Donnerstag, 14. August 2025

Leichtsinn mit Folgen

160 mm | 1/1600 s | f5 | ISO 125 | Lumix FZ1000 ii

#Wellen #Tourismus #Reynisfjörður 
#Reise  #Island2024  #nachgereicht

Auch wenn ich nicht mehr hinfahre, interessiert es mich weiterhin, was auf Island passiert. Dazu habe ich mir ein "Google Alerts" eingerichtet, auf das ich manchmal klicke, und es ist gerade wieder Touri-Hochsaison. Derzeit jagt eine unschöne Meldung die andere, die mich erzürnen, obwohl es nichts grundlegend Neues ist. So ist Anfang August ein neunjähriges Mädchen aus Deutschland an diesem Strand ertrunken. Als mein Mann und ich letztes Jahr dort saßen, hätte das genauso passieren können: Uns wurde schon beim Hinschauen angst und bang, wie nahe viele Leute ans Wasser gehen - ob mit Kindern oder ohne. 

Selbst wenn man schwimmen kann, hilft einem das an diesem Ort kaum. Reiseleiter warnen eindringlich vor der Lebensgefahr, Alleinreisende könnten auch davon wissen, wenn sie die Warnhinweise am Eingang beachten würden. Wer liest schon Bedienungsanleitungen? 😓

Bei den Wellen handelt es sich um tückische Sneaker- oder Roguewellen, gerne auch als Monsterwellen bezeichnet. Etwa jede zehnte überspült den Strand erheblich weiter als die anderen. Das Wasser zieht einem den Boden unter den Füßen weg und reißt alles hinaus ins Meer. Aus diesem Sog kann man sich bei einer Wassertemperatur um den Gefrierpunkt kaum befreien, und fast jedes Jahr kommt dort ein Tourist ums Leben. Es sind tragische Unfälle, aber durchaus vermeidbar, wenn man sich informieren und an die Regeln halten würde.

"Ab jetzt wird das rote Warnlicht [am Strand von Reynisfjörður] 30 % häufiger blinken – und dann heißt es: Strand gesperrt. (...) Die neuen Regelungen bedeuten, dass alle Besucher für die Unachtsamkeit einiger weniger mitzahlen – im übertragenen Sinne", schreibt die Autorin Mirjam Lassak bei Saltylava. "Bis zum Herbst 2025 will das isländische Fremdenverkehrsamt ein zentrales Register gefährlicher Orte einführen. Bisher basieren die offiziellen Statistiken ausschließlich auf Medienberichten – und erfassen nur die schwerwiegendsten Vorfälle." 

Dazu passt eine andere Meldung aus der Icelandreview: "Nachdem Berichte über Menschen eingegangen waren, die das immer noch gefährliche Gelände (des aktiven Vulkanausbruchs) zu Fuß überquert hatten, warnen die isländischen Behörden Besucher davor, sich in der Nähe der neu entstandenen Lava aufzuhalten." 

Saltylava fragt:
💬 Was bleibt: Wer nicht aufpasst, sorgt dafür, dass am Ende alle draußen bleiben müssen.
💬Was meint ihr: Harte, aber richtige Maßnahme oder Strafe für alle wegen der Fehler einiger?

Auch an der Walhalla in Bayern, einer beeindruckenden Sehenswürdigkeit, ist es heuer wieder zu einem tödlichen Unfall gekommen. An diesem Bauwerk gibt es - man staune! - keine Absperrzäune oder Geländer, die wie andernorts verhindern würden, dass Menschen in die Tiefe fallen. Nach dem Ereignis wurde diskutiert, ob Unfallschutz vor Denkmalschutz geht, und alles bleibt, wie es ist: An der Walhalla ist man der Ansicht, dass die Leute selber auf sich aufpassen müssen. 

Siehe auch: Flashback: Island, Neue LavaWind&Wetter, Islandtief, Karneval in Venedighometogo 1982, Sehenswürdig, AndächtigScherben bringen... Touristen, ToGo in AmsterdamDefinitionssache, Kann das wahr sein?, Nationalstolz, ZehnspurigBevor Sie sterben, Gewimmel am Himmel

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