Schneewanderung mit #Gaston |
Über Nacht hat es geschneit, die Dächer, Wiesen und Wege sind überzuckert mit kaltem Weiß, und es ist frostig. Es ist der zweite Schnee in dieser Wintersaison, aber natürlich der erste Schnee in diesem Kalenderjahr. Ich weiß nicht, wie man das rechnet, ist aber auch egal. Die fleißigen Schneemänner der Stadtwerke waren schon frühmorgens unterwegs und haben geräumt und gestreut.
Was ich nicht verstehe: Wie bekommen die es hin, dass die Fuß- und Fahrradwege nach verrichteter Arbeit immer noch sauglatt sind? Ist das Streugut schlecht oder sollte man losen Schnee besser nicht mit rotierenden Besen wegfegen? Meine Theorie dazu lautet: Auf dem eiskalten Untergrund verwässert der Schnee beim Fegen und mutiert unmittelbar danach zu einer superdünnen Eisschicht, die besonders gut flutscht. Schneeräumen ist eine Wissenschaft für sich...
Praktifix findet jedenfalls schnell heraus, dass man auf den nicht geräumten Randzonen besser und schneller vorankommt, und nicht so leicht ausrutscht. Da fragt man sich schon, ob Nichtstun manchmal die bessere Lösung wäre. 😅
Unterwegs hat mich die Frage beschäftigt, mit welchem Fotomotiv ich die heutige Wetterlage und das Thema für das Fototagebuch visualisieren könnte. Nachdem ich ein paar Aufnahmen gemacht hatte, fiel mir Gaston ein.
Dieses kleine Plastikmännchen kennen Sie schon aus dem letzten Jahr. Ich hatte es auf der Straße gefunden, kurzerhand mitgenommen, und seitdem ist es eins der vielen Utensilien in meinem großen Transport- und Kreativrucksack. Mit der Figur des Gaston war ich vor dem Zufallsfund nicht vertraut, ein Facebook-Freund half mir auf die Sprünge: Gaston stammt aus einer belgischen Comicreihe.
Wie beim #Fotoprojekt "Bild im Bild" dient mir der verlorene Wandersmann gelegentlich als Protagonist für sogenannte "Tabletop-Fotografie". Dieser Fachbegriff bezieht sich eigentlich auf fotografische Inszenierungen auf einem gut beleuchteten Aufnahmetisch, im Freien finde ich diese Arbeitsmethode aber viel interessanter. Wenn ich mal nicht weiß, was ich fotografieren soll, oder wenn mich mein Spieltrieb überfällt, ziehe ich Gaston aus der Tasche. Sie können das mit jedem Objekt machen, das sich leicht und problemlos verstauen und transportieren lässt.
Es gibt einige großartige Vorlagen für solche Inszenierungen, zum Beispiel im französischen Spielfilm Die fabelhafte Welt der Amélie. Dort geht ein Gartenzwerg auf Weltreise, und wird vor weltberühmten Sehenswürdigkeiten fotografiert. Der Fotograf Willy Puchner wurde mit seinem Fotoprojekt Die Sehnsucht der Pinguine weltberühmt. Seine Pinguine waren allerdings aus Fiberglas, ziemlich groß und schwer, und alle Aufnahmen sind noch analog fotografiert. Der Bildband steht bei mir zuhause. 😊 Sie brauchen heutzutage nur ein Fotohandy.
Siehe auch: Aufgehorcht und nachgedacht, Sonnenschein-Rekord, Fräulein Smilla beobachtet den Schnee, Wetterlage, Der erste Schnee (2008, 2016, 2022) Morgenrauschen, Tapirus bavaricus montaniensis, Artenvielfalt, Zurück zur Natur, Doch kein Apfel, Blaumiesel, Seh ich richtig - blauer Himmel?, #Bild im Bild, Der Name ist Programm
Weiterführende Links
- Gaston - Wikipedia
- Die Sehnsucht der Pinguine - Willy Puchner (Homepage / Bilder)
- Die wunderbare Welt der Amélie - Trailer bei Youtube, Wikipedia
2 Kommentare:
Gaston macht sich gut im Schnee! Kleine Figuren beleben das Bild.
Ich mag das sehr gerne, so bekommt ein sonst alltägliches Bild
einen neuen Blickfang und spielen kann man dabei auch noch! 😉
Eine rutschfreie Woche wünsche ich noch.
LG Claudia
:-) Besten Dank! Rutschfrei ist es noch nicht, was schade ist, weil man da besser auf den Boden vor sich schaut, und so finde ich momentan nicht ganz so viele Fotomotive am Wegesrand. Im Zweifelsfall muss Gaston wieder herhalten.
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