 |
| 345 mm | 1/600 s | f5,6 | ISO 100 | Nikon Coolpix P1000 |
Es ist die Sonne, die dem Mond seinen Glanz verleiht, wusste schon Anaxagoras, ein griechischer Philosoph, der 499 - 427 v. Chr. lebte. Die Sonne sorgt nicht nur dafür, dass unser Erdtrabant wie eine runde, strahlende Perle am samtschwarzen Himmel erscheint, oder tagsüber wie ein leuchtender Ballon zwischen den Kondensstreifen zu schweben scheint. ChatGPT hat mir heute einige lyrische Metaphern geliefert, damit meine Mondblogartikel ein bisschen abwechslungsreicher werden. 😅
Das runde Objekt im Foto ist natürlich kein Wetter- oder gar Spionageballon, sondern das, was zwei Tage nach dem zweiten Vollmond im August ("Blue Moon") übrig geblieben ist. Er dreht weiter seine Runden, und wie man in China sagt: Ist der Mond voll, nimmt er ab. Das tut er beneidenswert schnell, nimmt hinterher aber auch genauso schnell wieder zu. Vielleicht sind die Mondkrater in Wirklichkeit so eine Art lunare Dehnungsstreifen? 😆
Im Mutterhome hatte ich einige mediale Kurzberichte über das Blue Moon Ereignis nebenbei und zufällig mitverfolgen können. Interessant daran fand ich zum einen, dass man im Fernsehen gerne irgendwelche schönen Videoclips aus dem Archiv zur Illustration verwendet, und nur ganz selten aktuelle Mondaufnahmen. Zum anderen war bemerkenswert, dass man den Eindruck gewinnen konnte, dass so ein Blue Moon (zweimal Vollmond in einem Kalendermonat) ein super seltenes Ereignis sei. Das kommt in hundert Jahren nur etwa vierzig Mal vor!, sagte die Nachrichtensprecherin. Kurz nachgerechnet: Das ist im Durchschnitt etwa alle zweieinhalb Jahre. Das finde ich jetzt nicht so spektakulär. Okay, das Ereignis kommt nicht regelmäßig vor, die Pausen zwischen zwei blauen Monden können mal länger und mal kürzer sein. Um das genau zu berechnen, darf man allerdings nicht ChatGPT fragen.
Ich war mir mit den 40 x in 100 Jahren nicht mehr ganz sicher, also habe ich nachgefragt. Zuerst hat Chatty mir die Aussage bestätigt, aber beim Rechenweg hat sich ein Fehler eingeschlichen. Am Ende kam 444 x in 100 Jahren heraus. Ich meinte: "Ich glaube die Rechnung stimmt nicht." Chatty hat sich darauf hin sofort korrigiert und sich für das Missverständnis entschuldigt. Dass diese KI (noch) nicht rechnen kann - ich verwende die kostenlose Version -, hatte ich im Onlinekurs schon als Warnhinweis erhalten, und auch, dass man im Prinzip alle Aussagen doch besser noch einmal überprüfen sollte, bevor man sie irgendwo verwendet.
Im Grunde genommen ist mir dieses "Missverständnis" durchaus sympathisch, denn im Matheunterricht hätte ich bei der Aufgabe wahrscheinlich den gleichen Fehler gemacht wie ChatGTP. Darum bin ich ja auch keine Ingenieurin oder Astrophysikerin geworden, sondern Autorin. Dieses banale Beispiel zeigt aber auch, dass wir bei aller Begeisterung für das Arbeiten mit Computern und KI nicht 100% sicher sein können, dass wirklich alles richtig ist.
Für meine heutige Hausaufgabe aus dem Onlinekurs hatte ich die Übung Metaphern finden ausprobiert. Diese Aufgabe fordert die KI deutlich stärker heraus als andere Fragen: Die Antwort kam stockend. Zuerst dachte ich, die Server wären überlastet, aber bei den nächsten Fragen flutschte es wieder. Ob Menschen bei Vollmond schlechter schlafen, wollte ich wissen, und erfuhr, dass Schlafstörungen oft andere Ursachen haben, und man bei anhaltenden Beschwerden besser einen Experten zu Rate ziehen solle. (Die KI gendert nicht automatisch, auch das ist mir nebenbei aufgefallen.) Jalousien gegen zuviel Helligkeit in der Nacht und bewährte Schlafhygienepraktiken wurden mir auch empfohlen, obwohl ich gar nicht nach Empfehlungen gefragt, und selbst keine mondbedingten Schlafstörungen habe. Alles, was im Netz mit vielen Artikeln hinterlegt ist, kommt schnell und sauber aus der KI, und so, dass man nicht aneckt. Die schönste Metapher habe ich selber gefunden, es ist ein Zitat von Mark Twain:
Jeder Mensch ist wie ein Mond:
er hat eine dunkle Seite, die er niemandem zeigt.
Apropos dunkle Seite
Haben Sie mitbekommen, dass die indische Mondmission „Chandrayaan-3“ (Sanskrit für „Mondfahrzeug-3“) am 23. August 2023 samt Mond-Rover am Südpol des Mondes weich gelandet ist? Die Energie des Rovers reicht für etwa 12 Tage. Er sucht nach gefrorenem Wasser unterhalb der Mondoberfläche, das für zukünftige bemannte Mondmissionen genutzt werden könnte. Das Landemodul „Vikram“ (Tapferkeit) sucht und analysiert an der Landestelle etwaige Bodenschätze. (GreWi). ChatGPT: Der Vollmond hing am Himmel wie ein glänzender Silbertaler. 😁
Erheblich mehr Aufmerksamkeit gab es - sogar in der Tagesschau - , als die russische Mondsonde „Lunar 25“ beim Landeversuch auf dem Mond zerschellte.
Zurück auf den Mond, und ab in die Höhle!
Wussten Sie, dass die Temperatur auf dem Mond von der Tag und Nachtphase und der direkten Sonnenlichtbeleuchtung abhängt? Dadurch kann die Oberflächentemperatur zwischen 125 Grad plus und 140 Grad minus variieren. US-Forscher und -Forscherinnen haben Orte auf dem Mond ausfindig gemacht, an denen fortwährend beinahe Zimmertemperatur (17° C) herrscht. Für künftige Mondbasen dürfen diese Höhlenstandorte heiß begehrt sein. Erstmals entdeckt wurden diese Höhlen und Gruben im Jahr 2009. Bei rund 16 davon handelt es sich nach aktuellem Stand der Wissenschaft um die Deckenöffnungen eingestürzter unterirdischer Lavaröhren. (GreWi) Naja, die Menschheit hat mit dem Bewohnen von Höhlen ja durchaus gute Anfangserfahrungen gemacht. Dieses alte Wissen ist sicher von Vorteil für die ersten Mondbewohner:innen.
Es bleibt auf jeden Fall spannend, was da oben passiert, und was man dort noch alles entdecken wird. Vorausgesetzt die Landung klappt... Derweil ist das Leben hier unten auf dem Blauen Planeten auch unglaublich interessant. Wenn ich ein außerirdisches Wesen wäre, wäre das hier definitiv mein Lieblingsforschungsplanet. 😉
Siehe auch: Vollmondnächte im August, Mondhalbkugel, Morgendliche Mondmission, Lauschen, Und wer bist du?, 4711: ChatGPT im Mutterhome, Menschen und ihre Abenteuerlust, #Mond
Weiterführende Links
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen