Donnerstag, 23. Februar 2023

Appetit & Stimmung: gut


Die Lasagne, die ich nach der OP bekommen hatte, konnte ich leider nicht fotografieren: Die war zu schnell weg. Ich glaube die haben mir diesmal einen Heißhungermacher in die Narkosemischung gemixt. 😂
"Auf einer Skala von eins bis zehn: Wie stark sind Ihre Schmerzen?", fragte der Anästhesist bevor es losging. "Eins komma eins zwei fünf", meinte ich. "Sie meinen aber nicht die Kreiszahl ...?", fragte er nach. Bevor ich über die Nachkommastellen von nachdenken konnte war ich schon im Reich der Träume, und als ich wieder halbwegs klar im Kopf war, hatte ich einen Bärenhunger.

Erst dachte ich, die Portion wäre viel zu groß, aber dann war sie auch schon weg. Bemerkenswert an meinem 15-Uhr-Mittagessen war das kleine Schälchen mit zwölf vereinzelten Salatblätter in Relation zur Monsterportion Lasagne. Die Ursache für diese irritierende Diskrepanz ist vermutlich dem Umstand geschuldet, dass das Grünzeug sowieso liegenbleibt. Salat ist für die meisten Leute eher eine dekorative Angelegenheit. 

Für einen kurzen Moment habe ich überlegt, ob ich die Krankenschwester fragen soll, ob sie mir vielleicht fünf bis sieben weitere Schälchen mit jeweils zwölf Salatblättern bringen könnte, damit sich die Portion Salatdressing wenigstens lohnt, aber dann dachte ich: Ne, lass mal, die haben genug Arbeit. Außerdem war die Lasagne perfekt in der Mikrowelle aufgewärmt, genau richtig und wohltemperiert, besser geht's gar nicht. Aber wo zur Hölle war der Nachtisch, der auf dem Zettel stand?! Den habe ich natürlich beim Personal eingefordert, und siehe da: Es gab Faschingskrapfen! Den konnte ich auch nicht fotografieren, weil mein Mann schon neben mir saß, und mir das Händchen hielt. Den Krapfen wollte er nicht, und das war gut so, weil ich ihm den eigentlich nur aus Höflichkeit angeboten hatte. 😅

Das Schnitzel, das es gestern oder heute Mittag laut Speiseplan gegeben hätte, klang ebenfalls verlockend, ich bin aber doch lieber wieder nach Hause. Da kann ich einfach besser schlafen, und das ist - neben lecker Futter - die beste Medizin. Ich fühle mich zwar noch ein bisschen, als wäre ich bäuchlings mit einem VW Käfer kollidiert, aber auf der erwähnten Skala von eins bis zehn bin ich aktuell ohne Schmerzmittel klar unter 3,14159. Um mich noch eine Nacht länger unter Beobachtung zu behalten, hätten sie mich fesseln müssen, und wenn sie das versucht hätten, hätte ich mich in Harry Houdini verwandelt. 👽

Ich verstehe sehr gut, was meine Mutter während ihrer viermonatigen Krankenhaus- und Reha-Aufenthalte umgetrieben hat, und warum sie sich so dagegen sträubt, ihr Zuhause noch einmal zu verlassen. Möge ihr dieser Weg erspart bleiben. Da unsere Wege ineinander verschlungen sind, muss ich auf jeden Fall mit Houdini reden. Der war zwar kein angenehmer Zeitgenosse, aber er hatte ein paar gute Entfesselungstricks auf Lager. 

Und: Fotograf:innen aufgepasst, Pi ist nicht Phi
Die Zahl Phi Φ wird gerne mal mit der Zahl Pi  π verwechselt, was sich leicht in Analysen von Google Suchanfragen ablesen lässt. Phi bezieht sich aber auf den Goldenen Schnitt und nicht auf den Kreis. Was hat das jetzt mit meinem Mittagessen oder mit verschlungenen Lebensläufen zu tun? Die Antwort ist 42. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie den Bastewka oder den Anästhesisten, was der mir da verabreicht hat. Ich hatte "was Lustiges" bestellt, und das scheint funktioniert zu haben.😊

Siehe auch: Baustellenkunst à la française?, Zombie, Gender-Hähnchen:innen, Salat: Ob der wohl gesund ist?, Bloß keine Diät!, Umentschieden, Nicht jugendfrei, aber dramaturgisch notwendig, Gute Genesung..., Kraftfutter

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