Samstag, 3. Dezember 2022

Wochenendspaß...

Geschirrspülmaschinen sind Männersache. Das habe nicht ich entschieden, sondern mein Mann. Ich darf unsere Maschine nur aus- aber nicht einräumen, weil ich das nicht richtig mache, sagt mein Mann. Er sortiert jedes Mal Teller, Schüsseln, Tassen und Gläser um, wenn ich mich mal wieder nicht ans Einräumverbot gehalten habe. Wozu hat man so ein Gerät? Nicht nur für den Spülvorgang, sondern auch, damit es in der Küche aufgeräumt aussieht, und die Arbeitsflächen frei sind.
Im Mutterhome hätte ich liebend gerne so einen genialen Küchenhelfer, denn dort ist die Arbeitsfläche mini. Allerdings: Um einen Geschirrspüler unterzubringen, müsste ich vorher den Raum komplett auf den Kopf stellen, und die ganze Einbauküche neu konzipieren. Das erübrigt sich aus Kostengründen, und außerdem hat die Mutter hauptsächlich spülmaschinenuntaugliches Geschirr. Das ist schön, aber unpraktisch, eine häufig anzutreffende Kombination, und nicht die von mir bevorzugte. Solange meine Mutter den Abwasch noch selber gemacht hat, war mir das egal. Jetzt nervt es mich fast täglich, und ich weiß deshalb den Luxus zu schätzen, dass mein Mann und ich nicht nur eine schöne große Küche, sondern auch einen Geschirrspüler haben.

Die gut zehn Jahre alte Maschine hatte schon seit einiger Zeit mit diversen Aussetzern signalisiert, dass das Ende ihrer Lebenszeit heranrückte. Mein Mann hatte das immer wieder hinbekommen, aber irgendwann ist es halt soweit. 

Der herbeigerufene Fachmann bestätigte uns für 90 EUR, dass da nichts mehr zu machen sei. Also hat mein Mann ein neues Gerät bestellt, das wahrscheinlich zwanzig Jahre lang halten wird. Dass es am Freitagmorgen schon um neun Uhr geliefert wurde, fand ich super, weil ich davon ausging, dass die neue Maschine bei meinem Eintreffen am Freitagabend bereits in Betrieb sein würde. 

Da war ich zu optimistisch. Welche weiteren Komplikationen mit dem Einbau eines Geschirrspülers verbunden sind, erkannte ich sofort, als ich die Küche betrat, und die ausgebreitete Bastelanleitung vorfand: Das ist eindeutig Männersache. Trotzdem wird es wohl kaum ohne einen Assistenten klappen, der dem Meister das Werkzeug anreicht, oder die Taschenlampe hält, wenn er mit dem Akku- Bohrschrauber zu Werke geht. Neben dem Festnetztelefon lagen weitere Unterlagen, mein Mann hatte also schon mit dem Kundenservice telefoniert.

"Du musst mal mit deinem Handy die QR-Codes aufrufen", erklärte er mir, "damit ich  mir die Installationsvideos im Internet dazu anschauen kann."
Oje, dachte ich, das wird eine längere Geschichte. Das zweite Adventswochenende wird jetzt wohl als Geschirrspülmaschineninstallationswochenende in die Geschichte eingehen. Dabei werde ich als ungelernte Hilfskraft meinen technischen Horizont und mein Knowhow erweitern. Vielleicht komme ich im Mutterhome sogar ohne männliche Hilfe aus, wenn ich dort eines Tages einen Geschirrspüler ins Haus hole. Die Klospülung kann ich ja auch schon selber reparieren, und demnächst steht eine Lehrstunde zum Thema "neue Küchenarbeitsflächenbeleuchtung anbringen" an. Ich finde, auch Frauen sollten sowas können. 😅 #Emanzipation #DIY

Siehe auch: Irrationale Schlüsselfragen, Call of Duty, Materie bindet, High Noon, Finde den Fehler, Welches Schweinderl hätten S' denn gern?, Abwehrzauber, Da lachen ja die Hühner!, Erkenntnis, Zwischenhoch, Kindheitserinnerung, Wenn das Notebook niest, Grüße aus Entenhausen, Mutternproblem

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