#München #Untergiesing #Isarauen
Nein, das ist kein Märchenschloss im Zauberwald. Es ist nur die Grundschule am Agilolfingerplatz, genauer gesagt eine #Spiegelung derselben im #Freibadbächl, an dessen Ufer der verquarkste Baumfresser einen Baum aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Erwartungsgemäß wurde jener Baum ersatzlos gestrichen, wie so viele andere, die über den Winter gefällt werden mussten. Es sind ja noch genügend da, wie man an diesem Bild unschwer erkennen kann. Trotzdem ist nicht zu übersehen, dass der Zauberwald auf all meinen Wegen heuer merklich ausgedünnt wurde. 😢
Morgens sitze ich gerne für ein paar Minuten irgendwo herum, und schaue so in die Gegend. Bei den Spiegelungen an diesem Teich, oder auch anderswo, kann einem fast schwindlig werden. Die klaren Konturen der Baumstämme verwandeln sich in Zickzacklinien, die umso wilder ausschlagen, je mehr Enten sich auf dem Wasser tummeln. Wenn diese gefräßigen Biester ans Ufer paddeln, um nachzuschauen, ob der vor sich hinmeditierende Mensch was zum Fressen dabei hat, dann lösen sich die zuvor noch so klaren Spiegelungen in verrückten Farbwellen auf.
Das Spiegelbild des Gebäudes ist das gleiche optische Phänomen wie die chaotischen Farblinien: Eine Reflexion, und somit nichts als pure Physik, die auf das menschliche Wahrnehmungssystem trifft. Das Wort Reflexion hat zwei Bedeutungen: Einmal bezeichnet man damit die Spiegelung, die durch das Zurückwerfen von Licht entsteht, zum anderen auch das Nachdenken eines Menschen über sich selbst oder seine Umwelt. Man kann also über Reflexionen reflektieren, darf Reflexion aber nicht mit K schreiben (Reflektion), weil das falsch wäre. Ich fände es trennschärfer, wenn man die physikalisch berechenbare Reflexion von der unberechenbaren Kopfarbeit eines Menschen in der Rechtschreibung klar unterscheiden könnte. Reflektion mit K könnte demnach für das Denken stehen, Reflexion für das physikalische Geschehen - aber auf mich hört ja keiner. Reflexieren Sie einfach mit X, und lassen Sie niemanden ein U daraus machen. 😅 Das wäre Betrug.
Das vorprogrammierte menschliche Gehirn lässt sich generell leicht foppen. Mit dem Bild eines Gebäudes kann es auf jeden Fall etwas anfangen, mit abstrakten chaotischen Linien tut es sich schwer. Ob so eine Beobachtungssituation am Teich mit Entenbeteiligung stattfindet oder ohne, macht folglich einen großen Unterschied: Enten stiften Verwirrung und vergrößern das Chaos.
Ob die Aussage "Enten erzeugen psychedelische Effekte" nun eine zulässige Schlussfolgerung wäre, sei dahin gestellt. Sie machen auf jeden Fall das schöne Reflexionsbild kaputt, wenn man nicht schnell genug auf den Auslöser drückt. Zu fressen kriegen die von mir nichts. Merkt euch das, ihr gefiederten Chaoten und Störenfriede! 😂
Siehe auch: Stille(s) Wasser, Schattenspiegel, Fünf Minuten Frieden, Gratwanderung, Aus dem Gleichgewicht, Baumfresser, Zickzack, Fehler in der Matrix?, Farbwellenpaddler, Abendhimmel Barcode, Töne sichtbar machen: Kymatik, Gegenverkehr, Mandarinen-Ente, Frühlingsgrau, Gelbmurks, Quality Time, #Spiegelung
Weiterführende Links
- Grundschule am Agilolfingerplatz - Wikipedia
- Reflexion (Physik) - Wikipedia
- Reflektion oder Reflexion - nachgeholfen.de
- Redewendung: Ein X für ein U vormachen, Herkunft - GEO
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