#abstrakt #Gesichtserkennung #Umkehrung
Gehören Sie noch zur Generation, die gelegentlich aktuelle Preise in D-Mark umrechnet? Das soll man nicht machen, weil man dabei nahezu den Verstand verliert, gerade jetzt, wo alle Preise mächtig explodieren. Es bringt nichts, die Gegenwart in eine seit 20 Jahren (!) abgeschaffte Währung umzurechnen, aber alte Leute machen das. Meine Mutter erzählt mir oft, was sie in ihrer Lehrzeit verdient hat. Das war vor siebzig Jahren. 😵 Zeit vergeht, Welt verändert sich, Preise auch. Natürlich finde ich es scheiße, dass 0,5 Liter Radler im Biergarten 5,20 EUR kosten, aber so ein Getränk muss ich ja nicht kaufen. Da kann ich entscheiden, ob ich es mir leisten will. Das ist im Zweifelsfall schlecht für den Wirt, also überlege ich mir, welchem Wirt ich die 5,20 spendiere. Bei der Heizungsrechnung sieht's schon anders aus, da habe ich keine Wahl. Für viele lautet derzeit die Devise: Gürtel enger schnallen, verzichten. Das tut weh, dem einen mehr, der anderen weniger - und manche haben die Preisexplosion noch gar nicht richtig bemerkt.
Ruhe bewahren
Wenn man
auf einmal Rechnungen zahlen muss, die es vorher nicht in dieser Höhe
gab, und man nicht weiß, woher die Gehaltserhöhung dafür kommen soll,
dann ist der Alarm-Modus verständlich. Falls Sie in dieser Situation sind: Bewahren Sie trotzdem die Ruhe,
denn damit erhöhen Sie Ihre Chance, eine praktikable Lösung zu finden.
Im Panikmodus gelingt das eher nicht.
Komfortzone
Vielleicht
können Sie sich momentan manches nicht mehr leisten, was früher ganz
selbstverständlich war. Vielleicht waren manche Dinge in der
Vergangenheit auch zu selbstverständlich? Jeden Tag auf dem Weg
zur U-Bahn einen Coffee ToGo. Abends Essen gehen. Dreimal im Jahr verreisen. Mit der Familie
in den Zoo, ins Schwimmbad oder auf die Kirmes, dazu ein Eis für jeden, eine
Pizza, ein Getränk... Das geht ins Geld. Wer's hat, den juckt es nicht, das sind nur ein paar anders gestaltete Zahlenkolonnen auf dem Konto. Doch selbst Gutverdienende jammern mittlerweile, wie teuer alles wird. Was sollen da die Leute sagen, die schon vorher längst am Limit waren?
Oft sorgen äußere Anlässe dafür, dass man aus der bisherigen Komfortone hinausgeschoben wird. Inflation ist ein Brandbeschleuniger; Jobverlust, Scheidung, Krankheit, Wohnungskündigung und dergleichen Krisensituationen gab es vorher auch schon. Auch wenn uns das nicht gefällt und oft sehr hart ist: Wir sind dafür gemacht, Krisen zu erleben und zu bewältigen. Aber wie geht das?
Perspektivwechsel
Das Foto oben ist eine Art "Vexierbild", darin kann man ein Gesicht sehen - oder einfach nur das, was es in Wirklichkeit ist: Ein Ausschnitt aus einem spiegelnden Klingeltableau an einer Haustür. Je nachdem was wir erkennen (können oder wollen), sehen wir entweder das eine oder das andere. Vielleicht haben Sie weder das eine noch das andere gesehen, und sich gewundert, was das für ein komisches Foto ist. Oder Sie sehen beides gleichzeitig. 😁 Egal was Sie gesehen haben: es geht darum, die verschiedenen Möglichkeiten zu erkennen.
Handlungsspielraum
Diesen Wahrnehmungs- und Einordnungs-Mechanismus gibt es auch im übertragenen Sinn: Wir bewerten alles, was wir sehen oder erleben. Das ist gut, das ist schlecht, das Glas ist halb voll, das Glas ist halb leer. Sie kennen das Gleichnis. Optimisten leben länger, heißt es, also versuchen wir den geistigen "Spin". Lassen wir unsere Gedanken Wendungen vollführen. Wir können uns auf das konzentrieren, was wir schrecklich finden, uns darüber aufregen, deprimiert sein, in Panik geraten. Oder wir sagen: Ist schon blöd, aber es wird schon irgendwie gehen. Oder sogar: Das kriegen wir locker hin. Ihre Haltung zählt. Ihre Einstellung ist geprägt von den Erfahrungen, die Sie bisher gemacht haben. Erfolgreiche Menschen, so heißt es, stehen einmal mehr auf, als sie hingefallen sind. So lernen wir laufen, und noch ein paar andere wichtige Dinge. Nun ist es leider auch ein typischer Mechanismus, dass wir stärker auf negative Botschaften und Erfahrungen reagieren als auf positive. Diesen Automatismus kann man nachjustieren.
Entscheiden Sie selbst?
Ein
Stück weit haben wir es selbst in der Hand, ob wir uns runterziehen
lassen, oder gegenhalten. Beides kostet Kraft, und beide Strategien
entwickeln im Lauf der Zeit eine Eigendynamik: Die Negativspirale oder
die Kraftspirale. Es kann auch eine Mischung aus beidem sein, das wäre
dann die Achterbahnfahrt. Auf der Kirmes macht das Spaß, im echten Leben
ist es anstrengend. Darum brauchen Sie Kraft, oder Energie - und vor
allem Pausen, in denen Sie sich von Ihren persönlichen Herausforderungen erholen und
wieder auftanken können. Gut für sich selbst sorgen ist das Stichwort.
Mal gut, mal schlecht
Welche Geschichten erzählen Sie sich selbst? Welche Geschichten erzählen die Menschen in Ihrem Umfeld? Welche Geschichten hören Sie in den Medien? Wie viele Facetten nehmen Sie wahr? Und wo positionieren Sie sich selbst?
Man kann Dinge bewusst oder unbewusst ausblenden (verdrängen), aber auch ab- und überbewerten. Wozu neigen Sie, und in welchen Situationen? Ein wenig Selbstbeobachtung bringt Sie weiter. Nichts bleibt, wie es ist, weder das Angenehme, noch das Unangenehme. Wenn wir mit den Gedanken noch in der Vergangenheit hängen ("D-Mark"), und jammern, wie schön früher alles war, verpassen wir womöglich das Angenehme der Gegenwart. Da gibt es gerade nichts? Ansichtssache. Auch daran können Sie schrauben.
Was nichts kostet, ist nichts wert, heißt es. Drehen wir den Spieß um.
Ist etwas teuer oder wertvoll?
Bei Ausgaben, die nicht lebensnotwendig sind, können Sie eine kleine Übung machen:
Das ist es mir nicht wert, ist ein Gedanke, den Sie vielleicht schon häufiger hatten. "Zu teuer" ist eine andere Formulierung, aber sie wirkt anders auf Ihre Psyche. Setzen Sie solche Sätze bewusster ein. "Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt nicht", wäre eine Möglichkeit.
Das ist es mir nicht wert, gibt Ihnen ein Stück Freiheit zurück. Es mag überheblich klingen, aber es ist deutlich besser als der Satz: "Das kann ich mir nicht leisten." Im ersten Fall haben Sie etwas zu geben, und Sie entscheiden selbst, ob Sie das tun wollen. Für Ihr Unterbewusstsein ist es nicht wichtig, ob Sie diese Übung im 1-Euro-Shop machen, oder bei der Buchung Ihrer nächsten Luxusreise. Es geht um die Achtsamkeit in Ihren Gedanken, Worten und/oder Taten. Beobachen Sie auch, wie Sie sich fühlen, wenn Sie verschiedene Sätze ausprobieren.
Beim Begriff des "Nichtleistenkönnens" begeben Sie sich in die Opfer-Rolle, die Ihrem Unterbewusstsein Schwäche signalisiert. Beobachten Sie Ihre körperliche Reaktion bei diesem Satz. Zudem schwingt ein Gefühl von Minderwertigkeit mit. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, und wer "nicht leisten kann", der ist nichts wert. Ist das wirklich so? Glauben Sie nicht alles, auch nicht den mechanischen Gedanken in Ihrem eigenen Kopf. Die stammen oft gar nicht von Ihnen, die haben Sie meistens als Kind gehört und verinnerlicht. Sie leisten vielleicht sehr viel, auch wenn Sie dafür kein Geld bekommen. Diesen Mechanismus können Sie zumindest gedanklich entkoppeln.
Selbst wenn es faktisch vielleicht zutrifft, dass Sie sich die Weltreise jetzt gerade nicht leisten können (achten Sie auf das "jetzt gerade"), verändert dieser kleine Trick Ihre Gedankenmuster. Sie signalisieren Ihrem Unterbewusstsein, dass Sie nicht aufgeben - Stärke. Die Weltreise (oder was auch immer) steht weiterhin auf der Wunschliste. Ihr Unterbewusstsein macht sich dazu eine Notiz, und so können sich andere Türen für aktive, kreative und zufällig geniale Lösungen öffnen. Vielleicht gewinnen Sie die Traumreise bei einem Rätselspiel, oder finden die Kaffeekanne, die Sie für einen Euro kaufen wollten, fünf Meter weiter in einer Zu-Verschenken-Kiste. Egal was Sie gerade brauchen: Vielleicht ist das Geschenk des Universums besser, als Sie dachten. Und wenn es mit der Lieferung gerade nicht klappt, gibt es andere Optionen. Wichtig ist nur die innere Bereitschaft, sie zu sehen.
Ja DANKE, so eine wollte ich schon lange fürs Mutterhome haben. 😊 |
... die alte war kaputt. |
Siehe auch: So wird es nicht bleiben, Man lernt nie aus, Vom Wiederaufstehen, Alles (k)ein Zufall, Kaloriensparkalkulation, Tabasco!, Lichteinfall, Irrationale Schlüsselfragen, Kräuterlikör 22 Karat, Das Finanzamt hat Durst!
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