Samstag, 30. September 2023

Erntemond

1200 mm | 1/30 s | f5,6 | ISO 800 | Nikon Coolpix P1000
 

Der letzte Supermond des Jahres 2023 war gestern. Meine Kamera mit dem extra langen Telezoom liegt schon seit dem letzten Vollmond jede Nacht griffbereit, und der Nachthimmel im September war die  meiste Zeit wunderbar klar. Die letzten beiden Nächte waren sogar wieder sommerlich warm. 

Der Septembervollmond heißt auch Erntemond, weil seine Helligkeit den Menschen in früheren Zeiten dabei half, bei der Ernte länger auf den Feldern arbeiten zu können. Das können wir uns in unserem elekrifizierten Zeitalter gar nicht mehr vorstellen, obwohl es noch abgelegene Regionen auf unserem Planeten gibt, die nachts unbeleuchtet sind. 

Die indische Mission „Chandrayaan-3“, bestehend aus dem Rover „Pragyan“ und der Landeeinheit „Vikram“, ist ja auf dem Mond gelandet, und war zwei Wochen lang aktiv. Dann ist der Mond-Rover anscheinend eingeschlafen, weil es zu kalt wurde, und seither ist er nicht mehr aufgewacht. Vielleicht muss er in "Dornröschen" umgetauft werden? 😆 

In seinen zwei aktiven Wochen hat der indische Mond-Rover immerhin eine interessante Entdeckung gemacht: Es gibt anscheinend mehr Schwefel auf dem Mond, als ursprünglich angenommen, und das könnte für künftige Mondmissionen von Vorteil sein. "Bereits 2017 kamen Fachleute zu dem Schluss, dass es etwa 1,7 Millionen Euro kosten dürfte, einen Ziegelstein zum Mars zu fliegen." Darum wäre es natürlich super, wenn man die Ziegelsteine dort oben direkt herstellen könnte.
Der Rover sollte auch seismische Experimente durchführen, die einen Einblick in die innere Struktur des Mondes ermöglichen. Auch die NASA ist sehr daran interessiert, weil man noch weit davon entfernt ist, "alle geologischen Fragen restlos zu klären". Durch andere Missionen wurde eine thermische Anomalie auf der Rückseite des Mondes entdeckt: eine Stelle, die deutlich wärmer ist, als ihre Umgebung. Aktuell geht man davon aus, dass es sich um Batholith, ein vulkanisches Gestein handelt, das so ähnlich ist, wie Granit, und "Granite sind im Sonnensystem außerhalb der Erde fast nicht vorhanden". (Quelle siehe weiterführende Links) Na, dann hoffen wir, dass der Mond-Rover wieder aufwacht, und weiter Daten ernten kann.

Meine nächtlichen Durchschlafstörungen haben sich gebessert, das ist gut für den Erholungswert der Nachtruhe, dann aber wieder schlecht für mein Mondphasenbeobachtungsprojekt. Man sollte ja einigermaßen wach sein, wenn man mit dem langen Fernrohr freihändig auf den Erdtrabanten zielt. Andernfalls verwackelt die Aufnahme, oder der Mond landet jenseits des Bildrahmens - vorbeigeschossen. 😅

Das heutige Bild ist um 2:30 Uhr morgens entstanden, streng genommen einen Tag zu spät für Vollmond, aber den Unterschied sehen nur Leute mit scharfem Blick. Durch die leichte Bewölkung kommt farblich ein bisschen mehr Leben in die Aufnahme.

29.09.23 / 0:31 Uhr
1600 mm | 1/640 s | f6,3 | ISO 100

28.09.23 / 0:31 Uhr
1500 mm | 1/500 s | f5,6 | ISO 140

11.09.23 / 0:31 Uhr
3000 mm | 1/125 s | f8 | ISO 640

Den abnehmenden Mond konnte ich im September ganz gut verfolgen, die Phase der Zunahme gestaltete sich schwieriger. Die Wetterbedingungen, aber auch die Tageszeiten und Blickwinkel, in denen die Mondsichel sichtbar war, passten nicht zu meinem Tagesablauf. Weil der Mond ein zuverlässiger Geselle ist, bleibt das Projekt weiterhin "auf Sicht". 😊🌘

Siehe auch: Mondhalbkugel, #Mond

Weiterführende Links

Keine Kommentare: