361 mm | 1/125 s | f4 | ISO 125 | Lumix FZ1000 ii |
#Frisuren #Mode #Trend
#Sommer2024 #EM2024 #Muttergeschichten
Wem drücken Sie jetzt die Daumen? Diese Frage wird momentan bei den im TV so beliebten Straßenumfragen gestellt. Die meisten Gefragten drucksen erst mal ganz lange herum. Spanien? Frankreich? Niederlande? England hat die schlechtesten Karten, und die meisten Passanten entscheiden sich schließlich für Spanien.
Soll die beste Mannschaft den EM-Titel holen, oder die sympathischste? Vielleicht gewinnt auch die Mannschaft mit den originellsten Frisuren. Da haben wir in letzter Zeit ja einige kreative Varianten gesehen: wasserstoffblond, pink oder blau gefärbt, mit faszinierend filigranen, am Kopf entlang geflochtenen Zöpfchen, oder auch nach oben zum Schopf gebunden, Modell Wischmopp. Ich finde das klasse, weil dieser Frisurentrend dazu führt, dass ich die Spieler auch aus großer Distanz viel besser voneinander unterscheiden kann.
Auch mein Mann findet den Einheitslook von ultrakurz rasierten Häuptern langweilig und unattraktiv. "Die schauen alle gleich aus", meinte er. Na, nicht so ganz, aber es ist interessant, dass die Frisurenfrage bei uns wichtiger ist als im Mutterhome. Eigentlich ist meine Mutter diejenige, die sofort einen Kommentar zur Haar- und Bartmode von sich gibt. Auf jeden Fall macht es die ganze Sache auch für Fußballmuffel interessanter. 😁
Was das Daumendrücken angeht, ist die Entscheidung im Mutterhome absolut eindeutig: Die Spanier sollen den Titel auf keinen Fall holen. Meine Mutter hat mir erklärt, dass "die Engländer die beste Mannschaft sind, weil sie kontrolliert und fair spielen". Das hatte sie irgendwo im Fernsehen aufgeschnappt, aber der strategische Standfußball der Engländer gefällt ihr gar nicht. Das ist langweilig, aber die Engländer sind erst morgen dran. Heute soll der Bappe ein Tor für Frankreich schießen. Das ist der Spieler, der mit Maske kicken muss, weil sein Nasenbeinbruch noch nicht verheilt ist. 😓
Ob ich den Pumuckl beobachtet hätte, wollte meine Mutter auch wissen. Das ist der spanische Spieler mit den langen, wuscheligen Haaren, den man auf dem Spielfeld immer daran erkennt, dass er einen Gegner rempelt, sich dann hinfallen lässt, theatralisch jammert, und ganz schnell wieder aufsteht, wenn die Kamera nicht mehr auf ihn gerichtet ist. 😅
"Die haben doch alle Befehl von ihrem Trainer, sich fallen zu lassen und herumzuliegen", analysierte meine Mutter die bisherigen Spielverläufe, "und dann sollen sie ganz langsam aufstehen, damit sie wieder ein paar Minuten gewinnen."
Sie beschwerte sich bei mir darüber, dass zwar überall gesagt wurde, dass heute ein Spiel stattfindet, aber keiner hat dazu gesagt, wann und auf welchem Sender! Diese Frage konnte ich ihr schnell beantworten, ich hab ja Internetz. Diese Kleinigkeit verdeutlicht mir, dass man selbst für solche Mega-Ereignisse mehr Informationsquellen braucht, als im regulären Analogfernsehen verfügbar sind. In den Redaktionen geht man anscheinend davon aus, dass die TV-Zuschauer genau wissen, wo und wann die Spiele übertragen werden. Die Moderator*innen erwähnen das nicht mehr so oft wie früher, denn dafür gibt es Funktionen an den Geräten, die digitale Programmübersicht. Die kann meine alte Mutter aber leider nicht bedienen, das ist zu kompliziert. Das lernt sie nicht mehr, obwohl es ihr Leben deutlich vereinfachen und ihre Autonomie noch einmal etwas vergrößern würde.
Gestern war sie ziemlich geknickt, weil ihr anlässlich der Stützstrumpf-Neuerungen wieder sehr klar geworden ist, wie abhängig sie von anderen ist - bis ins kleinste Detail. Heute ist die Stimmung wieder etwas besser: Die neuen Strümpfe sitzen und haben schon gestern gewirkt. Die machen wirklich einen schlankeren Fuß, aber fragen Sie nicht, wie mühsam es ist, sie der Mutter an- und auszuziehen. Da braucht man Kraft und Geschick, und am besten auch noch Spezialhandschuhe mit Grip. Sowas Ähnliches habe ich schon mal im Baumarkt gesehen. 😂
Als ich gestern zum ersten Mal vor der Aufgabe stand, meiner Mutter die mittags vom Fachmann professionell angezogenen Strümpfe wieder auszuziehen, hätte ich die gesamte Mutter fast von ihrem Stuhl heruntergezogen. Der Strumpf saß fest, die Mutter beinahe nicht mehr... Sie hat sich dann an ihrem Sessel festgehalten, ich habe wieder gezogen, und nachdem ich in Aktion zwei Paar Latexhandschuhe zerstört hatte, war der Strumpf endlich ausgezogen. Die Spezialgriphandschuhe sind schon bestellt, für alle Fälle. Jetzt hoffe ich, dass der Pflegedienst abends kommt, und mir diesen Kraftakt abnimmt.
Die Gaszufuhr in der Wohnung ist immer noch abgeschaltet, aber wenigstens gibt es Strom und somit starken Kaffee. Eiskaltes Wasser für die Mutter-Morgentoilette im Bad ist die andere Seite. Wenn das Gas wieder strömt, wann immer das auch sein mag, weiß der Pflegedienst nicht, wie man die Therme im Bad wieder anschmeißt... Ja, es sind die vielen Kleinigkeiten. Wenn die Gabel runterfällt, und mit der Greifzange nicht erreichbar ist, ... Hauptsache der Fernseher und die Klospülung funktionieren!
Ich mach das jetzt wie der Pumuckl: Ich lasse mich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den Boden fallen und warte auf die Rückrufe von Pflegedienst und Hausverwaltung.
Siehe auch: Ruhe bewahren, Achterbahn24, Ungemütlich, Geht alles!, #EM2024, Salat: Ob der wohl gesund ist?, Mutternproblem, Personalfragen, Marmeladengemetzel, High Noon, Zeitgeistig, Frisuren und irgendwas mit 'ik'
Weiterführende Links
- Die auffälligsten Frisuren bei der Fußball EM 2024 - Stuttgarter Nachrichten
- Warum trägt Kylian Mbappé eine Maske? - goal.com
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