Sonntag, 13. April 2025

Pink Moon

252 mm | 1/30 s | f5,6 | ISO 1000 | -2LW | Nikon Coolpix P1000

 #Vollmond  #Ostermond #Frühling2025
#Muttergeschichten  #Pflegehein

Eine fotografische Mondmission war schon lange überfällig, heute früh hat es mal wieder geklappt, weil der Himmel noch weitgehend wolkenlos war. Ich finde es immer am praktischsten, wenn der Mond in Sichtweite untergeht, während ich morgens die erste Kanne Tee zubereite. Während der Wasserkocher seinen Dienst tut, kann ich gemütlich fotografieren. Diesmal waren die nächtlichen Außentemperaturen so mild, dass ich barfuß auf dem Balkon stehenbleiben konnte, bis die leuchtende Lichtscheibe in der anrückenden Wolkenfront versank. 😁

"Der sogenannte Grasmond, Ostermond oder auch Pink Moon erscheint zwar nicht rosa, wurde aber aufgrund einer leuchtend rosafarbenen Wildblume, die um seine Zeit herum in Nordamerika blüht, so genannt", erläutert das GLAMOUR Astro House. So ein Hauch von Pink lag tatsächlich in der Atmosphäre, aber das ist wahrscheinlich reiner Zufall. 😏 Wenn Sie dem weiterführenden Link zur Astroseite folgen, können Sie sich kundig machen, wofür der Ostermond super geeignet ist, und was Sie besser nicht tun sollten: Hüten Sie sich vor finanziellem Leichtsinn, heißt es dort unter anderem.

Nach unserem schwierigen Gespräch hat sich meine Mutter wieder beruhigt. Heute habe ich sie vor dem Mittagessen alleine in die Cafeteria entführt, und sie hat mir einen Capuccino spendiert. 😋 Dass wir diesmal einen Speiseplan für vier Wochen auszufüllen hatten, ist eine Neuerung. Möglicherweise ist es auch ein Hinweis darauf, dass sich in der Küche der Pflegeeinrichtung etwas ändert. Abwechslungsreich ist der Menüplan schon, auch mit saisonalen Besonderheiten, er wiederholt sich jedoch in regelmäßigen Abständen. Nachdem der Kaiserschmarren dreimal nicht geschmeckt hat, musste heute eine Alternative gefunden werden. Blöd ist es, wenn man den freitäglich üblichen Fisch grundsätzlich nicht mag. Da bleibt nur die Tagessuppe als Ausweichmöglichkeit.

Angeblich bekommen die Bewohner nicht immer die Gerichte, die sie bestellt hatten. Das ist von außen schwierig zu beurteilen, weil auch ich mir nicht merken kann, was wir vor Wochen angekreuzt (ausgesucht) hatten. Also habe ich diesmal die ausgefüllte Menüplanung an der Rezeption kopieren lassen, und so kann meine Mutter ab Ostermontag auf ihrem Zettel nachschauen, ob die Lieferung zur Bestellung passt. Aufgaben wie diese sorgen ja auch für geistige Fitness. 😅

Mit der ist es nicht immer so weit her, wie jene angekündigte Geschichte nahe legt, die sich letzte Woche zugetragen hatte: Beim Mittagessen sitzen die Senioren und Seniorinnen an Vierertischen. Eine alte Dame, gut über neunzig Jahre alt, isst sehr gerne Obst, und es gab frische Weintrauben zum Nachtisch. Die Trauben befanden sich noch an den Stengeln, mussten abgezupft werden, und das hat wohl gut geklappt. Geschmeckt haben die Trauben auch, aber wohin mit dem  ungenießbaren Stengel?
"Die Oma hat ihn einfach ihrer Tischnachbarin in die Suppe geworfen!", berichtete meine Mutter unter schallendem Gelächter. "Das Gesicht hättest du sehen müssen!"
Meine Mutter fügte hinzu, dass die 'Oma' das nicht aus böser Absicht getan hatte, sondern einfach nicht wusste, was sie mit dem Traubenstengel ohne Trauben machen sollte.
"Die andere hat das Ding dann mit ihrem Löffel rausgefischt und ihre Suppe weiter gegessen", fuhr meine Mutter amüsiert fort.
"Es war Bouillon", fügte die Zimmernachbarin der Schilderung hinzu, und erklärte mir, dass sie die beschriebene Situation selbst nicht miterlebt hatte, weil sie an einem anderen Tisch sitzt. Diese getrennte Sitzordnung macht Sinn: Wenn man schon die meiste Zeit mit derselben Person in einem Zimmer verbringt, hat man bei den Mahlzeiten wenigstens verschiedene Erlebnisse, und lernt dabei auch andere Bewohner kennen.
"Ich bin jetzt öfter alleine draußen", erfuhr ich noch von meiner Mutter, und ich denke, dass ihr das ganz gut tut. An der Musikstunde hat sie noch einmal teilgenommen, aber "Hänschen klein" ist einfach nicht ihr Niveau. Heiser ist sie im Moment auch, aber das liegt nach ihren Aussagen daran, dass sie wieder so viel lachen muss.
"Wir müssen hier eine Zeitung gründen", erklärte sie, weil auf der Station jeden Tag etwas anderes Lustiges passiert, und alle davon erfahren sollen... Nun, ich tue mein Bestes, dann wissen Sie schon mal, was auf Sie in Ihrem Leben noch zukommen könnte. 😅

Siehe auch:  Stiftausleihe, Die Sau rauslassen!, Veränderungen, Fortschritte, #Mond

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