oktoberfest mindestens eine halbe Stunde mehr einplanen muss, um überhaupt erst mal da hin zu kommen, wo man hin will. Zwei Stunden hat mein Zahnarzt letztes Mal gebraucht, um bis ins Bierzelt zu gelangen. Verschärftes Sicherheitskonzept, (noch) längere Wartezeiten. Ohne Reservierung braucht man es am Bierzelt gar nicht erst versuchen, da wird man von den Ordnungskräften sowieso abgeschmettert. 
Meine Mutter wiederum hat sich aufgeregt, dass das Festgelände jetzt vollständig eingezäunt sei, und überall gibt's Überwachungskameras! Ach was?! Das gab es in den letzten Jahren auch schon. Woher die plötzliche Erregung? Sie hätte mal weiter ihren Musikkanal und nicht die Nachrichten anschauen sollen. Das eine beruhigt, das andere macht eindeutig hibbelig. Ob die sechshundert Polizisten heuer in Lederhosen zum Fest erscheinen? Ich fände, das wäre dem Ereignis angemessen.

Das Stichwort Zahnarzt bedeutet, dass ich heute früh wieder eine schöne Fahrradtour in meinen Tagesablauf einbauen konnte. Auf dem asphaltierten Radweg durch den Perlacher Forst hockte ebenfalls eine Krähe und machte sich gerade über einen plattgefahrenen Wurm her, genau auf meiner Seite des Wegs. Ich hätte in einem leichten Bogen um sie herum fahren können, aber wieso soll ich einer Krähe ausweichen, wenn ich gerade in meinem Fitness-Hochgeschwindigkeitsmodus bin? Ich gebe zu: Ich habe es darauf angelegt und bin vollkaracho auf sie zugefahren. Zwei Meter vor Erreichen des potenziellen Kollisionspunkts machte die Krähe zwei lässige Schritte Richtung Böschung, ließ mich mit 50 Zentimeter Seitenabstand vorbeirauschen, und setzte danach völlig unbeeindruckt ihr Frühstück fort. Sie hat sich nicht mal die Mühe gemacht, mit ihren Flügeln zu zucken, echt lässig. 😎

Krähen können Abstände, Geschwindigkeiten und das von verschiedenen Fahrzeugen ausgehende Gefahrenpotenzial besser einschätzen, als so mancher Fußgänger. Da kommt mir der verwegene Gedanke, dass man neben Polizeipferden und Polizeihunden eigentlich auch Krähen rekrutieren und für den Einsatz auf dem Oktoberfest trainieren könnte. Auf der Schulter von schwarz gekleideten Polizisten sitzend würden solche Vögel echt was hermachen. Ich weiß bloß nicht, ob Krähen sich so einfach zähmen lassen - wahrscheinlich sind sie zu schlau dafür, oder fressen lieber die ... nein, schon die Vorstellung ist zu unappetitlich. 😏

Seien Sie also wieder dabei, wenn es morgen heißt: O'zapft is!

Siehe auch: Morgendliche Mondmission, Lauschen, Apfelsinenmondernte, Wer ist schneller?, Wetterballon?, Erntemond, Zu langsam!, Paradigmenwechsel: UFO wird zu UAP, Da lachen ja die Hühner, Der perfekte Moment, Lichtgestalt, Zerknautscht

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