Donnerstag, 6. Februar 2025

Tatenvolumen

56 mm | 1/25 s | f1,6 | ISO 800 | Smartphone

#Architektur  #BlaueStunde  #München  #Giesing
mit #Muttergeschichten #Update am Ende

Okay, ich gebe zu, dass ich das Wort "Tatenvolumen" auf einer Humorseite im Internetz gefunden und nicht selbst erfunden habe. Um jeden Tag neue Wortschöpfungen aus dem Hut zu zaubern, bin ich dann auch nicht kreativ genug. In Gscheidhaferl-Stimmung war ich gestern auch nicht, heute schon eher. Dann kann ich mich auf beinahe jedes Thema stürzen und schlaue Tipps geben, wie man die Welt rettet, wenn sie denn zu retten wäre. 

Was meinen Sie, was bedeutet dieser Satz? Meine ich damit, dass es unmöglich ist, die Welt zu retten, oder dass sie eventuell gar nicht gerettet werden muss? Bevor Sie anfangen darüber nachzudenken und anschließend vielleicht verwirrt oder verunsichert sind, wechsle ich zu einer anderen Frage:

Haben Sie mitbekommen, dass unser Planet voraussichtlich im Jahr 2032 - das sind noch sieben Jahre - vom Asteroiden 2024 YR4 getroffen werden könnte? 🙀

Diese Meldung ging vor einigen Tagen durch die Medien, und es war wieder reiner Zufall, dass ich sie gehört hatte. 2024 YR4 steht auf Platz eins der Esa-Risikoliste, und wird jetzt ganz genau beobachtet. Die Wahrscheinlichkeit, dass er "uns" trifft, liegt derzeit bei 1 zu 65, lese ich. Das klingt ziemlich wahrscheinlich, wenn man es mit den Gewinnwahrscheinlichkeiten beim Lotto vergleicht: In der Gewinnklasse 1 beträgt die Chance rund 1:140 Millionen! Bei 1:65 würde ich spielen, aber in Mathematik bin ich eindeutig unterbegabt. 😅

Weiter lese ich, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kollision mit 2024 YR4 bei etwa 1,5 Prozent liegt. "Das heißt, sie ist immer noch sehr gering – die Chance, dass der Asteroid die Erde nicht trifft, liegt immerhin bei 98,5 Prozent." (Frankfurter Rundschau

Müssen wir uns also Sorgen machen? Zu 98,5 Prozent nicht, jedenfalls nicht jetzt. Falls der Brocken doch herabstürzt und großes Ungemach erzeugt, ist es wie beim Anhalter in der Galaxis: Man hätte sich ja vorher informieren und bei Elon Musk rechtzeitig einen Flug zum Mars buchen können. Die Raketen funktionieren dann hoffentlich zuverlässig. Der Elon ist auf der planetaren Beliebtheitsskala gerade ganz weit nach unten gerutscht, im Deutschen Museum hat man sogar seinen Namen von einer Tafel entfernt. Das muss man sich mal vorstellen. Und ich dachte, dass man mit Geld wirklich alles kaufen kann?! 😜 Falsche Freunde auf jeden Fall.

Um selber mal wieder etwas für meine Einnahmen-Seite zu tun, könnte ich gerade als Ghostwriterin bei einem renommierten Unternehmen einsteigen. Dieses durchaus interessante Jobangebot passt aber noch nicht so richtig zu meinem Dasein. Wenn ich anderen Leuten zum Erfolg verhelfe, habe ich gar keine Zeit mehr für meinen Blog, und außerdem muss ich demnächst meine Mutter - regelmäßig - zur Röntgenkontrolle ins Krankenhaus begleiten. Ich bin froh, dass ich heute beim Telefonieren mit der Klinik nochmal ganz viel über clevere Krankentransportbuchungen und unfassbare Wartezeiten lernen konnte. Auch den Bericht über Patient:innen, die "keine so engagierten Angehörigen (einen 'General') haben", und was das für das Klinikpersonal bedeutet, habe ich für mein #Muttergeschichten-Buch notiert.
Gestern war mein Tatenvolumen doch noch unerwartet umfangreich, das heutige wird das gestrige deutlich übertreffen, und das war nur der Status vor der Mittagspause! 😎

#Muttergeschichten #Update
Falls Sie wissen wollen, wie es meiner Mutter im #Pflegeheim geht, müssen Sie sich noch ein bisschen gedulden. Sie meinte gestern nur, dass sie keine Lust hat, beim Abendessen "schon wieder den Kasperl zu spielen". Die Pflegekraft wollte sie trotzdem unbedingt in den Essraum bringen, weil die Leute am Tisch viel fröhlicher sind. Mir wurde berichtet, dass das Eintreffen meiner Mutter auf der Station die Stimmung insgesamt maßgeblich verändert hat. Die Bergpredigt?! Das magische Brot? 😅
Das Gläschen Wein, das ich ihr gestern mitgebracht habe, hat sie sich also schon fünfmal verdient. Dank des genialen Rollstuhls konnte ich mit ihr durchs Haus fahren ("nicht so schnell und nirgends anstoßen!"), und dabei haben wir uns schon ein schönes Plätzchen ausgeguckt, wo wir ungestört sitzen können. Sobald die Tür zum Garten geöffnet wird, gibt es noch mehr Optionen. Bei der Mutterbetreuung geht es jetzt mehr um Quality Time und Organisation als um Versorgung.
"Ich weiß gar nicht mehr, was in der Welt los ist", meinte sie bevor ich ging. Wenn ich ihr den Fernseher im Zimmer mit den Nachrichten nicht angeschaltet hätte, wäre er vermutlich aus geblieben. Das echte Leben mit echten Menschen ist offensichtlich interessanter als Neuigkeiten über Asteroiden, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 98,5% an uns vorüberziehen werden...

Siehe auch: Magritte wEISSbLAU, Hintergründig, Zu später Stunde, Leuchtkörper, Komet im Anflug, Ein Bastewka sind drei Anhalter in der Galaxis, Quality Time, Weltuntergang, Bergpredigt, Magisches Brot, Nachtruhe, Der Elon kann nix dafür!, Von der Vision zur Wirklichkeit, Sehr verschieden, Behördengang

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