20 mm | 1/4500 s | f2,2 | ISO 50 | Smartphone |
#Gegenlicht #Licht&Schatten #Kontrastumfang
#Isar #Winter2023
Die Isar rauscht noch mächtig mit dem Rest von Schmelzwasser aus dem Voralpenland. Hochwasser ist es nicht mehr, die Wasserfarbe ist schon wieder grün, aber das sieht man in diesem Foto nicht. Sie sehen das, was ich gestern Mittag gesehen habe, als ich auf der Brudermühlbrücke von meinem Pegasus gekraxelt bin, um das im Gegenlicht gleißende Wasser zu fotografieren. Um genau zu sein habe ich auf meinem spiegelnden Smartie-Monitor fast nichts gesehen. Meine Augen hatten mit dem Kontrast von Hell und Dunkel genauso viel zu tun. Vom Licht geblendet wurde der Tag fast zur Nacht, und genau das wollte ich auch fotografieren. Dass die Sonne am Mittagshimmel aussieht, wie ein abstürzendes Ufo bitte ich zu entschuldigen: Im Rucksack war wegen Weihnachtseinkäufen kein Platz für eine Kamera, die einen perfekten Sonnenstern erzeugt hätte. Außerdem habe ich gerade in der Statusleiste meines Computers die Schlagzeile gelesen, dass "der Leistungsgedanke abgeschafft wurde". 😉
Es heißt ja immer, dass das menschliche Auge einen sehr hohen Kontrastumfang bewältigen kann, und das ist wirklich so. Das Auge passt sich an, während es über eine Szene wandert, die Pupillen verändern ihre Größe, und das Gehirn steuert auch noch einiges bei, damit wir in möglichst vielen Lebenslagen sehen, wo wir sind, und ob irgendwo ein Säbelzahntiger im Gebüsch hockt.
Kameras oder analoges Filmmaterial konnten sehr lange keinen so hohen Kontrastumfang wiedergeben, und das führte zu genau solchen Bildern wie dem oben gezeigten. Das sieht zwar manchmal klasse aus, ist aber in vielen anderen Situation zu wenig, weil man mit dem Auge vor Ort mehr Nuancen, Farben und Details hatte sehen können. Also musste man ewig herumbasteln, entweder im Fotolabor oder am Computer, damit das Foto nach etwas aussieht.
Heute war es umgekehrt: Ich habe herumgebastelt, um aus dem digitalen Foto das zu machen, was meiner Wahrnehmung entsprach - krasse Kontraste. Hell und Dunkel, Weiß und Schwarz, die unter einem ebenso krassen blauen Winterhimmel aufeinanderprallen. Wenig Details, kaum Farben - meine Wirklichkeit in einem Foto eingefangen.
Aber natürlich kann das Smartie mehr, und dazu brauchte ich gar nicht viel eingreifen. Superweitwinkelmodus eingeschaltet, und schwupps.... Zeige mir die Welt, wie die Kamera sie (auch) sehen bzw. abbilden kann:
16 mm | 1/3500 s | f2,2 | ISO 50 | Smartphone |
Der halbkreisförmige "Halo-Effekt" ist dem Ultra-Weitwinkelmodus in Kombination mit der Militärstandard-Handyhülle geschuldet. Die ist aus Kunststoff und erzeugt sogenannte Vignettierungen. Da braucht man keinen Extra-Filter mehr. Ob man das nun mag oder kitschig findet: Ich find's schon cool. Wie freundlich, hell und bunt die gleiche Szene auf einmal aussieht. Dass die Isar schön grün und nicht schwarz ist, erkennt man hier auch. Was ich da alles erst mal nicht sehen konnte, mit meinen menschlichen Augen. Voll beschränkt... 😏
Wie war das noch mit diesem Spruch, photokina im Jahr 2000: "Ein Foto zeigt nicht länger die Wahrheit. Es schlägt nur noch Möglichkeiten vor." Auch das kann man so oder so sehen. 😁
Ein bisschen mehr Sonnenlicht ist auf jeden Fall schön, das tut der Seele gut, und dem Körper auch.
Siehe auch: Licht und Bewegung, Stimmungsaufheller, Fünf Minuten Frieden, Sonnenlicht heilt, Im Dienst, Geh mir aus der Sonne, Rauchsignale, Wetterleuchten, Blinded by the Light, Sonnenstern, #Sonne, Frühlingshaft, Falschlicht, Bleibende Eindrücke
Weiterführende Links
- Fotografie Vignettierung - Wikipedia
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