"500 Euro im Durchschnitt!", berichtete meine Mutter gestern früh, und "die Leute stehen Schlange wie an den Suppenküchen." Sie meinte die Läden, in denen man das Böllerwerk für Silvester erwerben kann. Die Nachfrage ist also hoch, der Nachholbedarf groß, und offensichtlich ist bei der Kundschaft trotz Inflation ausreichend Budget vorhanden, um dieses Silvester zum feuerwerkigsten aller Zeiten zu machen. Slogans wie Brot oder Tierfutter statt Böller verhallen im Wind, und die Stadt München hält es nicht für notwendig, wenigstens in den Isarauen oder rund um den Tierpark eine Böller-Verbotszone einzurichten. In der grässlichen Innenstadt geht das schon, aber das hat andere Gründe.
Auf meinem morgendlichen Weg durch die stillsten Stellen in der Natur - genau da, wo sich die Wildtiere aufhalten - lagen gestern alle fünfzig Meter abgebrannte Batterien von Krachern, eine mit der Aufschrift "Mystery". Passt irgendwie: Die Menschheit als ewiges Mysterium.
Wer selbst im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. Ich bin zwar keine Feuerwerklerin, dafür habe ich in anderen Lebensbereichen genug kognitive Dissonanzen. Wenn man den Zeigefinger erhebt, dann hat man auch einen Daumen mit dabei, und kann sich an der eigenen Nase ziehen.
Nach dem Feuerwerkskommentar wechselte meine Mutter - wie meistens - abrupt das Thema.
"Der Pelé ist gestorben", sagte sie.
"Jetzt erst?", fragte ich, weil ich keine Ahnung von Fußball habe, und auch kaum Nachrichten gucke. Es hätte ja sein können, dass ihr das gerade erst eingefallen ist, obwohl es schon Jahre zurückliegt.
"Gestern hat er noch gelebt. Heute ist er tot", klärte sie mich auf. "Und unser Papst macht es auch nicht mehr lange. Wenn ihm der liebe Gott hilft, schafft er es über Silvester." Sie dachte einen Moment lang nach und meinte: "Beim Pelé hat es nie Skandale gegeben."
Unsere Frühstücksgespräche werden mir fehlen, wenn sie mal nicht mehr da ist. Die Nachfrage nach Wiener Schnitzel und Streichwurst wird dann auch sinken. ☯
Auf meinem morgendlichen Weg durch die stillsten Stellen in der Natur - genau da, wo sich die Wildtiere aufhalten - lagen gestern alle fünfzig Meter abgebrannte Batterien von Krachern, eine mit der Aufschrift "Mystery". Passt irgendwie: Die Menschheit als ewiges Mysterium.
Wer selbst im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. Ich bin zwar keine Feuerwerklerin, dafür habe ich in anderen Lebensbereichen genug kognitive Dissonanzen. Wenn man den Zeigefinger erhebt, dann hat man auch einen Daumen mit dabei, und kann sich an der eigenen Nase ziehen.
Nach dem Feuerwerkskommentar wechselte meine Mutter - wie meistens - abrupt das Thema.
"Der Pelé ist gestorben", sagte sie.
"Jetzt erst?", fragte ich, weil ich keine Ahnung von Fußball habe, und auch kaum Nachrichten gucke. Es hätte ja sein können, dass ihr das gerade erst eingefallen ist, obwohl es schon Jahre zurückliegt.
"Gestern hat er noch gelebt. Heute ist er tot", klärte sie mich auf. "Und unser Papst macht es auch nicht mehr lange. Wenn ihm der liebe Gott hilft, schafft er es über Silvester." Sie dachte einen Moment lang nach und meinte: "Beim Pelé hat es nie Skandale gegeben."
Unsere Frühstücksgespräche werden mir fehlen, wenn sie mal nicht mehr da ist. Die Nachfrage nach Wiener Schnitzel und Streichwurst wird dann auch sinken. ☯
Siehe auch: Wetter, Fußball und Champagner, Zippi-Zappi, Unisono, Hoppala..., Hausmittel, Donnerstag, Freitag, Alltag; Heute ist wieder so ein Tag, Pornopapst, Konfliktscheu, Wenn Unbeteiligte beteiligt sind, Wen interessiert schon der Papst, Feste feiern, Frühlingshaft
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