Dienstag, 27. Juni 2023

Wegwärterin

27 mm |  1/600 s  |  f1,6  |  ISO 50  | -3/10 LW  |  Smartphone

 

#Wegwarte

Eigentlich wollte ich heute kein Blümchenfoto bloggen, aber nachdem ich herausgefunden hatte, was da am Wegesrand blüht, habe ich es mir anders überlegt. 

Die Wegwarte, eine an Weg- und Ackerrändern wachsende Verwandte von Chicoree, Endivie und Radicchio gilt in mehreren Bundesländern als gefährdet. Praktischen Nutzen hatte in früherer Zeit ihre Wurzel, die geröstet als Zichorienkaffee oder „Muckefuck“ Kaffee-Ersatz ergab. (...) Im Süden der Republik ist die blaue Wegwarte – vereinzelt kommen auch weiße Albinoblüten vor – noch recht häufig. In Niedersachsen und Hamburg steht die Wegwarte schon auf der Roten Liste, in weiteren Bundesländern auf der sogenannten Vorwarnliste.  (NABU)

Diese Blumen breiten sich schon seit einiger Zeit neben der ehemaligen Bienenweide aus, erst nur in Bodennähe und eher unscheinbar. Jetzt sind einige davon so hochgewachsen, fast 1,80 groß, dass man auf dem alten Trampelpfad wie durch ein Spalier aus blauvioletten Blüten schreitet. Wenn sie dann auch noch in der Morgensonne leuchten, ist das unglaublich schön. Ich neige zum Wort magisch, weil es der Sache gerechter wird. Der Name Wegwarte passt absolut zu dieser Pflanze.

27 mm |  1/600 s  |  f1,6  |  ISO 50  | -2/3 LW |  Smartphone


 

Auf der "Bienenweide" sieht's immer noch nicht besonders blumig, sondern eher verdorrt und trostlos aus, die Margariten und der rote Wiesenklee sind längst verblüht. Deshalb sind die neu in den Bestand gerückten Wegwarten ein zauberhaftes Element, nicht nur aus optischen Gründen oder wegen der Insekten, die überall herumschwirren. Ich habe diesmal tatsächlich den Pro-Modus am Smartphone verwendet, weil die Blüten sonst im Foto überbelichtet, und folglich nicht so schön lila geworden wären.

Falls Sie sich mit Bach-Blüten auskennen, wissen Sie bereits, dass es sich bei diesen Blümchen um "Chicory" handelt, eine Arznei, die sich speziell "bei Frauen mit Mutterproblemen bewährt". Ach was!?  😅  Jetzt ahne ich, warum ich heute früh auf dem Weg ins Mutterhome am liebsten bei diesen Blüten geblieben wäre. 

Heute Abend nehme ich nochmal ein Bad in diesem Blütenmeer, und dann wahrscheinlich jeden Tag, bis sie verblüht sind. Kann man die auch in den Salat tun? 😁 Wenn man Muckefuck aus den Wurzeln machen kann, sind die Blüten bestimmt nicht giftig. Trotzdem lasse ich den Bienen den Vortritt. Meine Mutter meinte heute früh auch, dass Menschen keine Insekten essen sollten, weil Vögel und andere Tiere sonst nichts zu futtern haben. Sehen Sie. Schon sind wir wieder beim Thema. Und das alles nur wegen ein paar lila Blümchen am Wegesrand. 😎 

Nachtrag 1 28.6.23: Aus meinem abendlichen "Bad im Blütenmeer" wurde nichts. Die blauen Blüten waren abends alle verschwunden. 😯

Nachtrag 2 30.6.23: Nachdem es geregnet hatte, blühte es wieder! Der Wegwarte war es an diesem Tag offensichtlich zu heiß geworden. Abwarten und Regenwasser trinken?

26 mm |  1/120 s  |  f2,2  |  ISO 80  | Smartphone

Nachtrag 3, 6.7.23: Das Blütenmeer ist nach ein paar kühleren und feuchteren Tagen wieder zurück:

27 mm |  1/2000 s  |  f1,6  |  ISO 50  | -2/3 LW |  Smartphone


 ... und es blüht munter weiter, sehr zur Freude der Bienen: 14.7.23
Mittlerweile habe ich auch verstanden, dass die Wegwarte nur morgens blüht, und abends schlafen geht.

27 mm |  1/1600 s  |  f1,6  |  ISO 50  | Smartphone
Ausschnittvergrößerung

Nachtrag 7.9.23: Kahlschlag. Die Wegwarten hätten noch bis Oktober blühen können, aber die Bienenweide ist schon abgemäht. Für Insekten und Fotografen wird es Zeit, sich nach den "Spätblühern" umzusehen. 

27 mm |  1/3100 s  |  f1,6  |  ISO 50  | Smartphone

Siehe auch: Ausdauernd, Monokultur, Platz da!, (Nicht) Ganz in Weiß, Landeanflug, Rosenmonat, Die Größe ist entscheidend, Unverwüstlich, Hochsommer, Schön für's Auge, Blumenknips, Wasserfestes Heilkraut

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