Das nachfolgende Bild dürfen Sie nur im Original anschauen, wenn Sie über 18 Jahre alt sind. Oder 16? Ich weiß das gerade nicht so genau, also besser über 18. Das ist sicherer.
Außerdem handelt es sich bei diesem Artikel um Produktplatzierung. Indem Sie weiterlesen, erklären Sie, dass Sie diesen Warnhinweis verstanden haben und volljährig sind. Für LeserInnen aus anderen Ländern könnten andere Altersbeschränkungen gelten, also sind Sie mindestens 21. Okay?
Wenn nicht, lesen Sie ... irgendwas anderes hier im Blog. Es gibt ja genug total harmlose Beiträge. 😁
Nachdem wir das geklärt haben, dürfen Sie ...
Ich gestehe: Heute wollte ich hamstern. Letzte Woche gab es
im Discounter sehr lecker eingelegte Gewürzgurken auf so einem Sonder-Stand. Dieses Produkt gibt es nur sporadisch, meistens im Sommer, wenn sich die Leute selber Burger auf dem Grill braten. American Style, Gurkenscheiben vorgeschnibbelt. Wir braten keine Burger, wir essen die Gurken so, aber das nur nebenbei. Mein Rucksack war letzte Woche schon zu voll, also konnte ich nur zwei Gläser für den eigenen Haushalt mitnehmen, das Mutterhome hat Vorrang. Das erste Glas Gewürzgurken hatte das Wochenende nicht überlebt, also hielt ich es für sinnvoll, nochmal zum Discounter zu fahren und nachzukaufen. Das war der Plan.
"Ich
bin gespannt, ob du es heute schaffst, da reinzugehen, und nur
mit vier Gläsern Gurken rauszukommen", sagte die strenge Stimme in
meinem Kopf, als ich den Laden betrat. Und ja, ich war hoch motiviert.
Ich hatte extra keinen Einkaufwagen genommen, weil das viel zu gefährlich ist.
Außerdem bin ich gleich am Eingang links abgebogen, weil diese Gurken
ziemlich weit vorne, ganz nahe an der Kasse aufgebaut waren. Wenn man erst durch den ganzen Laden schlappt, findet man immer irgendwas. Nur: ausgerechnet diese speziellen Gewürzgurken habe ich nicht gefunden. Sie waren nicht mehr da! Mein Mann und ich sind
nicht die einzigen, die diese Dinger lecker finden. Also hätte ich
wieder rausgehen können, ohne Gurken, einfach so. Aber stopp, was ist das? Jameson? Sonderangebot!!! Ja natürlich. Die Flasche geht mit. Und: Vielleicht sind die Gurken doch weiter hinten? (Blödsinnige Ausrede für: Mal gucken, ob's noch was Interessantes gäbe, wenn ich schon mal da bin, und der Rucksack so leer und ungewohnt leicht ist.)
Während ich mit meiner Flasche Whisky flott an den Non-Food Sonderprodukten entlangschritt, bemerkte ich einen kleinen Jungen. Er saß in seinem Buggy-Kinderwagen und schaute mich permanent an. Seine Mutter studierte gerade völlig absorbiert die Details der günstigen Sitzkissenauflagen fürs Freiluftmobiliar. Ihr kleiner Prince Charming lächelte mich derweil fröhlich an und hielt den Daumen hoch - ein analoges Facebook-Like im Supermarkt! Ich lächelte zurück, hielt ebenfalls den Daumen der noch freien Hand hoch, und während ich mich der Parkposition des Buggys näherte, forderte mich der Dreikäsehoch doch glatt zu einem "give me five" im Vorbeigehen auf. Okay, Kleiner, warum nicht? Wo hast du das gelernt? Du bist so völlig anders als die kreischenden Kleinkinder, die mir sonst im Supermarkt begegnen. Wach, aufmerksam und gut gelaunt zwischen all den wandelnden Zombies im Sonderangebots-Paradies. Wie geht denn sowas? Und wie wird das erst, wenn Du mal groß bist?
Nun war es Zeit, mich der Auslage mit dem Bio-Zucker zuzuwenden, ebenfalls im Angebot. Auch dieses Produkt hatte ich letzte Woche nicht mehr
schleppen können: Zwei Kilo reichen bei uns lange, und nun waren meine Hände voll, ab zur Kasse. "Ich nehme nur vier Sachen mit", erklärte ich der
strengen Stimme in meinem Kopf. "Das war der Deal, der zweite Jameson ist ein Geschenk. Dass es keine Gewürzgurken mehr gibt, dafür kann ich nichts."
Dass ich nun das Zehnfache ausgegeben hatte, musste ich noch mit meiner internen Bilanzbuchhalterin besprechen. Geld gespart!, das zieht immer. Das machen die auch in der Werbung so. Alles, was ich eingekauft hatte, war schon lange auf virtuellen Einkaufszetteln in meinem Hinterkopf notiert gewesen, mit dem Vermerk: Wenn günstig = mitnehmen. Das preiswerte Sonnenblumenöl stand zu meinem großen Erstaunen auch zur Auswahl, fand aber weder mein Interesse, noch das der anderen Kunden. Besondere Gewürzgurken sind jetzt zur Grillsaison offensichtlich gefragter, die Sonnenblumenölkrise scheint beendet. Na sowas!
Diesmal war's also nicht die Inflation, die den Discounter-Umsatz gesteigert hat, es war geniales Produkt-Placement. Menschen kaufen nicht mit dem Verstand ein, sondern mit dem Bauch. Derweil frage ich mich immer noch, ob der kleine Junge nicht vielleicht doch ein ganz neuer Marketing-Trick war. Ein Pusher? Womöglich irgendein Experiment der CIA? Die haben wahrscheinlich auch die leckeren Gurken verschwinden lassen. Oder die Agenten haben sie absichtlich aufgegessen, damit ich etwas anderes kaufe. Denen ist alles zuzutrauen. Morgen will mein Mann zu einer anderen Filiale fahren. Vielleicht gibt's dort noch diese leckeren Gurken. 😂
Mit dem Jameson wiederum hat es eine ganz besondere Bewandtnis. Da habe ich keinen Alkohol gekauft, sondern einen Erinnerungsanker. Um selbigen zu verstärken, habe ich gleich noch ein aktuelles Erinnerungsfoto gemacht. Ach wie schön ist es, wenn man mal nicht mit 30 Kilo Gepäck vom Einkaufen zurückkommt. Es radelt sich viel leichter den Berg hoch. 😁
Siehe auch: Unter'm Tresen, Na also., Hat da jemand gepupst?, Kundenorientierung oder: Wenn Blicke töten könnten, Man darf nicht alles glauben, Dramaturgisch notwendig, Nur solange der Vorrat reicht, Trike, Tabasco!, Bringt's was?, Kräuterlikör 22 Karat, Smile
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