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#Wegwarte im #Morgenlicht
#Sommer2025
#Eichhörnchenreport #Muttergeschichten
Vor einem Monat hatte ich noch vergeblich nach ihnen Ausschau gehalten, jetzt sind die blauvioletten Wegwarten wieder aufgetaucht. 😍 Vielleicht hatte ich nicht genau genug hingeschaut, denn: Sind die Blüten geschlossen, hebt sich die Pflanze kaum noch gegen ihre Umgebung ab. Sie blüht erst im 'Hochsommer', der sich Ende Mai noch nicht eingestellt hatte. Jetzt schon! 😎
#Botanik
Im Licht der sommerlichen Morgensonne sind diese Blüten immer wieder wunderschön. Momentan gibt es an dieser Stelle weniger davon als in den letzten Jahren, aber Geduld. "In Niedersachsen und Hamburg steht die Wegwarte schon auf der Roten Liste, in weiteren Bundesländern auf der sogenannten Vorwarnliste", lese ich beim NABU. Dabei kann man die pflegeleichte Wegwarte auch im (Kräuter)Garten anpflanzen, sogar in einem Kübel. 😁 Ein sonniges Plätzchen sollte man dafür haben, das auf meinem zugewucherten Eichhörnchenbalkon leider nicht zur Verfügung steht.
Dort war gestern richtig was los, ein organisierter Meute-Beutezug.
#Eichhörnchenreport 😍Die Kinderstube lernt gerade Nüsse sammeln, und ich könnte für die hungrigen Mäuler alle zwei Stunden Futter nachlegen. Kein Wunder, dass niemand so genau weiß, wie groß der Bestand an Eichhörnchen wirklich ist. 😅
#Alltagsblues 📊
Nun werden Sie sich vielleicht fragen, wie es meiner Mutter geht,
weil ich schon so lange nichts mehr geschrieben habe. Beschweren Sie
sich gegebenenfalls beim Finanzamt oder noch besser bei der Politik, konkret bei Herrn Merz, der endlich mal diese Bierdeckelgeschichte aus dem Jahr 2004 in die Tat umsetzen soll. Aber nein, der hat ganz andere Dinge auf der Tagesordnung... 😓
Die gute Nachricht ist, dass ich zumindest die Unterlagen für meinen Mann und mich zusammen
habe, was noch nicht heißt, dass sie geradewegs ins Elster-Portal könnten. 😕 Dazu brauche ich jemanden, der sich mit den dreitausend benötigten Anlagen und Formularen auskennt, und mir durch den Irrgarten hilft. Zumindest dafür sind die Voraussetzungen jetzt geschaffen. In Steuerfragen ist meine Mutter raus, und insofern hat sie es richtig gut.
#Muttergeschichten 🌞⛱
Letztes Mal hatte ich ihr einen meiner schicken Sonnenhüte mitgebracht, weil sie am liebsten in der Sonne sitzt, und "nichts tut". Ihre überaus aktive und noch sehr rüstige Mitbewohnerin findet das total langweilig. Meine Mutter kommentierte das so: "Ich habe mein Leben lang gearbeitet, und jetzt tue ich nichts mehr." 😤
Ganz so langweilig ist es beileibe nicht. 😅
Sämtliche Vorräte an very feinem Gebäck, die ich zuverlässig geliefert hatte, waren innerhalb kürzester Zeit verschwunden, wohin auch immer. Das ist eine der Parallelen zum Eichhörnchenzirkus, da verschwindet auch alles in Windeseile. Zu essen gibt es im Heim wahrlich genug, das muss man sich nicht streitig machen. Die wertvollsten Ressourcen im Pflegekontext sind die Zeit und die Aufmerksamkeit der Pflegekräfte. Wem hört der 'Schmetterling' (Codename für die Stationsleitung) länger zu? 🦋 ist die kompetenteste Person vor Ort, und wenn man etwas will oder braucht, oder eine Beschwerde vorzutragen hat, ist er der erste und somit am meisten strapazierte Mitarbeiter auf Station. Ich werfe das Stichwort Burnout in den Raum, den Rest können Sie sich selber denken.
Ein elementarer Punkt im Tagesablauf ereignet sich schon frühmorgens. Zwei Personen, ein Bad: Wer ist zuerst dran und drin, und kommt danach zeitig zum Frühstücken in die Küche? Dreißig BewohnerInnen, bei ich weiß nicht wie wenigen Pflegekräften - keine einfache Rechnung.
Eigentlich ist es egal, ob man erst um halb zehn frühstückt, aber wenn um zwölf Uhr schon wieder das Mittagessen aufgetischt wird, dann hat man einfach keinen Appetit. Dass die Mahlzeiten dann noch viel weniger schmecken, ist auch klar. 😒
Während wir letztens den (nicht so leckeren) Eiskaffee und den (ebenso wenig leckeren) Marmorkuchen in der Cafeteria probiert hatten, sinnierte meine Mutter über das gemeinschaftliche Miteinander der 'Heim-Insassen'.
Was wird auf der Station hinter dem Rücken über einen selbst oder über andere getuschelt? Wer sagt die Wahrheit oder nicht, wer hat bei Diskussionen recht, welche Lügengeschichten kursieren? Wie schmiedet man Bündnisse, mit wem, und wie lange halten die? Freundschaften will meine Mutter nicht schließen, "Beobachten ist mein Hobby", und - zumindest bisher - hat es keine weitere Pillenrevolte gegeben.
Das Mobiliar im Zweierzimmer wurde um einen kleinen Kühlschrank erweitert, das ist eine erfreuliche Neuerung. Gekühlte Getränke schmecken zu den Knabbereien beim Fernsehabend definitiv besser. Auf dem Balkon - Südseite, lichtdurchflutet! - hat der Hausmeister zudem einen Sonnenschirm installiert. Um diesen Schirm auf- und wieder zuzuklappen, braucht es jedoch die Hilfe eines starken Mannes. Wenn gerade nur weibliche Pflegekräfte Dienst haben, sieht man ja, dass die mit solchen technischen Aufgaben völlig überfordert sind.
"Die kleine Asiatin hat es versucht, und hat den Schirm auch zugekriegt", berichtete meine Mutter, "aber dann war sie komplett unter dem Stoff verschwunden und kam nicht mehr raus!" Unter Lachtränen fuhr sie fort: "Ich habe nur den geschlossenen Schirm auf dem Balkon entlang gehen sehen, und unten schauten die Füße raus!" 😂😆😅
Meine Mutter ergänzte: "Ich wollte helfen, aber ich kann ja nicht. Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht, dass sie mitsamt dem Schirm stolpert!"
Es war der Moment, in dem ich froh war, dass meine Mutter in ihrem Rollstuhl hervorragend sitzen und nicht mit anpacken kann... 🌞
Weiter mit: Tummidemmi!
Siehe auch: Wegwärterin, Ausdauernd, Vom Weg abgewichen!, Neuzugang, Beruhigend, Raus ins Freie!, Wachmacher, Gebäck, very fine!, Gut sitzen können, Da muss ich ja denken...!, Zünftig, Pillenrevolte, #Muttergeschichten, #Botanik, #Blüten, #Sonne
Weiterführende Links
- Gemeine Wegwarte - Wikipedia, NABU, mein-schoener-garten.de
- Wegwarte: Samen kaufen, zum Beispiel bei Beetfreunde
- Bierdeckelgeschichte - Lohnsteuerhilfeverein, Haus der Geschichte
2 Kommentare:
Hallo Frau Esen,
wieder einmal sehr unterhaltsam und beim Alltagsblues hatte ich den Eindruck, Sie hätten mir über die Schulter geschaut.
Muttergeschichten: Die Abstimmung mit dem Bad stelle ich mir auch schwierig vor, vielleicht könnte man einen Plan machen, wer wann zuerst dran ist. Aber halten sich die Parteien dann auch daran? Das mit dem Kühlschrank und dem Fernsehabend wirft natürlich die Frage auf: Wer bestimmt das Programm (oder hatten Sie das schon thematisiert und ich habe es übersehen)?
Die Geschichte mit dem Sonnenschirm ist schon einzig. Wenn ich das so vor meinem geistigen Auge ablaufen lasse...
Mit ist übrigens aufgefallen, dass Sie Ihre Lumix tatsächlich aufgeladen hatten!
Viele Grüße
Hallo Herr Carl,
zu wissen, dass man mit seinem #Alltagsblues nicht alleine ist, macht es leichter. :-)
Gut, dass Sie das Thema Lumix aufladen erwähnt haben - es erinnert mich daran, dass ich den von der Eichhörnchenbande leergeschlürften Akku wieder laden muss. Die FZ1000ii kann man ja direkt ans Stromnetz hängen, bei der ersten Version braucht man noch die "Ladeschale", und die liegt in der anderen Wohnung. Gut, dass jetzt immer geladene Ersatzakkus griffbereit sind, davon kann man - speziell im Urlaub - nicht genug haben. :-)
Das Badezimmerproblem im Pflegeheim wird situativ gelöst. Weil es einige Bewohner gibt, die sehr viel Hilfe brauchen, teilweise bis zu einer Stunde (!) und andere noch rüstig genug sind, das meiste selbst zu machen, macht es natürlich Sinn, die Schnellen zuerst ins Bad zu lassen. Eine feste Reihenfolge gibt es nicht generell, weil das ja auch als Bevorzugung interpretiert werden würde. Dadurch ist mal die eine, mal die andere zuerst dran. Da möchte ich weder als Bewohnerin noch als Pflegekraft "drin stecken". Mit dem Pflegedienst zuhause hatte meine Mutter einfach Glück, weil sie morgens die erste Kundin war, also fast immer um 6:15 betreut wurde. Im weiteren Verlauf der Tour, die der Pflegedienst danach noch zu absolvieren hatte, kam es auch zu mehr oder weniger großen Abweichungen. Das hat man abends am stärksten gemerkt: Mal kam die Pflegekraft schon um halb fünf, an anderen Tagen erst nach 18 Uhr. Es kann immer irgendwas Unerwartetes dazwischenkommen, im Heim wie bei der Pflege zuhause, und dann läuft der Terminplan aus dem Ruder. Ich habe wirklich großen Respekt vor den Menschen, die diese Berufe ausüben!
Viele Grüße zurück :-)
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