Mittwoch, 9. Oktober 2024

(Un)genießbar?

16 mm | 1/60 s | f2,2 | ISO 400 | Smartphone

#Pilze  #Herbst2024

Kennen Sie sich mit Pilzen aus? Ein paar kenne ich, die vielen anderen nicht. Obendrein können diese Wesen in verschiedenen Wachstums- und Entwicklungsstadien ziemlich verschieden aussehen. Das macht die Sache kompliziert, selbst dann, wenn man Google mit einem Foto nach der Pilzsorte fahnden lässt. Was meinen Sie? Kann man den essen? 😕

Beim Anblick eines lila gefärbten Pilzes war meine Einschätzung eindeutig: Auf keinen Fall! Wer so aussieht, kann weder gut schmecken noch gut für die Gesundheit sein. Aber siehe da, ich habe Vorurteile: Es gibt tatsächlich lila Pilze, die als "gute Speisepilze" gelten. Ob dieser hier einer davon ist, habe ich nicht eindeutig bestimmen können. Bei Pilzen in freier Wildbahn stehen meine allgemeine Neugier und fotografisches Interesse im Vordergrund. Was ich gestern an verschiedenen Pilzen auf engstem Raum in einem kleinen Mischwäldchen entdeckt habe, können Sie sich kaum vorstellen.
Es hat viel geregnet, der Boden ist nass wie ein Schwamm, dann kamen zwei Tage relativ warmes Wetter, und schon sprießen die Dinger aus dem Boden, dass man vor lauter Fotomotiven ganz bescheuert wird. 😜 

Mit dem Handy auf Bodenhöhe fotografieren ist eine sportliche Aufgabe. Ich habe das Smartie auf den Kopf gestellt, um die oben angebrachte Kamera so weit nach unten zu positionieren, dass eine Aufnahme auf Augenhöhe mit dem Pilz oder gar aus Froschperspektive möglich ist. Auf den optimalen Punkt scharfstellen kommt als nächste Herausforderung obendrauf. Es hat geklappt, aber es hat auch gedauert. Viele Bilder später bei mehrfacher Kontrolle des Bildergebnisses (stark vergrößerte Ansicht auf dem Smartie-Monitor), dann konnte ich sicher sein, dass wenigstens eine scharfe Nahaufnahme im Kasten ist. 😀 Das Ding ist wirklich lila bis rosa, darum läuft es auch in meiner Farben-Kategorie #pink.

Nach dem Kniebeugen-Training auf dem Waldboden wollte ich weiterziehen, habe aber noch so viele andere interessante Pilze gesehen, dass... ich etwas später nach Hause kam. 😁 Das "Waldbaden" mit fotografischer Pilzsuche war es wert, nicht nur wegen der Bilder. Es hatte einen wirklich entspannenden Nebeneffekt. 😎

Ob dieser konkrete Pilz nun ein Violetter Rötelritterling (angeblich sehr lecker), ein Blauer Schleimfuß (eher mau), ein ungenießbarer oder gar giftiger anderer Pilz ist, hätte ich vor Ort genauer untersuchen und erschnuppern müssen. Wenn man diese Dinger essen will, geht man besser mit Leuten los, die sich wirklich auskennen, und ihre bisherigen Pilzgerichte überlebt haben. 😅

Ein auffällig grünblauer, beinahe türkis schimmernder Pilz war auch im Sortiment. Standortbedingt sah er im Foto aber nicht gut genug aus. Auch bei dieser Farbe dachte ich: Der muss total giftig sein. Die Bildsuche ergibt: Ein (Grün)blauer Träuschling oder ein Grünspanträuschling? Den einen stufen manche im Internetz als essbar ein, andere wiederum meinen er sei unverträglich. 😕 Das mag daran liegen, dass er "geringe Konzentrationen halluzinogener Stoffe" enthält, oder auch Magen-Darm-Beschwerden hervorruft. Der Grünspanträuschling wiederum wäre essbar aber nicht besonders lecker. Die (übrigens sehr gute) Internetseite pilzbuch.pilzwelten.de meint dazu: Die sind beide gut als Fotomotiv, aber nicht gut auf dem Teller. 😅

Falls Sie jetzt im Garten oder im Wald auf lilafarbene oder blaugrüne Pilze stoßen, haben Sie zumindest schon mal einen ersten Anhaltspunkt. Ansonsten gutes Gelingen bei der ausführlichen Recherche...

Siehe auch: Aus dem Gleichgewicht, Baumfresser, Verquarkste Ufopilze, SchwammerlsargHuch!, Bionik: Das Genie der Natur, Dazulernen, Es war die Flügelnuss und nicht die Esche, Das Internetz hilft auch nicht immer, Miesmäuliges Froschgesicht, Richtig oder falsch?, Blauer Schneeglanz, Wundersame Wesen, #pink, Wasserperlenkette

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