Montag, 25. November 2024

Osterei?

27 mm | 1/200 s | f1,6 | ISO 50 | Smartphone

#Schneekugel mit #Herbstlaub
#Jahreszeiten

"Es ist wie Ostern draußen", stellte meine Mutter fest. Am Wochenende hatte ich noch darüber sinniert, dass offiziell noch gar nicht Winter ist, sondern immer noch Herbst. Das kurze Schnee-Intermezzo hatte zwei Tage lang zu einer anderen gefühlten Realität geführt, und heute ist schon wieder Ostern. Kein Wunder, dass die Zeit so schnell vergeht!? 😜
Das TV-Programm im Mutterhome muss wieder äußerst schlecht gewesen sein: "Zwei Tage lang habe ich nicht gelacht", erklärte meine Mutter, "und jetzt weiß ich gar nicht mehr, ob ich lachen oder mich den ganzen Tag ärgern soll!", fasste sie ihren morgendlichen Zustand zusammen. 😕
"Lachen ist besser", meinte ich, und hörte mir an, was alles vorgefallen war. Ob eine weiterentwickelte KI daran etwas ändern könnte? Momentan nicht.

Die Fallstricke des analogen Lebens einer 86jährigen dürften einer KI ziemlich fremd sein. Wieviele Sensoren, Schnittstellen und Geräte es wohl bräuchte, um ganz alltägliche Arbeiten zu verrichten: "Fahre die Mutter mit dem WC-Stuhl ins Bad, ohne an den Teppichkanten hängen zu bleiben. Wasche und föhne ihr die Haare, ohne dass das Bad anschließend unter Wasser steht. Falls doch: Putze den Boden. Hilf ihr beim Anziehen - Kompressionsstrumpf-Modus - und bringe sie zurück in ihr Zimmer. Platziere den Rollator und die Fernbedienung in Griffweite, mach das Bett, und wenn du noch Zeit hast: mach Kaffee, aber nicht so eine dünne Brühe, sondern stark." Frühstück und Geschirrspülen übernimmt dann der Kollege aus dem anderen Businessmodell, andere Abrechnungseinheit. 😅 

Die Erfordernisse des Dreidimensional-Faktischen sind mit den wundersamen Cloud-Anwendungen des Internets noch nicht kompatibel. Sollte in absehbarer Zeit ein intelligenter Pflege- und Haushaltsroboter für einen Praxistest zur Verfügung stehen: wir wären sofort dabei. Die Mutter hätte vermutlich viel zu lachen, und würde sich einen Spaß daraus machen, die Software zum Absturz zu bringen.

Selbst "einfache" Funktionen wie die automatische Motiverkennung, die seit Jahren im Einsatz und erprobt ist, zeigt immer noch Schwächen. Meine Smartphone-Kamera benimmt sich seit ein paar Tagen anders als bisher, sie hat offensichtlich ein Update für diese Motiverkennung bekommen. 😬

Wo ich bisher mit der "normalen" Automatik super klargekommen bin, ist das Smartie jetzt total übereifrig. Es erkennt die Motive, die ich im Visier habe, und schaltet dann gleich in den noch viel besseren Unterstützungsautomatikmodus für eben diese erkannten Motive um: Betreutes Fotografieren mit automatisch integrierter Bildoptimierung. 😱

Prinzipiell hat die Kamera schon recht, dass ich bei meinem heutigen Motiv "Herbstlaub" im Blick hatte, aber dass es hier auch um eine weiße Schneekugel geht, hat die Kamera nicht verstanden. Das sieht man auch nicht alle Tage. Und so hat sie auf das Herbstlaubmotiv einen warmorangen Farbton draufgeballert, den ich hinterher mühsam (#Photoshopgebastel) entfernen musste. Jetzt sieht das Motiv so aus, wie ich es gesehen hatte und fotografieren wollte: Schnee weiß, Laub bräunlich, und kein feurig leuchtendes Orange über dem Grau und Grün, vor allem nicht auf dem weißen Schneeball. 😖

Als nächstes wollte ich eine Lichtquelle an einem frisch aufgestellten Weihnachtsbaum fotografieren, also eine Nahaufnahme von einer Lichterkette machen. Die Kamera hat: "Sonne!" erkannt, und sogleich auf Unendlich scharfgestellt. Nein, es ist nicht die Sonne, liebe Kamera, es ist eine: Lichterkette! Sie befindet sich in drei Zentimetern Abstand, und nicht in unendlicher Entfernung. Hrrrrg!

Die Lösung dieses unerwarteten Kameraverhaltens ist einfach: Sobald die Motiverkennung aktiv wird, blendet die Kamera freundlicherweise eine Infozeile ein, und teilt mir mit, was sie erkannt hat. Das kann man überprüfen und am Monitor wegklicken. So wie es momentan aussieht, wechselt das Gerät dadurch wieder in den "unbetreuten" Modus. Den "PRO" (Profi) Modus gäbe es natürlich auch noch: Funk mir nicht dazwischen, ich mach das lieber selber. Und wie machen Sie das?

Wenn ich diese relativ einfache Kamerafunktion jetzt hochrechne auf komplexere Vorgänge in der 3D-Welt, dann komme ich zur Erkenntnis, wir die ganze Welt KI- und robotergerecht umbauen müssten, siehe autonomes Fahren. Damit komplexe Aufgaben gelöst werden können, wird ein riesiger IT-, Geräte- und Maschinenfuhrpark benötigt, also jede Menge Ressourcen und Energie. Und wenn das alles irgendwann umgesetzt ist, stellen wir womöglich fest, dass echte Menschen gar keine so schlechte Erfindung waren? 😅 Das ist schon wieder Stoff für einen Science Fiction Roman. 😎

Siehe auch: Schneedecke, Isarvenus, Eisklumpen, #Smilla, FrühlingshaftHeute ist wieder so ein Tag, Da muss ich ja denken, Warum klebt der Käse an der Wurst?, 4711: ChatGTP im Mutterhome, Kuchenbacken, Fatzebuhk!, (Zehn)Tausend magische Momente..., Awa ke was?, Von der Vision zur Wirklichkeit

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