27 mm | 1/25 s | f1,6 | ISO 640 | Smartphone |
#Streetfotografie #Schwarzweiß #Nacht
Nachdem ich gestern tagsüber keine Zeit zum Fotografieren hatte, war der Anspruch klar: Auf dem Nachhauseweg muss noch irgendwas vor die Linse. Aber was? Ich hätte im Mutterhome ein hübsches Stillleben inszenieren können, weihnachtlich und dekorativ, oder auch dokumentarisch mit ästhetischem Anspruch. So ein Motiv hätte im #Fototagebuch zu einer der vielen Tätigkeiten des Tages und gut in die Vorweihnachtszeit gepasst. Der Tunnel hingegen ist ein Motiv, das kaum jemand in einem Foto festhalten würde, schon gar nicht nachts, wenn er noch fieser aussieht als bei Tageslicht. Gruslig, oder? Welche Gefühle löst das Bild bei Ihnen aus?
Es heißt ja, dass "gute" Bilder nicht unbedingt schön sein müssen, sondern "gut" seien, wenn oder weil sie Emotionen auslösen. Wir haben lieber angenehme Emotionen als unangenehme, also sind schöne und heitere Bilder auch deutlich beliebter.
Ich verstehe sehr gut, warum speziell Neuschnee so positive Gefühle weckt: Die alltägliche Umgebung verwandelt sich über Nacht in etwas, das völlig anders aussieht. Die Welt hört sich auch anders an, stiller, gedämpfter, sie fühlt sich unter den Füßen völlig anders an, und es riecht auch anders als sonst. Alles ist irgendwie neu, und auch viel schöner: Schneeflächen, rein und unberührt, und wenn die Sonne scheint, erscheint die Welt auch glitzernd und strahlend. Selbst nachts ist sie heller, und der ganze braungraue Herbstschmodder und der Müll verschwinden wie von Zauberhand. Es wirkt wie ein Neuanfang, fühlt sich an wie Urlaub, und es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Geschenk des Himmels, das wir beim Winterspaziergang einfach nur genießen können. Bis der (un)praktische Alltag wieder hereinbricht, und die Straßen sich als unpassierbar erweisen.
Der Kater danach
Die Rückkehr zum Winterbraungrau ist ein bisschen, wie nach einer durchzechten Nacht, oder? 😅 Nachdem die Schneedecke komplett abgetaut ist, sieht es in der urbanen Landschaft richtig fies aus. Die ToGo-Becher und der Müll liegen im Matsch, und die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei sägen die angebrochenen Äste der Bäume ab. Mir verrät die Farbe des Auer Mühlbachs, dass die Isar gerade wieder in den Hochwassermodus wechselt. Winterwunderland ade, bis zum nächsten Mal.
27 mm | 1/25 s | f1,6 | ISO 1250 | Smartphone |
Tunnel-Radweg am 1.12.23: "Winteranfang" 😁
Der Tunnel ist auch im Winter stets schneefrei. Dort habe ich schon oft Fotos gemacht, zu jeder Jahres- und Tageszeit, und aus verschiedensten Perspektiven. Gruslig finde ich ihn nicht, weil ich ihn gut kenne. Vielleicht sollte ich bei Gelegenheit ein paar Motive nachreichen. 😊 Er ist bei weitem nicht so einsam und finster, wie er auf den ersten Anschein wirkt. Vor allem zur Hauptverkehrszeit ist es ein stark frequentierter Verkehrsknotenpunkt, direkt unter dem Mittleren Ring gelegen.
Schön finde ich diesen kurzen Streckenabschnitt nicht, und es kann tatsächlich gefährlich sein, den Tunnel zu durchqueren: Am nördlichen Ende gibt es eine enge, unübersichtliche Stelle, an der schon viele Radfahrer beinahe oder tatsächlich zusammengestoßen sind. Auch als Fußgänger muss man sich vor den rasenden Radlern in Acht nehmen. Um die Unfallgefahr zu verringern, wurde die Verkehrsführung in den letzten Jahren mehrmals angepasst. Solange sich alle an die Ausschilderung und die Linienführung halten - Fußgänger rechts, Radfahrer links - und wenn die Radelnden langsam fahren, ist die aktuelle Lösung die bisher beste. Es laufen und rasen aber auch immer wieder Leute, die keine Ahnung haben, auf diesen Engpass zu. Schnee hat dann den großen Vorteil, dass langsamer gefahren wird.
Siehe auch: Geschwind mit Kind, Nachtbeleuchtung, Nachtgespenster und Kellergeister, Nachts sind alle Katzen grau, Taghelle Nacht, #Nacht, Nur zur Info, Tunnelblick, Tunnelerlebnis, Mauerwerk, (K)Ein Menschenfreund?, Geisterhaus, Schattenjäger, Warten, Wintersonnwendsturm, Licht aus, Spot an
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